Decker

Aus Shadowiki
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Decker sind Personen, die ihren Geist mittels eines direkten neuralen Interfaces (DNI) - in der Regel einer Datenbuchse - in die virtuelle Realität der Matrix projizieren.

Beschreibung

Diesen Vorgang, bei dem die Decker unter Zurhilfenahme eines Cyberterminals oder Cyberdecks direkt mit den Programmen, Dateien usw. frei und dreidimensional interagieren können, nennt man "Decken". Ihr Geist wird dabei in der Matrix von der Persona verkörpert, die vom Personaprogramm ihres Cyberdecks erzeugt wird. In dem sie diese Persona durch gedankliche Befehle in der Umgebung des Cyberspace Handlungen vornehmen lassen, können sie z. B. Dateien suchen, die Datenspur anderer Decker verfolgen, Daten kopieren, überschreiben oder löschen. Sie können sich maskieren, um eine Zugangsberechtigung zu einem Host oder System vorzutäuschen, die er nicht besitzt, gegnerische Sicherheitssoftware ablenken und in die Irre führen und ggf. Abwehrprogramme - die ICs genannt werden - oder auch die Personaprogramme von anderen Martrix-Usern im Cyberkampf angreifen und zum Absturz bringen oder sogar zerstören. Dafür benutzt der Decker - üblicher Weise - Programme bzw. Utilitys, die er im aktiven Speicher seines Cyberdecks hat. Das direkte Neurale Interface liefert dem Decker einen enormen Geschwindigkeits- und Performancevorteil in der Virtuellen Realität, macht sie aber auch angreifbar, und dunkelgraues oder schwarzes ICE hat schon mehr als einen Decker so schweren geistigen Schaden zugefügt, daß er als lallender Idiot zurückblieb, oder durch lethales Biofeedback sogar getötet wurde. Die Intensität der virtuellen Realität der Matrix kann durchaus BTL-Niveau erreichen, und der User oder Decker riskiert mit einem heißen Deck jedesmal, wenn er oder sie sich einloggt - man sagt auch einstöpseln - seine geistige und körperliche Unversehrtheit. In der Sechsten Welt kann Virtual Reality (VR) durchaus tödlich sein! Es gibt zwar Biofeedback-Filter, Phasen-Loop-Recoursors und andere Hilfsmittel, die dem Decker zusammen mit Panzerungs-, Abwehr- und Medic-Programmen respektive -Utilities Schutz vor diesen Gefahren bieten sollen, aber ohne Risiko ist Decken nie...

Nichts desto trotz waren viele Decker ausgeprägte Stubenhocker und Couchpotatoes, da sie ihre Arbeit - häufig - vom sicheren Zuhause aus erledigen konnten, weil eine physische Nähe zu dem Host oder Knoten, auf den sie zugreifen wollten, nicht erforderlich war und sie lediglich einen Jackpoint zum Einstöpseln in die Matrix brauchten. Deshalb konnten auch Personen, die schwere körperliche Handicaps aufwiesen, und etwa an den Rollstuhl gefesselt waren, gute Decker abgeben. - Gerade in Shadowrunnerkreisen gab es daneben auch sogenannte «Aktiv-Decker» oder «Kampfdecker», die ihre Chummer häufig physisch auf einen Shadowrun begleiteten, und z. B. an einem Einbruch teilnahmen, um in ein abgeschottetes System oder eine Offline-Speicherbank decken zu können.

Allerdings war längst nicht jeder Decker auch illegal in der Matrix unterwegs: Es gab und gibt genügend bei Konzernen angestellte Decker, die mit DNI und Cyberdeck ihren Job für den Kon erledigen und brave Konzernschlipse sind - auch wenn die Megakons den Konzerndeckern vielfach einen gewissen Hang zum Nonkonformismus durchgehen ließen, den sie anderen Konzernbürgern nie erlauben würden. Sicherheitsdecker schließlich sind darauf spezialisiert, entweder die eigenen Sicherheitssysteme mittels Einbruchsversuchen auf ihre Wirksamkeit zu testen, oder aber unautorisierte Eindringlinge - also angreifende fremde Decker - abzuwehren und ggf. auch die vernetzten physischen Sicherheitssysteme einer Konzernanlage zu überwachen und zu steuern. In Schattenkreisen werden solche Decker auch "Spinne" (engl. Spiders) genannt...

Begriffsherkunft

Der Begriff Decker leitet sich aus einer Verschmelzung des Ausdrucks Hacker aus Vor-Matrix-Zeiten mit Cyberdeck ab, und die Decker sind die legitimen Erben der Hacker des alten Internets. Während die ersten Cyberdecks noch Isolationstanks erforderten, wurde die Hardware mit dem rasch voranschreitenden SOTA immer kleiner und Handlicher, und ein Cyberdeck neuster Generation erreichte gerade noch die Größe einer PC-Tastatur aus dem letzten Jahrzehnt des 20sten Jahrhunderts.

Nach dem Crash 2.0

Die Verhältnisse änderten sich jedoch mit dem zweiten Matrixcrash 2064 radikal, als der Jormungand-Wurm die kabelgebundene alte Matrix zerstörte, ungezählte Dateien und Hosts vernichtete und dabei zahlreiche Decker tötete. Die neue Matrix wurde als kabelloses Funknetzwerk - WiFi-Matrix genannt - realisiert, un der man direkt mittels Kommlink (plus Sim-Modul) mit der VR - und der neugeschaffenen Augmented Reality - interagieren konnte. Das Cyberdeck hatte damit ausgedient, und der Begriff des Deckers verschwand aus dem Sprachgebrauch, und wurde wieder durch den Hacker abgelöst.

Neue Matrix 2075

Die Einführung der neuen Matrixprotokolle Anfang 2075 durch den Konzerngerichtshof, die nicht zuletzt auf der Initiative Danielle de la Mars für eine sichere Matrix basierte, hat dazu geführt, daß das Hacken mit einem normalen Kommlink bereits wieder der Vergangenheit angehört. Um die Sicherheitsprotokolle, Zugangsbeschränkungen und ICEs zu überwinden, benötigt man jetzt ein sogenanntes "Super-User-Device", das offiziell nur den Sicherheitshackern der Konzerne und der Grid Overwatch Division des Konzerngerichtshofes - GOD - zur Verfügung stehen soll. Für diese Geräte holten Matrixveteranen wie Fastjack den Begriff "Cyberdeck" wieder aus der Versenkung, was dazu führt, daß diejenigen, die illegal ein solches Super-User-Device nutzen, sich nun erneut "Decker" nennen...


Quellen

Weblink