Memoiren eines Lichtträgers / Harlekins Rückkehr - Part 5

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Bei den folgenden Texten handelt es sich um das Tagebuch des Runners Silencio, aus dem später die Aufzeichnungen des Teams Bulletproof wurden, welches schließlich den Orden der Lichtträger neu gründete.
Jedes initiierte Mitglied der Lichtträger erhält ein Exemplar dieser Aufzeichnungen unter der Auflage es nicht an die Öffentlichkeit gelangen zu lassen, dennoch erschienen Ende 2075 erste Teile der Aufzeichnungen in verschiedenen Data Havens. Ob es sich um Verrat oder eine Art von Rekrutierungsflyer der Lichtträger handelt ist bislang unbekannt.
Der aktuelle Stand der Veröffentlichung hier, entspricht dem Stand der Veröffentlichung ingame vom 15.10.2076.

Bisher erschienene Kapitel:

Achtung Spoiler! SPOILERWARNUNG! Achtung Spoiler!
Dieser Text kann Informationen enthalten durch die der "Genuss" folgender Romane und Abenteuer eingeschränkt wird:

Romane:

Abenteuer:



Timercode unbekannt

Meine Sinne wirbelten umher, dann beseitigte plötzliche Kälte den Schwindel. Es fühlte sich an, als habe ein schockgefrosteter Hammer mein Gesicht erwischt. Ich stolperte und spürte den gefrorenen Boden unter meinen Füßen knirschen. Die Kälte biss in jeden Quadratzentimeter ungeschützter Haut in meinem Gesicht und an meinen Händen. Was für ein Kontrast zum eben noch auf meiner Haut gespürten heißen Wind der Wüste…
Um uns herum nichts als kahle Bäume, die nur einen schmalen Weg frei ließen. Neben den Geräuschen, die wir selbst verursachten, hörten wir Tiere in diesem winterlichen Wald herumhuschen. Etwas Normalität ist dann auch manchmal schön. Aber irgendwas sagte mir, dass hier nicht nur Winter war – es fühlte sich an wie ein sterbendes Land, auch wenn es kein Schild am Wegesrand gab, auf dem das verkündet wurde. Geschätzte 10 Grad unter Null rundeten das Bild einer Gegend ab, in der ich eigentlich gerade lieber nicht wäre.

Wir hörten ein undefinierbares Geräusch hinter uns und drehten uns um. Auf dem Weg stand eine Gestalt, die ich für einen Jungen mit schwarzem Kapuzenumhang hätte halten können, wenn da nicht diese weißblaue Aura seine Umrisse betont hätte.
Er sah zur Seite, während sein Gesicht größtenteils von seinem Umhang verborgen wurde, und schien mit jemandem zu sprechen, den wir nicht sehen konnten. Die Szenerie war so absurd und doch gleichzeitig mir so treffend bekannt, dass ich mich nicht gewundert hätte, den fast achtzig Jahre alten Spruch „Helft mir, Obi-Wan Kenobi. Ihr seid meine letzte Hoffnung!“ zu hören. Denn die Erscheinung sah genauso wie diese alten Vorstellungen aus, die man damals von Holos hatte. Aber ich wurde nicht schlau aus dem, was das Holo sagte. Irgendwas von Wahrheit und Hoffnung und dass das Wesen, mit dem das Holo sprach, einen Preis bezahlt hätte, aber das Gleichgewicht noch nicht wiederhergestellt ist und so weiter. Und irgendwas über ein Schwert, mit dem der ehrenhafteste Ritter der Tafelrunde gegeekt wurde. Dann verschwand es. Und wir standen da wie Trottel.

