Benutzer:Goronagee/Labor: Unterschied zwischen den Versionen

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(Gegenschlag)
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===[[Memoiren_eines_Lichtträgers#Liebe|Liebe]]===
 
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===[[Memoiren_eines_Lichttr%C3%A4gers#Intermedium|Intermedium]]===
 
===[[Memoiren_eines_Lichttr%C3%A4gers#Intermedium|Intermedium]]===
===Gegenschlag===
 
Ich öffnete meine Augen, und das grelle Licht der Deckenbeleuchtung ließ mich das sogleich bereuen. Mein Schädel hämmerte, und ich hatte den eleganten Geschmack einer verwesenden Teufelsratte auf der Zunge. (Fragt bloss nicht!) Ich versuchte, den Schädel zu heben, scheiterte aber an dessen schier unglaublichen Gewicht, also blieb mir nichts, als mit geschlossenen Augen liegen zu bleiben und die Situation zu analysieren.<br/>
 
Wir hatten mit dem Fahrstuhl das Erdgeschoss erreicht. Ator hatte noch eine Warnung geäußert und dann… fehlte mir irgendwie alles.<br/>
 
Ein Geräusch neben mir ließ mich zusammenfahren. Ich schirmte meine Augen notdürftig mit den Händen ab, drehte meinen zentnerschweren Kopf Richtung Geräusch und erblickte einen bis auf die Shorts entkleideten [[Jack_"The_Muss"|Jack]]. Scheisse! Automatisch checkte ich meinen eigenen Bekleidungszustand und musste feststellen, dass mir bis auf meine Shorts auch nichts geblieben war. Zum Glück hatte ich wenigstens darauf verzichtet, ausgerechnet heute das peinliche Stück Wäsche am Leib zu tragen, dass mir vor einem halben Jahr aufgrund einer verlorenen Wette aufgezwungen wurde. Der Miss-Piggy-Aufdruck hätte in dieser Situation mit Sicherheit für einen riesigen Haufen hämischer Kommentare gesorgt.<br/>
 
 
"Alter, was 'ne Action war das denn?" Jack versuchte sich ebenfalls aufzurichten, gab allerdings fast ebenso schnell das Vorhaben wieder auf. Ich versuchte, mehr von unserer Umgebung zu erfassen und stellte fest, dass meine Augen sich so langsam an die grelle Beleuchtung gewöhnt hatten.<br/>
 
Wir befanden uns in einem ca. 3*4m grossem Raum. Nackter Boden, bis auf ein paar Matratzen, auf einer davon [[John Doe|JD]] schlafend; hellgrüne Kacheln an Boden und Wänden; ein Waschbecken in einer der Ecken und eine Gittertür in einer der Wände. [[Ator Gilla|Ator]] lag zusammengerollt wie ein Hundebaby in einer anderen Ecke und sabberte vor sich hin. Ich schüttelte die letzten Auswirkungen der Betäubung ab und setzte mich auf.<br/>
 
"Kannst du dich noch an irgendwas erinnern, nachdem der Fahrstuhl aufging, Jack?", versuchte ich Licht in das Dunkel meiner Erinnerung zu bringen.<br/>
 
"Fahrstuhl? Was’n für’n Fahrstuhl?" Der geringe Level an artikulativer Eleganz seitens des Trolls machte mir klar, daß aus seiner Richtung noch eine Weile nichts Produktives zu erwarten war.<br/>
 
Ich mühte mich in eine halbwegs aufrechte Haltung und legte die zwei Schritte bis zu JD in einer Gangart zurück, die jeden Zombiedarsteller hätte noch grüner werden lassen, als es seine Maske eh schon vorgab.<br/>
 
"Hey Chummer! Aufwachen! Die Bullen stehen vor der Tür und reissen hier gleich die Bude ein!" JD sprang auf, machte zwei schnelle Schritte Richtung Wand und knallte mangels Abwehrreflex volle Möhre dagegen. Dann kippte er um wie ein Brett.<br/>
 
