Technomancer-Massaker

Aus Shadowiki
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Das Technomancer-Massaker von Las Vegas gehört - nach Meinung vieler (und da keineswegs nur Technomancer) zu den schwärzesten Stunden der Horizon Group, wenn es nicht überhaupt den absoluten, ethisch-moralischen Tiefpunkt im öffentlichen Verhalten des Triple-A-Medien- und PR-Giganten aus Los Angeles im PCC darstellt.

Geschichte

Vorgeschichte

Im Jahr des Emergence hatte die Horizon Group vor dem Hintergrund der weltweiten Technomancer-Verfolgung (und ungeachtet dessen, dass auch sie im Umgang mit AIPS-Patienten und Virtuakineten ihre Leichen im Keller hatte) offen eine deutliche Pro-Technomancer-Position bezogen, und unterstützte mit der Undernet Alliance eine Hilfs- und Lobbyorganisation für die verfolgten Technomancer, obwohl deren radikalere Elemente auch im illegalen Bereich operierten. Dies verhalf ihr zu einer großen Zahl von technomantisch begabten Konzernbürgern und Angestellten, die sich sowohl als Software-Entwickler in den F&E-Abteilungen als auch als Sicherheitshacker und -Spinnen für den Konzern als von größtem Wert erwiesen. - In dem der Konzern die Unterstützung von Technomancern auf die neuen, emergenten KIs ausdehnte (und diesen gegenüber den (meta-)menschlichen Technomancern klar den Vorrang gab) bekam das gute Verhältnis zwischen Horizon und der Technomancer-Community allerdings erste Risse.

Paradigmenwechsel

Der Konzern, gewohnt daran, sich selbst als "die Guten" zu sehen, und in der Erwartung, auch in der Außenwahrnehmung so gesehen zu werden, hatte in der Folge große Probleme damit, dass es offenkundig da draußen Technomancer gab, die sich nicht bloß nicht darum rissen, für Horizon zu arbeiten und brave Konzerndrohnen oder White Hats zu werden, sondern lieber im kriminellen Untergrund und den Schatten blieben, das Leben von Gangern und Kriminellen vorzogen oder sogar Shadowruns gegen die Horizon Group durchführten. - Dies ließ die Stimmung unter den Konzernbürgern und der Belegschaft Horizons langsam und schrittweise kippen, was (zusammen mit einer schleichenden Abkehr von der "Tue-nichts-Böses"-Philosophie) letztlich in Consensus-Entscheidungen mündete, die ein hartes, konsequentes und letztlich auch gewaltsames Vorgehen gegen Technomancer forderten, die sich nicht integrieren wollten oder ließen, Horizon Probleme bereiteten und gegen die Interessen des Konzerns handelten oder vorgingen. Die zunehmend Harte Kante, die Horizons Sicherheitskräfte gegen Technomancer zeigten, führte wiederum zu (teilweise gewaltsamen) Technomancer-Protesten, weil viele Virtuakinetiker enttäuscht waren, und plötzlich das Gefühl hatten, Horizon habe sie getäuscht, und schwenke nun doch auf die technomancerfeindliche Linie von MCT, Renraku oder Teilen von NeoNET ein. Eine Consensus-Umfrage, ob Horizon die Proteste, die ihre geschäftlichen Interessen in der Spielerstadt im Herzen der ehemaligen Ute Nation und des früheren Nevada massiv störten, gewaltsam niederschlagen sollte, brachte eine überwältigende Mehrheit für eine gewaltsame Reaktion. Horizons schwerbewaffnetes Sicherheitspersonal interpretierte dies 2072 fataler Weise als direkten Befehl, das Feuer auf die Protestierenden zu eröffnen, und genau das taten die Konzerngardisten dann auch. Das folgende Blutbad unter den Technomancern, die nie mit dieser Reaktion gerechnet hätten, war ein Schock.

Folgen

Viele der für Horizon arbeitenden Technomancer waren entsetzt, und nicht wenige wandten sich von dem Konzern ab, der ihre Brüder und Schwestern in Las Vegas massakriert hatte. Die Folge waren Technomancer unter den Horizonbürgern, die ihre eigenen Projekte und die ihrer nicht virtuakinetisch begabten Kollegen sabotierten, freiwillige und Selbst-Extraktionen, und ein enormes Misstrauen gegenüber dem eigenen Arbeitgeber, das in der Folge unter den Technomancern herrschte, die weiter für den Konzern arbeiteten (was Qualität und Produktivität sinken ließ). Nicht zuletzt Pathfinder Multimedia und Horizons übrige Software-Entwickler und Think Tanks wie auch die Dawkins Group verloren etliche wertvolle, virtuakinetisch begabte Mitarbeiter und fanden keinen Ersatz für diese. - Gleichzeitig wurde Horizon zum scheinbar legitimen Angriffsziel für alle radikalen Technomanceraktivisten (und -terroristen), auf deren Hassliste die Horizon Group nun vorübergehend sogar noch vor MCT rangierte.

Dies alles - und die katastrophale Außenwahrnehmung, unter der die Horizon Group (auch, wenn auch nicht ausschließlich wegen des Technomancer-Massakers) zu leiden hatte - führte zu einem Umdenken im Konzern. In der Folge wurden die Funktionsweise des Consensus wie auch von Horizons Internem Persona-System grundlegend überarbeitet, um sicherzustellen, dass derartige, fatale Consensus-Entscheidungen künftig nicht mehr möglich sein würden, und wenn doch ein "moralisches Korrektiv" greifen sollte, um zu verhindern, dass sie in praktisches Handeln umgesetzt wurden. Gleichzeitig trennte sich die Horizon Group - mehr oder minder konsequent - von etlichen ihrer alternativen Arbeitsweisen und Konzepten, um in der Öffentlichkeit künftig nach Möglichkeit als "ganz normaler Konzern wie jeder andere" wahrgenommen zu werden. - Ihre zerstörten, moralischen Credit in den Augen der Technomancer-Community (und ganz allgemein der Weltöffentlichkeit) hatte die Horizon Group mit all dem allerdings noch längst nicht zurückgewonnen.