Um blöden Überraschungen vorzubeugen, checkte ich meine Ausstattung und konnte endlich einmal aufatmen. Alles da. ALLES. Reflexbooster, Smartgun, Panzerung, Ares Alpha, Muni, HE. Zumindest weltliche Angriffe sollten also diesmal weniger problematisch für uns werden. Die anderen sahen auch aus wie gewohnt, und Dusts LMG versetzte mich geradezu in Entzücken. Insbesondere weil Dust selbst absolut keine Brandspuren aufwies und auch auf Nachfrage keinerlei Schmerzen wegen des Feuerangriffes des Monsters hatte, dem wir eben noch gegenüber gestanden hatten. Wir waren wie neu. Nur unsere externen elektronischen Instrumente waren tot. Die Helme lieferten keine Sichtverbesserungen und leons IR-Fernglas war so betriebsbereit, wie ein Ziegelstein. Naturgemäß hatte Puppetmaster als Magier gleich einige hämische Kommentare bezüglich des übergroßen Vertrauens mancher Leute auf unzuverlässige Technik auf der Zunge, aber das konnte ich mit einem Schulterzucken abtun, solange meine Smartgunverbindung verlässlich ein Zielkreuz auf seine Stirn in mein Blickfeld projizieren konnte.

„Irgendetwas stimmt nicht mit diesem Land!“, warf Ator ungefragt ein. „Es fühlt sich an, als würde das Land ausbluten… sterben. Ich kann es nicht richtig in Worte fassen. Der Astralraum wirkt ebenso leer und öde, wie das was ihr seht und ich glaube, es ist zwar nicht unmöglich, aber doch deutlich erschwert, hier zu zaubern.“
„Ja, ich stimme dir zu“, antwortete Puppetmaster. „Ich würde mit einer Erschwernis vergleichbar einer HGS von minus Zwei rechnen. Vielleicht mehr.“
Dust und ich schauten fragend, während leon relativ unbeeindruckt von den Ausführungen unserer Zauberschleudern schien. „HGS steht für Hintergrundstrahlung“, begann unser Hermetiker seine Ausführungen. „Diese wiederum beschreibt die Verfügbarkeit von Mana in einem bestimmten Raumsegment. Man könnte sie also als Mana-Dichte beschreiben. Eine Veränderung der Mana-Dichte wiederum kann zu unterschiedlichen Folgen für einen Magieanwender führen. Bei einer negativen HGS kann man allgemein davon ausgehen, dass weniger Power für die Magieanwendung zur Verfügung steht.“
Soviel also zum übergroßen Vertrauen mancher Leute auf unzuverlässige Technik, dachte ich mir, behielt meine Gedanken aber für mich. Immerhin bestätigten die beiden mein ursprüngliches Gefühl, dass irgendetwas mit diesem Land nicht stimmte.
leon versuchte, sich einen Überblick über die Landschaft zu verschaffen und kam dank ihres außergewöhnlichen Geruchssinns zu dem Ergebnis, daß sich hinter uns ein See oder ähnliche Süßwassermenge und vor uns in einiger Entfernung ein Meer befände, was sie sogleich kundtat.

„Wir sind in Avalon!“ raunte Ator, als habe er gerade eine tiefe Erkenntnis gewonnen.
„Wirklich?“, fragte Dust fast ehrfurchtsvoll nach. „Ritter der Tafelrunde klingt ja schon sehr danach. Wer war den der ehrenhafteste Ritter der Tafelrunde?“
„Lancelot!“, kam wie aus der Pistole geschossen von leon.
„Nee, Galahad!“, musste ich ihr widersprechen.
„Galahad? Nein, Galahad war der Reine. Es war Lancelot. Ich meine, Lancelot hatte ’ne Beziehung mit der Königin, mit der Tusse von Artus.“ Ich wunderte mich, woher unsere ehemalige Wetworkerin ihr Wissen über diese Mythen nahm, aber vielleicht gehörte das einfach zu einer Erziehung in Old Europe.
„Ist doch auch völlig egal. Der Typ ist tot und wenn wir unsere Ärsche hier nicht wegbewegen, sind wir das früher oder später auch.“, brachte uns Ator zu unseren aktuellen Problemen zurück.