"Sachte, Alter", bremste ich ihn. "Ich wollt’ nur mal sehen, wie es um dich steht." Ich beeilte mich, dem desorientierten Ork auf die Füsse zu helfen.<br/>
 
"Uooaahh!" JD hielt sich den Schädel, an dem eine Beule im Entstehen war. "Nächstes mal bitte keine Bullenwitze, wenn ich noch penne!".<br/>
 
Jack, der sich mittlerweile auch aufgerappelt hatte, schaute besorgt nach Ator. "Leute,", merkte er beunruhigt an, "sieht nich’ gut aus, unser Neuer!".<br/>
 
"Lass mich mal!" JD wankte zu Ator, checkte dessen Puls und Augen. "Sieht so aus, als hätten sie ihn unter Drogen gesetzt. Hat irgendwer von euch eine Ahnung, wo wir sind? Und hey", er blickte auf seine Handgelenke, "ist euch aufgefallen, dass wir Cyberwareunterbrecher tragen?".<br/>
 
Wie als Antwort auf JDs Frage wurden Schritte hörbar. Kurz darauf erschienen zwei Kerle, mit Abzeichen verschiedener [[Wüstenkrieg]]e und anderer Söldnervergnügen auf der ansonsten anonymen Uniform und Schrotflinten im Anschlag, vor der Gittertür. Hinter ihnen ein Hüne von einem Mann mit vernarbtem Gesicht und einem LMG in einer Gyrohalterung im Anschlag.<br/>
 
Ich vernahm mit halbem Ohr, dass Jack ein überraschtes oder entsetztes Schnaufen ausstieß.<br/>
 
"O.K., keiner macht irgendetwas Dummes, dann kommt ihr vielleicht lebend hier raus!", begann der Hüne. Wir hoben langsam die Arme, um niemanden zu einer unüberlegten Reaktion zu veranlassen.<br/>
 
"Hey Kurzer, komm her!" Er meinte definitiv mich, und irgendwie hatte ich kein gutes Gefühl dabei, meine Chummer zurückzulassen. Der Hüne hob sein LMG und schickte eine kurze Salve in die Decke, so dass Kachel- und Steinsplitter auf uns niederregneten. "Heute!", blaffte er dazu.<br/>
 
"Is’ ja schon gut!", beeilte ich mich zu reagieren. "Ich komm’ ja." Was blieb mir anderes übrig? Hätte ich vollen Zugriff auf meine Ware gehabt, hätte ich es vielleicht auf einen kleinen vergleichenden Versuch ankommen lassen, aber so?<br/>
 
Die drei Unbekannten arbeiteten prima zusammen, soviel musste der Neid ihnen lassen. Während Söldner 1 meine Chummer im Auge behielt, zwang mich Söldner 2 in einen bereitstehenden Rollstuhl, während Narbengesicht sein LMG stets auf mich gerichtet hielt. Keine Chance! Ich mußte wirklich ''mords''gefährlich sein.<br/>
 
Kaum hatte ich Platz genommen, schnappten Metallbänder um meine Hüfte, Arme und Beine. Super! Aber immerhin konnte ich ihnen zur Not noch in die Augen spucken und sie blenden…<br/>
 
Söldner 2 schob mich mit dem Rollstuhl von dannen, den Hünen als Sicherheit einige Meter hinter uns, während Söldner 1 vor unserer Zelle in Position blieb. Ich hatte es mit Profis zu tun, soviel war klar. Aber wer hatte sie geschickt? Waren wir irgendwem so sehr auf die Füsse getreten oder hatten gar die Strafverfolgungsbehörden der [[UCAS]] Interesse an uns gefunden? Irgendwie passte hier eins nicht zum Anderen.<br/>
 
