Monstroseum

Aus Shadowiki
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Das Monstroseum ist DIE Adresse in München, wenn man auf guten, altmodischen Blutsport steht! In pseudo-antikem Ambiente eines - deutlich kleineren - Nachbaus des römischen Collosseums liefern sich dort mit allerlei mehr oder minder archaischen Waffen ausgerüstete Freizeitgladiatoren blutige Schaukämpfe, entweder gegeneinander oder Drohnen oder Critter. Der Erfinder dieser Stätte fragwürdigen Unterhaltungsspektakels und ihr ursprünglicher Eigentümer war nur unter dem Namen Dometian bekannt, der in seiner "Kaiser-Loge" die Huldigungen der Zuschauer entgegen nahm, denen er seine Spiele präsentierte. Außer, um den einen oder anderen Herrn Schmitt oder vielleicht auch einen Vertreter der Djorovics - Münchens kroatischer Mafia-Familie - zu treffen, war das Monstroseum für Runner auch deswegen von Interesse, weil Dometian immer neue Freiwillige für die Kämpfe suchte. So mancher abgebrannte Staßensamurai hat schon im Sand der Arena eine zweite Karriere gestartet und zudem brauchte der Kaiser auch öfter mal jemanden, der ihm frische Critter besorgte, wofür er gute Euros zahlte.

In den Katakomben unter der zusätzlich mit AR-Enviroment aufgepeppten Arena und noch eine Etage unter den "Künstlergardroben" und Critterställen verbarg sich eine andere, weit aus finstere Welt. Dort fand das statt, was das zweite, geschäftliche Standbein des selbsternannten Kaisers war: Die Produktion von Gewalt- und vorallem Snuff-Trids, -Sims und -BTLs. Vieles von diesem (Meta)menschen-verachtenden pornographischen Drek waren Auftragsarbeiten für einzelne Stammkunden. Tatsächlich unterhielt Dometian, der daneben auch im Menschenhandel mitmischte, über mehrere Jahre eine äußerst profitable Geschäftsbeziehung zu einer ganzen Clique von Angestellten der Horizon Group, die innerhalb ihres Konzerns ein regelrechtes Sammelbestellsystem für seine speziellen und höchst illegalen Angebote installiert hatten. Dies flog schließlich auf, als ausgerechnet der Sohn eines Horizon-Execs ihm als Ausreißer in die Hände fiel und zum unfreiwilligen Hauptdarsteller seiner widerwärtigen Filmproduktionen wurde. Der Junge, der sich später Nemo nannte, hatte - im Vergleich zu unzähligen seiner Vorgänger - noch Glück, da er von einer Gruppe Shadowrunner, mit denen er sich nach seinem Abtauchen in die Schatten angefreundet hatte, befreit wurde. Gedemütigt, gebrochen und schwer verletzt aber immerhin lebendig. Dabei töteten die Runner um einen gewissen Theseus und eine Öko-Schamanin, die wegen der missbrauchten Tiere hinter ihm her war, Dometian und dessen Mittäter, und ließen die Critter frei. Die Verließe und Folterkammern in den Kellerräumen, in denen die BTLs und Snuff-Filme entstanden waren, wurden in der Folge von den Schwarzen Sheriffs ausgehoben, und die Medien überschlugen sich vor Horrorgeschichten über den "Blutkaiser", in denen von Streckbänken, einem toten Ork mit dem Kopf im Schraubstock und anderen widerwärtigen Details die Rede war.

Dennoch eröffnete das Monstroseum unter der neuen Leitung eines gewissen Nero - angeblich eines Geschäftsfreunds Dometians aus Hamburg - schon bald wieder. "The Show must go on", wie es so schön heißt, und für die Münchner Schickimicki-Gesellschaft gibt es ja bekanntlich kaum etwas langweiligeres oder uninteressanteres, als den Skandal von vorgestern. Ob der neue Inhaber möglicherweise auch die anderen Aktivitäten Dometians wieder aufgenommen hat, ist nicht bekannt.

Quellen

  • Schattenlehrling - Roman von Boris Koch