Nach kurzer Beratung entschieden wir uns, dem Weg Richtung Meer zu folgen. Nach einiger Zeit trafen wir auf eine Lichtung, an der sich mehre Wege trafen. Etwa in der Mitte der Lichtung befand sich ein kleiner Brunnen, aus dessen Fontäne Wasserblasen sprangen, um im umliegenden Boden zu versickern. Direkt daneben fand sich ein mehr als mannshohes Zelt aus schwerem Stoff, vor dem drei Frauen saßen. Eine eher ein Teenie, eine in mittlerem Alter und eine alte Lady. Und ich hatte irgendwie das Gefühl, dass sie Drillinge hätten sein können, wenn sie nicht verschieden alt gewesen wären.

leon murmelte noch: „Bin ich hier die Einzige, die glaubt, dass wir mitten in der Artus-Sage stecken?“ Dann machte sie einige forsche Schritte auf das Dreiergespann zu und stellte ein paar Fragen.
Es kam mir echt deutlich so vor, als ob sie uns verarschen wollten. Jede Antwort auf leons Fragen war das Quadrat von nichtssagend, und ich hatte bald nicht übel Lust, den dreien jeweils eins auf die Leiste zu semmeln.

Exemplarisch möchte ich nur einen kurzen Teil der Konversation mit den Dreien wiedergeben:

Shadowtalk Pfeil.png Was macht ihr hier?
Shadowtalk Pfeil.png leon
Shadowtalk Pfeil.png Sitzen.
Shadowtalk Pfeil.png Die Drei
Shadowtalk Pfeil.png Ja, und davor und danach?
Shadowtalk Pfeil.png leon
Shadowtalk Pfeil.png Sitzen.
Shadowtalk Pfeil.png Die Drei
Shadowtalk Pfeil.png Und das ganze Leben von Anfang bis Ende…?
Shadowtalk Pfeil.png leon
Shadowtalk Pfeil.png Sitzen wir hier.
Shadowtalk Pfeil.png Die Drei
Shadowtalk Pfeil.png Sagt uns doch mal wohin diese Wege hier führen?
Shadowtalk Pfeil.png Dust
Shadowtalk Pfeil.png In verschiedene Richtungen.
Shadowtalk Pfeil.png Die Drei
Shadowtalk Pfeil.png Okay, und wo kommen wir an am Ende?
Shadowtalk Pfeil.png leon
Shadowtalk Pfeil.png An verschiedenen Orten.
Shadowtalk Pfeil.png Die Drei

Ich denke, das reicht, um meine Genervtheit zu erklären. Immerhin konnten wir herausfinden, daß wir entgegen leons Vermutung nicht in der altenglischen Mythologie versumpften, denn den drei grenzdebilen Weibern war nicht anzusehen, daß ihnen der Name „Camelot“ etwas sagte. Sofern sie uns dabei nicht grandios in die Fresse logen, natürlich.
Selbst leon war irgendwann ziemlich genervt, aber wir hatten schließlich doch einige Informationen erhalten:
Drei Wege führten zum Meer, zwei zum See, einer zu (in der Tat!) Lancelot – sorry, leon, daß ich dir nicht geglaubt hab – einer ins Nirgendwo und einer in eine Gegend, über die die drei Schrullen nichts wußten. Und von den drei Wegen zum Meer führten zwei zu Übersetzpunkten zu zwei Inseln, der Isle of Apple und einer weiteren, auf der ein Schloß namens Maydenlande stehen sollte.
Wir wandten uns dem Weg zu, der zu Lancelot führen sollte, weil das der einzige Anhaltspunkt war, den wir mit einem so lala bekannten Namen verknüpfen konnten.