 
Meine Fahrt endete in einem diesmal weiß gekacheltem Raum, mit einer Spiegelwand, die geradzu nach Einwegspiegel schrie und ich fragte mich kurz, wer sich wohl dahinter verbarg. Ohne Vorwarnung kippte der Rollstuhl in eine nahezu waagerechte Position. Irgendwie kein angenehmes Gefühl. Auf einem kleinen Tischchen neben mir entdeckte ich einige feine Werkzeuge, die nach einer Mischung aus chirurgischen Instrumenten und Schraubenschlüsseln aussahen. Das Geräusch der sich öffnenden und wieder schließenden Tür kündete von einem Neuankömmling. Der LMG-Jockey wechselte einige unverständliche Worte mit jemandem, dann entfernte er sich aus dem Raum. Allein, sas hiess, Söldner 2 war noch bei uns.<br/>
 
"Hoi. 'What' ist mein Name!", begrüßte mich, der sich über mich beugende Typ, der mich irgendwie an einen bartlosen Nikolaus erinnerte. Er schien über seinen eigenen Witz, wenn es denn einer war, in Verzückung zu geraten und grinste breit übers ganze Gesicht, während er einen weißen Kittel überzog.<br/>
 
"Wie geht’s uns denn heute, hmmmm?", fragte er, während er damit begann, Kabel an meinem Körper zu befestigen.<br/>
 
"Könnt’ besser sein, Alterchen. Und selbst?" Ich testete kurz die Haltbarkeit meiner Arm- und Beinfesselung, kam aber zu dem Ergebnis, dass ich sie nicht aus eigenen Kräften würde lösen können, ganz zu schweigen davon, dass ich damit dem Söldner, der nach Verschwinden des Hünen als Sicherheit zurück geblieben war, eine Art Vorwand für bestimmt recht unangenehme Handlungen zu meinen Ungunsten gegeben hätte.<br/>
 
Während ich weiter verkabelt wurde, laberte der 'Doc' irgendwas. Ich kann mich nicht mehr erinnern. Schließlich endete er aber mit den Worten: "Ich glaube, jetzt sind wir soweit."<br/>
 
Mit einem breiten Grinsen auf den Lippen schaltete er einen kleinen Kasten, aus dem all die Kabel zu kommen schienen, an die er mich angeschlossen hatte, ein und drehte an einem kleinen Rädchen.<br/>
 
SCHMERZEN!<br/>
 
Ich zuckte unkontrolliert in meinem Sessel, während mein Gesichtsfeld zu einem schmutziggrauen Lappen zusammenfiel.<br/>
 
"Oh, es sieht aus, als habe es funktioniert", freute sich mein Peiniger. "Wie ist es damit?" Er nahm einige Einstellungen an dem Kasten vor. Eine glühende Lanze fuhr in mein rechtes Auge und verbrannte meinen linken Unterarm.<br/>
 
"Was immer du wissen willst, Arschloch, vergiss es!", presste ich zwischen meinen zusammengebissenen Zähnen hervor.<br/>
 
"Oh, verzeihen Sie mir", erwiderte er mit leichtem Bedauern, "aber im Moment will ich gar nichts wissen. Vielleicht finden wir später etwas, worüber wir uns unterhalten können."<br/>
 
Wieder nahm er Einstellungen vor, drückte ein Knöpfchen. Ich schrie vor Schmerzen, und dunkelrote Wolken tobten in meinem Blickfeld. Super, nicht nur professionelle Sicherheit, sondern auch ein Profifolterknecht. Ich wusste nicht genau, wie lange es ging, aber schließlich wurde ich ohnmächtig und erwachte erst wieder in der grün gekachelten Zelle.<br/>
 
