Wigald Reimers: Unterschied zwischen den Versionen

Version vom 4. Dezember 2008, 21:39 Uhr

Wigald Reimers ist ein 19jähriger Student der Kommunikationswissenschaften an der Hamburger FH, der sich - da das Konzernstipendium hinten und vorne nicht ausreicht - für ein paar Euros als Lohnschreiber von Newsfax- und Blogfeeder-Schlagzeilen bei Aetherlink verdingt. Sein Talent - wenn man es so nennen will - komplizierte, wirtschaftliche und konzernpolitische Zusammenhänge in wenige, griffige und einprägsame Sätze zu quetschen, hat ihm bereits die Aufmerksamkeit der Leiter der zuständigen Redaktionen eingebracht. Deswegen dürfte es auch nur noch eine Frage der Zeit sein, bis entweder Aetherlink selbst oder Mooshubers DeMeKo versuchen wird, den Zwerg mit einem unschlagbaren Angebot in ein festes Angestelltenverhältnis zu locken...

Reimers allerdings will sich eigentlich noch nicht fest an einen Konzern binden, da er bereits ziemlich deutlich erkannt hat, dass man als aufstrebender Wirtschaftsjournalist in den 2070ern spätestens dann nicht mehr unparteiisch schreiben und berichten kann, wenn man erst einmal als Konzernangehöriger bei einem der Großen im Medienbussiness inventarisiert ist. Er möchte sich wenn es irgend geht die Möglichkeit offen halten, mit einer Nachricht, die bei DeMeKo/Aetherlink unterdrückt wird, im Zweifelsfalle zu MCT oder Sol Media gehen zu können... oder falls auch die kneifen notfalls auch zu einem Unabhängigen oder gar einem der Newsboards der Schattenmatrix oder den Piratensendern. - Da er aber - wenigstens vorläufig - nicht komplett in die Schatten abtauchen will, gibt er sich alle Mühe, dass Nachrichten, die er über weniger offizielle Kanäle publiziert, nicht zu ihm zurück verfolgt werden können. Dafür hat er sich die Persona zugelegt, unter der er sich in Schattenboards einloggt und mit der er Meldungen signiert, deren Veröffentlichung ihm potentiell ernstzunehmende Feinde machen könnte...

Wigalds Eltern - Zwerge, wie er selbst - waren beide bei der Bremer Metaware AG beschäftigt, sind jedoch im Verlauf des Crash 2.0 anno '64 umgekommen, als die Drohnen in einer Fertigungsstraße Amok liefen, und über ein Dutzend Arbeiter zu Frikasse verarbeiteten. Obwohl er es Yamatetsus sozialem Engagement für seine Angestellten verdankt, daß er als damals, mit 14 als Waise nicht auf der Straße oder in den Händen der staatlichen Fürsorge landete, seinen Abschluss an der konzerneigenen Schule machen konnte und heute studieren darf, hegt er nach wie vor einen tiefen Groll gegen den Megakon. Auch wenn er sich nach außen angepasst und dankbar gibt, ist er in Wahrheit nicht abgeneigt, Nachrichten zu lancieren, die Evo in möglichst hässliches Licht rücken, wenn er eine Chance sieht, damit durchzukommen, und sich auf diese Weise insgeheim für den Verlust seiner Eltern zu rächen...

Er bewohnt im Herbst 2070 einen der von der Proteus-Tochter New World Enterprises gebauten und vermieteten Wohnwürfel in Bergedorf, geht zum Abtanzen am Wochenende gern mal ins ARA in Eimsbüttel und spart ansonsten derzeit auf eine dieser neuen «Zeiss SenseSation Line»-Cybersuiten, die speziell für Snoops und Medienspührhunde zusammengestellt wurden...