Wir liefen eine Weile einen weiteren Waldweg entlang, der sich in nichts von dem ersten unterschied, auf dem wir aufgetaucht waren, bis uns auffiel, daß ein bläulicher Dunst die ansonsten klare Luft trübte. leon roch als erste das Aroma brennenden Holzes und für einen Moment fürchteten wir, einem Waldbrand zu begegnen, doch da hatte unsere Paranoia etwas zu hart zugeschlagen. Hinter einer Wegbiegung erschien eine kleine Hütte, aus deren Schornstein jener Rauch entwich, der die Ursache für unsere Alarmbereitschaft gewesen war. leon war wie üblich die erste, die unbedingt an die Hüttentür klopfen wollte. Ich entsicherte unauffällig die Alpha. Man weiß ja nie.

Nachdem sie dann tatsächlich geklopft hatte, dauerte es eine Weile, bis von drinnen ein mattes „Herein“ erklang. Das ließen wir uns nicht zweimal sagen.
Das Innere der Hütte entsprach unseren Erwartungen an eine mittelalterliche Bauernhütte – bis auf einen Kleiderständer in einer Ecke des einzigen Raumes, der offenbar gemacht war, eine Rüstung aufzunehmen. Daneben stand ein Schwert.
Der Bewohner der Hütte, ein etwa 70 – 80 Jahre alter Norm, gekleidet in eine schwere, metallene Rüstung, der uns etwas unsicher ansah, als könne er sich nicht vorstellen, warum ihn jemand besucht, saß auf einem Stuhl und war wohl gerade dabei gewesen, eine Tasse Heißgetränk zu sich zu nehmen. Zumindest umklammerten seine arthritischen Finger einen einfachen Becher mit einer dampfenden Flüssigkeit. Er wirkte gebeugt von den Jahren und kaum in der Lage sich vom Stuhl zu erheben. Überall an den Wänden fanden sich christliche Symbole und auf dem Holztisch vor dem Ritter lag ein bronzenes Kreuz neben ein paar anderen Utensilien.

leon musste ihn natürlich gleich anquarken und ihn dabei auch noch „SIR Lancelot“ nennen. Das war möglicherweise in diesem Fall ganz gut, denn so hörte niemand, dass Dust mehr halblaut und zu sich selbst den Spruch: „Hey, Lancy, haste den Gral nich‘ gefunden, oder was?“ abließ. Das wäre wahrscheinlich sonst nach hinten losgegangen.
Der alte Mann schien unsicher, ob der „Sir“ für ihn angemessen schien, aber er machte den Eindruck, dass er, wenn er darauf einging, dann zumindest drauf bestehen würde, dass wir alle vor ihm auf den Knien rumrutschen sollten, wenn er schon nicht aufstehen könne. Und? Wer war ganz vorne beim Buckeln? Die Weiber. Da Puppy, wie verabredet, vor der Hütte Wache stand, ging das an ihm vorüber, und auf Ators sprichwörtliche Sturheit konnte ich mich verlassen, er blieb eisern stehen, wobei es ihm sogar gelang, ein wenig Zauberkundigenwürde zu heucheln. Ich selbst konnte meine Körpergröße vorbringen, um derlei Firlefanz zu umgehen.

leon begann erneut mit ihrem Fragengewitter. Warum er hier sei und nicht im Schloss an der Tafelrunde, und was überhaupt die Tafelrunde sei und wir wären fremd hier und benötigten Informationen…
Lancy wirkte fast ein wenig dement und so war es schwierig, vernünftige Informationen aus ihm heraus zu bekommen. Letztendlich schien er Teil der Tafelrunde und gleichzeitig für deren Untergang verantwortlich gewesen zu sein. Sein Zwiespalt zwischen dem neuen (christlichen?) und dem alten (keltischen) Glauben, habe die Tafelrunde letztendlich dem Untergang geweiht. leon erklärte später, sie habe diesen Zwiespalt in Lancy förmlich spüren können, als würde sie seine Aura lesen.
Die Tafelrunde habe in Schloß Maydenlande ihren Sitz gehabt und Lancy bestätigte auch einen König namens Artus, der aber tot und nie verheiratet gewesen sei. Das Land liege im Sterben und auch er selbst sei dem Tod nicht fern.