 
Das Erste was ich mit bekam, als ich wieder erwachte und die noch immer gereizten Nerven mich etwas anderes tun liessen als sirrende, sägende Restschmerz-Empfindungen in allen Körperteilen wahrzunehmen, waren die Meldungen meiner Ohren, dass das einem hochtourigen Bohrer nicht unähnliche Sirren, das sie wahrnahmen, wirklich von aussen zu kommen schien.<br/> Nein, halt: kein Bohrer. Ein Motor. Das Geräusch schien, als ich mich darauf konzentrierte, eher von einem mobilen Teil auszugehen, da es sowohl in Lautstärke und Tonhöhe, als auch in der Richtungsortung deutliche Änderungen zeigte. Ich war recht froh, dass ich etwas hatte, womit ich meinen Geist beschäftigen konnte, konnte ich doch so versuchen, die Erinnerung an die letzten paar Minuten vor meinem Blackout zu verdrängen. Absurderweise klang das Geräusch nun wirklich wie ein … nun ja: ein Spielzeugauto. Eines von diesen funkferngesteuerten kleinen Biestern, mit denen so manche [[Rigger]]karriere beginnt. Das reichte mir. Ich setzte mich ruckartig auf. Mein Schädel spielte zwar sofort wieder die Trollrock-Version des Radetzky-Marsches – natürlich in Trollrock-Lautstärke – , und mir wurde schwarz vor Augen, aber mein Interesse war geweckt. Ich liess einige Sekunden verstreichen, um wieder so etwas ähnliches wie ein Blickfeld zu bekommen und linste dann in die Richtung des elektromechanischen Gejaules, neugierig, was ich zu sehen bekäme und ob ich noch bei Trost wäre. So richtig sicher war ich mir nach den letzten Stunden ja nicht…<br/>
 
 
So komplett voll wach wurde ich erst, als ich die Stimme hörte. Eine Stimme, die unzweifelhaft einem Troll gehörte, gleichzeitig klang die arg rudimentäre Artikulation und die Sprachmelodie unzweifelhaft nach Kind. Ich versuchte, einen Sinn in dem Gebrabbel zu erkennen, das eben wieder eingesetzt hatte.<br/>
 
"… un’ dann kamman auch anne Wän’e hochfahn, aba nich weit, dann fällta imma um, kuckma, so hier…".<br/>
 
Das sirrende Geräusch des Motors stieg plötzlich an, um dann nach einem leisen Kollisionsgeräusch von Kunststoff auf Beton schlagartig abgewürgt zu werden. Jetzt schaffte ich es, einen optischen Eindruck vom Geschehen zu erhalten und wäre die Lage wenigstens nur hoffnungslos gewesen, hätte ich wahrscheinlich einen Lachanfall vom Feinsten bekommen.<br/>
 
JD und Jack standen an der Gittertür unserer Zelle und sahen sich mit einem Ausdruck irgendwo zwischen Verzweiflung und Skepsis an, während vor der Zelle ein, allem Anschein nach, noch nicht ganz ausgewachsener Troll allen Ernstes mit einem (Ha! Korrekt geschlussfolgert, Sherlock!) funkgesteuerten 1:25-Modell eines [[Ares Citymaster]] herumfuhr und offenbar einen Riesenspass hatte. Ich merkte meinen beiden Mitstreitern an, daß sie offenbar fieberhaft überlegten, ob es irgendeine Möglichkeit gäbe, den in seiner geistigen Entwicklung erkennbar massiv eingeschränkten Riesen zu irgendeiner Handlung zu verleiten, die uns die Flucht ermöglichen könnte. Hierzu tuschelten sie immer dann, wenn der Troll seine Aufmerksamkeit auf sein Spielzeug konzentrierte, ein paar Worte. JD gab sich zusätzlich Mühe, dem Jungen (ja, er war groß und kräftig, aber er war in meinen Augen ein Kind und würde es möglicherweise sein Leben lang bleiben) noch mehr Einzelheiten über seine Kunststücke zu entlocken, um Zeit zu gewinnen, mit Jack an einem Plan zu tüfteln. Jäh wurde mir bewußt, dass Ator nicht bei uns war. Scheißescheiße verdammte Scheiße!<br/>
 
 
"Geh da weg, [[Iggy]]! Die sind gefährlich!", hörte ich eine unbekannte, aber befehlsgewohnte Stimme.<br/>
 
"Aba da Ork sagt, er kamma helfen…ich glaub nich, dassa böse iss", gab Iggy, der Troll-Junge, weinerlich zurück.<br/>
 
Der Citymaster fuhr durch die Gitterstäbe in unsere Zelle und knallte gegen die gegenüberliegende Wand.<br/>
 
"Was war ‘n das?" Unser Aufpasser trat vor die Gittertür. (Feeh-ler!)<br/>
 
Eine gezielte Gerade von Jack verwandelte dessen Gesicht in ein Trümmerfeld. Irgendwie musste ich an die Schilder an den Raubtierkäfigen im Zoo denken:"''Vorsicht, Tiere greifen durch das Gitter.''" Und bei einem Troll kamen da dann die langen Arme mal wirklich zum Tragen.<br/>
 
JD griff sich den Citymaster und machte sich an seinem Innenleben zu schaffen. Irgendwie musste ich etwas verpasst haben, denn Jack zerschmetterte die Abdeckung der Deckenbeleuchtung, während er mir zuraunte, ich solle mich um den Bewusstlosen kümmern.<br/>
 
Iggy stand wie versteinert, mit seiner Fernbedienung in der Hand, neben unserem ehemaligen Aufpasser."Ihr seid doch böse… tut mir nix…bitte".<br/>
 
Irgendwie hatte ich Mitleid mit ihm, und der Gedanke, ihn ausschalten zu müssen, behagte mir nicht. Ich griff durch die Gittertür und zog den bewusstlosen Aufpasser an mich heran, bis ich an seine Schrotflinte gelangte.<br/>
 
"Keine Sorge, Junge, wir werden dir nichts tun, aber wir müssen hier raus!" Ich checkte die [[Mossberg]]. 8 Schuss im Streifen und einer in der Kammer. Auf Profis war eben Verlass.<br/>
 
JD hantierte an den Kabeln der Deckenbeleuchtung und verband sie mit dem, was er aus dem Citymaster gerissen hatte. Ein paar Funken sprühten, es klickte, und die Tür war offen.<br/>
 
"Super, Jungs!" Mein erhobener Daumen musste reichen. Keine Zeit für lange Gespräche. Wahrscheinlich war gerade irgendwo ein Alarm losgegangen und es dauerte nur noch Sekunden, bis Verstärkung eintraf.<br/>
 
Ich hatte mir den Weg zum Verhörzimmer gemerkt, wo ich nun Ator vorzufinden erwartete. Der Gedanke daran, dem bartlosen Nikolaus unter jetzt günstigeren Vorzeichen erneut zu begegnen, ließ mich meine Fäuste ballen.<br/>
 
"Wir müssen die hier loswerden!" Ich hob meine Hände, um JD auf die Cyberwareunterbrecher aufmerksam zu machen.<br/>
 
"Nichts zu machen, Chummer, die sind nicht gefahrlos ohne vernünftiges Werkzeug zu entfernen." JDs Enthusiasmus war schon was feines. "Solltest dich also dran gewöhnen, bis wir hier raus sind."<br/>
 
Das behagte mir zwar nicht, aber was sollte ich machen?<br/>
 
Jack kümmerte sich um Iggy, der zusammengekauert an der Wand des Ganges hockte. "Keine Sorge, Iggy. Wir tun dir nichts, aber du solltest jetzt zu [[Bonecrack]] laufen und ihm sagen, dass wir hier nur raus wollen und er es nicht persönlich werden lassen sollte!".<br/>
 
Ich schaute mich um. Bonecrack? Der Hüne mit dem LMG, natürlich, Jack hatte mal von einem Söldner mit vernarbten Gesicht und einem "kleinen" Bruder erzählt.<br/>
 
Tatsächlich stand Iggy auf, warf JD und mir noch einen schüchternen Blick zu, und verschwand dann in entgegengesetzer Richtung zu unserem Ziel, dem Verhörzimmer.<br/>
 