Während Lancy im Laufe unseres Gespräches immer langsamer und seltsamer wurde, bevor er schließlich nach dem Kreuz, dass auf dem Tisch vor im gelegen hatte, griff und in monotone Beterei verfiel, erinnerte mich sein fahles, altes Gesicht mehr und mehr an unseren alten Freund Harlekin. Da niemandem sonst diese Ähnlichkeit auffiel und ich mir nicht wirklich sicher war, behielt ich sie vorerst für mich Wir beschlossen, dem gebeugten, alten Mann etwas Ruhe zu gönnen und verließen seine Hütte.

Draußen an der frischen, kalten Luft überkam uns eine Art Metaebenen-Sinnkrise:
Was war hier los? Und was war unsere Aufgabe?
Sollten wir den alten (keltischen) Zustand wieder herstellen, in dem es dem Land ja anscheinend besser gegangen war oder sollten wir den Ausgleich zwischen dem alten und dem neuen Glauben herstellen?
Dust war der Meinung, Lancy habe den alten Glauben verraten und damit den Untergang eingeleitet. Somit wäre ein Zurück die richtige Entscheidung. leon glaubte eher an eine Koexistenz beider zum Wohle aller, was mich bei unserer überzeugten Katholikin doch verwunderte.
Einigkeit herrschte einzig in der Erkenntnis, dass niemand von uns über genug Detailwissen über die Artus-Sage verfügte, um daraus Nutzen zu ziehen und wir versuchen wollten, das Schwert mit dem der „ehrenhafteste Ritter der Tafelrunde“ gegeekt worden war zu finden, von dem die Erscheinung im schwarzen Kapuzenumhang gesprochen hatte, und wenn möglich den Täter. Da Lancy noch am Leben war, konnte es sich bei ihm nicht um das Opfer, sehr wohl aber um den Täter handeln – und sein Schwert somit unser Ziel sein.

leon entschloss sich, Lancy nochmals, diesmal allein, aufzusuchen. Sie klopfte also abermals an die Tür und wurde hereingebeten. Drinnen saß der alte Ritter mit dem Kreuz in den Händen noch auf seinem Stuhl. Leon trat ein und ließ die Tür hinter sich geöffnet, so dass wir alles mitbekamen, was drinnen passierte.
Sie umgriff die das Kreuz haltenden Hände des gebrochenen Mannes und hielt sie beruhigend einige Sekunden bis sein Blick den ihren traf, dann sprach sie Lancy an:

Shadowtalk Pfeil.png „Sir Lancelot, sagt mir: Der Ritter, der beste und tapferste Ritter der Tafelrunde, wer hat ihn getötet?“
Shadowtalk Pfeil.png leon

Ein Schaudern durchlief Lancy und seine Lippen zitterten.

Shadowtalk Pfeil.png „Ich!“
Shadowtalk Pfeil.png Sir Lancelot

leon griff seine Hände fester.

Shadowtalk Pfeil.png „Ich habe auch schon mal jemanden umgebracht…mit dem mich viel verbunden hat.“
Shadowtalk Pfeil.png leon

Sie blickte dem alten Mann tief in die Augen. Einige Sekunden vergingen.

Shadowtalk Pfeil.png „Mit diesem Schwert?“
Shadowtalk Pfeil.png leon

Leon deutete auf das Lancys Schwert.

Shadowtalk Pfeil.png „Nein“
Shadowtalk Pfeil.png Sir Lancelot

war die einzige Antwort die sie bekam.

Shadowtalk Pfeil.png „Wo können wir denn das Schwert finden?“
Shadowtalk Pfeil.png leon

hakte sie nach.