 
Der Weg zur Folterkammer war schnell zurückgelegt. Die Erinnerung an den Einwegspiegel liess mich kurz innehalten.<br/>
 
"Lasst uns mal die Tür hier nehmen." Ich deutete auf die neben dem Verhörzimmer liegende Tür.<br/>
 
Um die Ecke waren aus einiger Entfernung schnelle Stiefelschritte zu hören. JD ging in Stellung neben der Tür, und ich legte die Mossberg an. Ausser uns keine Freunde in diesem Gebäude.<br/> JD öffnete die Tür und ich sah kurz das verblüffte Gesicht des arroganten [[Memoiren_eines_Lichtträgers#Timecode_11-12-2053_.2F_23:30:00|Elfenschönlings von der YET-Party]], bevor eine Ladung Schrot sein ungeschütztes Gesicht in einen matschigen Brei verwandelte und dem Raum eine neue Mottofarbe verpaßte.<br/>
 
Hinter mir schien Jack die ersten unserer Aufpasser in die Mangel zu nehmen, wie ich den Geräuschen entnehmen konnte.<br/>
 
"So Mädels, jetzt hab’ ich auch ne Wumme! Kommt spielen!" Eine kurze Salve aus einem erbeuteten [[Feuerwaffen#Sturmgewehre|Sturmgewehr]] unterstrich seine Worte.<br/>
 
Ich sah mich im Beobachtungszimmer um. Außer dem blutigen im Raum verteilten Ex-Schönling war niemand zu sehen. Dafür lag unser komplettes Equipment in einer Ecke aufgestapelt und schien nach uns zu rufen. Wunderbar!<br/>
 
Durch die tatsächlich von dieser Seite aus durchsichtige Spiegelscheibe konnte ich den Doc dabei beobachten, wie er eilig einige Gerätschaften zu verstauen suchte, während Ator mit einer Augenbinde im zurückgeklappten Rollstuhl lag.<br/>
 
JD schnappte sich seinen Predator und deckte meinen Rücken, während Jack auf dem Flur die Verstärkung dezimierte.<br/>
 
Ich schoss den Spiegel ein, sprang in den dahinter liegenden Raum und hielt dem Doc so unfreundlich wie möglich die Schrotflinte unters Kinn.<br/>
 
"So, Doc Whatever, die Karten sind neu gemischt! Ich würde vorschlagen, du machst meinen Chummer von dem Apparillo los - und zwar ganz vorsichtig - und dann schauen wir mal, was wir mit dir machen…"<br/>
 
Der Folterprofi tat, wie ihm geheissen und beteuerte dabei unentwegt, er habe keinen persönlichen Groll gegen uns und es wäre nur sein Job gewesen. Ich war mehr als gespannt, wie Ator darauf reagieren würde.<br/>
 
"Was hast du mit dem Elfenheini gemacht?", waren dessen ersten Worte, nachdem ich seine Augenbinde gelöst hatte.<br/>
 
"Oh, da muss ich dich um Verzeihung bitten, solltest du persönliche Rachepläne gehabt haben. Der liegt größtenteils nebenan und hat ein Gesicht wie eine geplatzte Blutwurst", antwortete ich breit grinsend.<br/>
 
"Na dann hat er wenigstens bekommen, was er verdient: Ordentlich eins in die Fresse! Und du, kleiner Mann", Ator spuckte dem Folterknecht fast ins Gesicht, "wenn du wirklich 'n Profi bist, verhälst du dich jetzt ganz ruhig und gehorsam, denn das steigert deine Überlebenswahrscheinlichkeit enorm!"<br/>
 
JD kam durch die eigentliche Tür des Verhörraums zu uns. "Wir sollten langsam an Rückzug denken. Jack hat die erste Welle zwar ausser Gefecht gesetzt, aber wer weiss, was da noch nachkommt."<br/>
 
Wir fesselten den Doc mit Kabelbindern, rafften unser Equipment zusammen, während Ator noch schnell den leblosen Elfen durchsuchte und das eine oder andere an sich nahm, dann machten wir uns auf den Weg nach draußen.<br/>
 
 
Wie sich herausstellte, waren wir in einer unterirdischen Anlage gefangen gehalten worden, deren oberirdischer Anteil sich als Bungalow erwies. Auf unserem Weg hinaus stiessen wir auf verschiedene Hinweise auf die UCAS-Regierung, so etwa einen Elektronik-Koffer mit [[CIA]]-Logo. Was für ein Scheiss! Hatten wir der UCAS-Regierung ans Bein gepisst, ohne es zu wissen?<br/>
 
Draussen war alles ruhig. Sollte tatsächlich die CIA hinter der ganzen Sache stecken, müssten eigentlich jede Sekunde Luft- und sonstige Unterstützungeinheiten eintreffen. Wir hatten also keine Zeit für Grübeleien. Wenige Meter vom Haus entfernt schien ein Wäldchen Schutz vor Entdeckung zu bieten.<br/>
 
 
"Wirklich beeindruckend!" Mit der Eleganz einer Filmdiva des letzten Jahrthunderts kam eine dunkelhaarige Schönheit die Treppe aus dem ersten Stock herunter. Wir fuhren herum, und sie sah sich vier verärgerten, aber hochmotivierten [[Runner]]n und deren Bewaffnung ausgesetzt. Allerdings zeigte sie keinerlei Zeichen von Furcht oder Zweifel.<br/>
 
"Sie haben nicht nur aussergewöhnliche Willenskraft unter Beweis gestellt, sondern waren auch in der Lage, aus dieser für sie scheinbar ausweglosen Situation zu entkommen. Mein Auftrag scheint an diesem Punkt gescheitert."<br/>
 
"Halt die Fresse, Tussi!" Ator schien irgendwie besorgt.<br/>
 
"Genau, wenn du nicht zu deinen Ahnen willst, machst du jetzt genau, was wir wollen. Los, Silencio, sach der Ollen, was wir von ihr erwarten!" Jack hielt sein erbeutetes Sturmgewehr im Anschlag und war bereit auf den kleinsten Wink von mir der Schönheit die Birne wegzublasen. Ich musste verdammt vorsichtig mit meiner Körpersprache sein, um das hier nicht in einem weiteren Blutbad enden zu lassen.<br/>
 
"Wenn du was zu sagen hast, dann tu es jetzt! Wir haben ein wenig Zeitdruck!" Aus dem Augenwinkel nahm ich war, dass JD die Umgebung draussen im Auge behielt.<br/>
 
"Irgendwas stimmt mit der Braut nicht", raunte Ator mir zu.<br/>
 
"Ich werde zu meinem Herrn zurückkehren und ihm mitteilen, welche Bauern sein Gegner erwählte, wie es sein Wunsch war." Sie machte eine nicht zu deutende Handbewegung, und ich wusste, was nun geschehen würde.<br/>
 
Jack zog durch, und eine Salve Hochgeschwindigkeitsmunition verliess den Lauf des Sturmgewehrs; Ator wirkte einen Feuerball; ich selbst liess die Mossberg ihr Werk verrichten.<br/>
 
Jede dieser drei Handlungen hätte ihr Ende bedeuten müssen, aber sie löste sich vor unseren Augen in Luft auf, bevor irgendetwas davon sie erreichte. Scheisse! SCHEISSE! '''SCHEISSE!'''<br/>
 
"Wenn die Braut zum CIA gehört, gehöre ich zum Tir-Geheimdienst! Lasst uns hier endlich verschwinden!" Ator hatte zwar mit den Nachwirkungen seines Feuerballs zu kämpfen, fand aber als erster seine Fassung wieder.<br/>
 
Mit deutlich mehr Fragen als Antworten im Kopf, blieb uns nichts anderes ürbig, als genau dies zu tun.
 
 
 
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Version vom 23. Januar 2014, 16:36 Uhr

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