Shadowtalk Pfeil.png „Es ist nicht mehr.“
Shadowtalk Pfeil.png Sir Lancelot
Shadowtalk Pfeil.png „Wie, es ist nicht mehr? Es ist zerstört?“
Shadowtalk Pfeil.png leon

leon schien entsetzt.

Shadowtalk Pfeil.png „Ja, zerstört. Aber warum fragst du mich das alles?“
Shadowtalk Pfeil.png Sir Lancelot

In dem alten Mann schien so etwas wie Misstrauen zu wachsen.
leon erklärte Lancy, dass wir aus einer anderen Welt kommen würden, die bedroht sei und wir etwas besorgen müssten, um unsere Welt zu retten. Deswegen würden wir von Welt zu Welt reisen und seien angehalten, Gutes zu tun. Lancy wollte ihr nicht glauben und zeigte sich zunehmend verschlossen, so dass uns nichts weiter übrig blieb, als den alten Ritter sich selbst zu überlassen.
Puppetmaster plädierte dafür, sein Schwert prophylaktisch mitzunehmen, schließlich hatte er den Angriff auf den anderen Ritter zugegeben. Was sollte ihn abhalten, uns bezüglich der Tatwaffe zu belügen?
Wir waren aber nicht bereit, die hierfür möglicherweise notwendige Gewalt anzuwenden und beschlossen, zu den drei grenzdebilen Weibern am Brunnen zurück zu kehren.

Die drei Frauen saßen, wie bei unserer ersten Ankunft, vor ihrem Zelt und schienen tatsächlich nichts zu tun, als zu sitzen. leon war nicht davon abzuhalten, sie abermals nach Informationen zu befragen.

Shadowtalk Pfeil.png „Wen hat Lancelot ermordet?“
Shadowtalk Pfeil.png leon

fragte sie ganz unverblümt, kaum das wir bei ihnen angekommen waren.

Shadowtalk Pfeil.png „Das solltest du Lancelot fragen.“
Shadowtalk Pfeil.png Die Drei

war die simple, wie fast schon zu erwartende Antwort.
Ich griff mein Sturmgewehr fester. Die drei hatten echt ein Talent, mich auf die Palme zu bringen.

Shadowtalk Pfeil.png „Das habe ich schon. Ich weiß nur, dass es wirklich schlimm war für ihn und eigentlich ist er noch nicht im Reinen mit sich.“
Shadowtalk Pfeil.png leon

leon wollte einfach nicht aufgeben.

Shadowtalk Pfeil.png „Warum stellst du mir Fragen, wenn du schon alles weißt?“
Shadowtalk Pfeil.png Die Drei
Shadowtalk Pfeil.png „Ich weiß viel, aber noch nicht alles. Ich sollte alles wissen. Wir suchen das Schwert, mit dem Lancelot den Ritter erschlagen hat.“
Shadowtalk Pfeil.png leon
Shadowtalk Pfeil.png „Das Schwert, das nicht mehr ist, sucht ihr.“
Shadowtalk Pfeil.png Die Drei
Shadowtalk Pfeil.png „Ja…jaja!“
Shadowtalk Pfeil.png leon
Shadowtalk Pfeil.png „Warum?“
Shadowtalk Pfeil.png Die Drei
Shadowtalk Pfeil.png „Ähem…weil…“
Shadowtalk Pfeil.png leon

Dust fiel leon ins Wort, bevor sie eine geeignete Antwort formulieren konnte.

Shadowtalk Pfeil.png “Moment, was heißt es ist nicht mehr?“
Shadowtalk Pfeil.png Dust
Shadowtalk Pfeil.png „Es ist kaputt, Mann! Das wissen wir schon.“
Shadowtalk Pfeil.png leon

blaffte leon sie an.

Shadowtalk Pfeil.png „Kaputt und nicht sein sind zwei verschiedene Sachen“
Shadowtalk Pfeil.png

warf ich ein.
Es kam zu einem kleinen, im Nachhinein völlig unnötigen Wortgefecht zwischen leon, Dust und mir, an dessen Ende ich absolut keinen Bock mehr verspürte, mit irgendjemandem zu kommunizieren, die über zwei X-Chromosomen verfügte. Also ging ich an den Waldrand strullen.

Irgendwann sah selbst leon ein, daß an diesem Punkt von den drei Weibern keine Informationen zu bekommen waren und wir beschlossen, der Reihe nach die anderen von der Wegkreuzung abgehenden Wege zu erforschen.
Ich war immer noch mies drauf, trottete aber den anderen hinterher, als sie einen der Wege zum See nahmen.
Wie sich herausstellte, handelte es sich tatsächlich um einen recht großen See, der aber keinerlei Besonderheiten zeigen wollte. Wir gingen ein Stück am Ufer entlang, um schließlich auf den, wie sich alsbald herausstellte, anderen Weg zu treffen, der von der Wegkreuzung mit den drei Weibern herführte.
Mein Missmut nahm wieder zu, befürchtete ich doch ein erneutes Synapsen destabilisierendes Gespräch mit dem nervigen Trio. Aber niemand von uns schenkte ihnen dieses Mal Aufmerksamkeit und wir erreichten einige Zeit später am Ende des Weges, über den die drei keine Auskunft hatten geben können, eine Lichtung.

Irgendein seltsamer Gärtner, Metaebenendesigner oder auch einfach nur die Natur hatte auf dieser etwa 50 Meter durchmessenden Lichtung eine kreisrunde, gut 3 Meter hohe Dornenhecke wachsen lassen.
Bösartige, annähernd unterarmlange Dornen und seltsame lila-rote Knollen schmückten die dicken Ranken der Hecke und ließen sie wenig einladend erscheinen. Gleichzeitig wehte uns aber ein frühlingshaft warmer Wind den Geruch von frischem Gras in die Nase, was nach dem winterlichen Klima, durch das wir die ganze Zeit marschierten, eine echte Erholung war.
Wir näherten uns der Hecke in dem Versuch, einen Blick hindurch werfen zu können. Leider ohne Erfolg, aber je mehr wir uns der Hecke näherten, desto mehr hatten wir das Gefühl, die warme frühlingshafte Luft habe ihren Ursprung im Innern der Hecke.
Wir umrundeten die Hecke, ohne einen Durchlass oder einen weiteren Weg von der Lichtung führend zu finden.

Ator, mit seinem Sinn fürs Praktische, tat schließlich das einzig Richtige, zog sein Schwert und hieb auf die Hecke ein. Dies führte zu einer nicht ganz unerwarteten Reaktion seitens des Gewächses. Allerdings konnten die „abgefeuerten“ Dornen uns nicht wirklich gefährlich werden und auch den, in einer zweiten Welle, auf uns zu fliegenden Knollen, die sich in kleine Feuerbälle verwandelten, konnten wir mühelos ausweichen. Dennoch gingen wir aus dem Angriffsradius der Hecke, bevor Ator ein zweites Mal mit seinem Schwert das Gestrüpp angriff. Ich hatte noch vorgeschlagen eine meiner Granaten zu spendieren, aber Ator wollte sich das nicht nehmen lassen. Und tatsächlich gelang es ihm, ohne selbst Schaden zu nehmen, einen Durchgang in der Hecke zu schaffen, durch den er hindurch passte.
Wir drängten nacheinander durch die Hecke und sahen im Inneren eine Lichtung mit frischen, grünen Gras und einer riesigen, geschlossenen Blüte in der Mitte.
Die Blüte, gut 2 Meter hoch, schien in ihrem Inneren ein humanoides Wesen zu beherbergen, das schemenhaft durch die Blütenblätter sichtbar war. Ator schien versucht sein Schwert ein weiteres Mal zu benutzen, aber wir hielten ihn zunächst davon ab.
Innerhalb der Hecke schien Frühling zu herrschen, und wir waren uns unsicher, ob Gewalt hier angezeigt sei. In der Blüte, die kurz vor dem Aufblühen zu sein schien, musste doch etwas „Gutes“ stecken.
Ich war an dem Punkt raus. Zu viele Annahmen. Lieber konzentrierte ich mich auf die Sicherung der Umgebung.
Letzendlich hatte ich auch davon irgendwann die Schnauze voll und versuchte, während die anderen noch diskutierten, ob und wie man an den Humanoiden im Inneren der Blume herankam, die Blütenblätter einfach auseinander zu drücken. Mein Unterarm drang zwischen zwei der Blütenblätter. Es fühlte sich warm an und ich fühlte mich plötzlich seltsam müde. Auch meine Chummer schienen plötzlich mit Müdigkeit zu kämpfen zu haben, also zog ich meinen Arm lieber zurück. Schlagartig war der seltsam einschläfernde Singsang in meinem Kopf vergangen. Da es den anderen ähnlich zu gehen schien, musste es sich um eine Art Abwehrmechanismus handeln.
leon wollte das nicht wahr haben und hieb mit bloßen Händen auf die Blüte ein.
Soviel zum Thema: Keine Gewalt hier.
Ein erneuter Anfall von Müdigkeit ging folgenlos an uns vorbei, aber Dust hatte die Nase voll und wollte durch die Hecke nach draußen, bevor leon weiter die Blüte bearbeiten würde. Sie musste dabei abermals einem Hagel von Dornen und Feuerbällchen ausweichen, was ihr problemlos gelang, bevor sie in sicherem Abstand zur Hecke in Stellung ging.
leon schlug erneut auf die Blüte ein. Abermals mit minimalem Erfolg und den gewohnten Auswirkungen auf unseren Wachheitszustand. Irgendwie schien das nicht der Weg zu sein. Wir hatten es offenbar mit einer magischen Pflanze zu tun. Vielleicht würde Ator mit seinem Waffenfokus mehr erreichen.

Tatsächlich gelang es Ator mit einigen Schwertschlägen die Blüte soweit zu öffnen, dass der Humanoide darin zum Vorschein kam. Gleichzeitig hörte die Hecke auf, ihre Geschosse abzuschießen und der seltsame, einschläfernde Singsang verschwand aus unseren Köpfen. Der blonde Jüngling von vielleicht 17 Jahren, der einen etwas verwirrten Eindruck machte, als er der Blüte entstieg, hatte nicht viel zu erzählen:

Shadowtalk Pfeil.png „Alles woran ich mich erinnern kann ist, dass ich durch den Schnee lief und dann sah ich einen verwundeten Raben auf dem Boden liegen, mit Blut um ihn herum. Und als ich das gesehen habe, bin ich irgendwie in Trance gefallen…und jetzt seid ihr hier.“
Shadowtalk Pfeil.png Jüngling

Mehr war inhaltlich nicht aus ihm heraus zu bekommen. Überhaupt wirkte er mental etwas minderbemittelt und konnte nicht einmal die Frage nach seinem Namen beantworten. Dafür stellte sich durch einen Zufall heraus, weil Puppetmaster versuchte, unabgesprochen den Jüngling mit einem Tranqpatch außer Gefecht zu setzen (wohl weil ihn sein debiles Gelaber nervte), dass unser Jüngling so ziemlich unberührbar und damit auch unverletzbar war.
Wir entschieden uns, mit dem Jüngling zu den drei Frauen zurückzukehren.

Fortsetzung

Die Fortsetzung der Story um die Runner findet sich unter Memoiren eines Lichtträgers / Harlekins Rückkehr - Part 6

Quellen

Die geschilderten Geschehnisse beruhen auf den Erlebnissen der SC-Gruppe von Benutzer Goronagee. Neben den oben genannten Romanen und Abenteuern fanden folgende Sourcebooks Verwendung:

Liste der Sourcebooks:


Weblinks