Benutzer:Goronagee/Labor: Unterschied zwischen den Versionen

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===[[Memoiren_eines_Lichttr%C3%A4gers#Geist|Geist]]===
 
===[[Memoiren_eines_Lichttr%C3%A4gers#Geist|Geist]]===
 
===[[Memoiren_eines_Lichtträgers#Zukunft|Zukunft]]===
 
===[[Memoiren_eines_Lichtträgers#Zukunft|Zukunft]]===
 
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===[[Memoiren_eines_Lichtträgers#Gegenwart_Part_1|Gegenwart Part 1]]===
Seit Stunden hockten wir mit Jane im Schlepptau, deren Laune sich von Minute zu Minute verschlechterte, in unserem Unterschlupf und warteten auf den Anruf unseres ominösen Auftraggebers. Wir hatten versucht, ein wenig Licht in das Wirrwarr der Aufträge zu bekommen, mit denen er uns betraut hatte.<br>
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===[[Memoiren_eines_Lichtträgers#Gegenwart_Part_2|Gegenwart Part 2]]===
Wir waren uns relativ sicher, dass alles mit dem Run auf Sylvan Information Systems im Juli letzten Jahres begonnen hatte. Wie sich herausgestellt hatte, war Ehran das Ziel dieses Runs gewesen.<br>
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===[[Memoiren_eines_Lichtträgers#MeL_12:_Nachbeben_.2F_Timecode_26.01.2054_.2F_17:30:00.5B3.5D|Nachbeben]]===
Der Folgeauftrag hatte die Auslöschung der PNG zur Folge und schien somit auch mit Elfen in Verbindung zu stehen. Aber war die PNG nicht eher ein Gegenspieler Ehrans, bzw. der von ihm unterstützten YET? Handelte es sich möglicherweise um einen Gegenschlag, für die Entwendung von Ehrans Manuskript?<br>
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===[[Memoiren_eines_Lichtträgers_/_A_Killing_Glare_/_Das_Urban_Brawl_Massaker_und_lauter_lose_Enden|A Killing Glare]]===
Dann waren wir Ende Oktober in die ADL geschickt worden. Wieder sollten wir etwas stehlen und etwas zurücklassen. Diesmal schien es keine Verbindungen zu irgendwelchen Elfen zu geben, aber mein Gefühl sagte mir, dass hinter dem “Pandaemonicus Faustus” vielleicht mehr steckte, als wir wussten. Es gab da ja diese Gerüchte über unsterbliche Elfen, die sich möglicherweise seit Jahrhunderten unter den Menschen versteckt hatten.<br>
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Spätestens der Run auf die YET im Dezember stellte die Verbindung her. Auch wenn der Run völlig in die Hose gegangen war und wir Cloud verloren hatten, hatten wir die Verbindung durch den Einband des “Pandaemonicus Faustus” herstellen können. Dieser Run schien sich wieder gegen Ehran zu richten. Aber was sollte das Ganze? Wieso dieser Aufwand, um einem Soziologen und Autor ans Bein zu pissen?<br>
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Ende Dezember kam dann die Reaktion von Ehran oder den YET. Da waren wir nicht sicher, aber unsere Gefangennahme stand auf jeden Fall in Zusammenhang mit dem Run auf die YET, wie die Anwesenheit des Elfenschönlings bewiesen hatte, dem ich ein neues “Antlitz” verpasst hatte.<br>
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Anfang diesen Jahres dann unser Ausflug an den Amazonas, der spätestens durch das Hinterlassen der gestohlenen Blume in Janes Wohnung mit unserem aktuellen Run in Verbindung stand.
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Tja, und dann diese seltsame Entführung einer scheinbar völlig bedeutungslosen Konzernsekretärin….<br>
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Wie stand dieser ganze Drek in Zusammenhang? Wir diskutierten und unsere Köpfe qualmten, aber wir fanden keine sinnvolle Erklärung für all diese Geschehnisse. Auch Ator, der mittlerweile wieder zu uns gestoßen war, konnte keine neuen Erkenntnisse beitragen.<br>
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Dann klingelte endlich mein Telefon.<br>
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“Ja?” meldete ich mich.<br>
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“Ah, Silencio“, sprach mich eine unbekannte Stimme an. “Ich bin sehr glücklich, dass Sie antworten. Verzeihen Sie den abgedroschenen Satz, aber: haben Sie das Mädchen?”<br>
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“Natürlich”, antwortete ich knurrig. Der wollte mich doch verarschen, oder?<br>
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“Bravo! Gut investiertes Geld. Eine Sache noch, und Ihre Geschäfte mit mir sind beendet. Bringen Sie Ihre Kollegen und das Mädchen bei Sonnenaufgang zum alten Southwind-Komplex in Tarislar. Kommen Sie nicht vorher oder Sie riskieren die Rache der dort Ansässigen. Sie erwarten Sie, aber erst mit der Sonne. Ich freue mich auf unser letztes Treffen.”<br>
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Dann wurde die Verbindung unterbrochen.<br>
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Die anderen hatten mitgehört, und Ator ergriff das Wort.<br>
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“Scheint so, als wären wir wirklich in irgendeine Elfenkacke geraten. Tarislar heißt in elfischer Sprache “Gedenken”. Ich bin wirklich gespannt, was uns erwartet.”<br>
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“Gespannt?” Ich lachte kurz auf. “Das ist ja wohl die Untertreibung des Jahrhunderts. Aber was soll das mit dem Sonnenaufgang? Etwas theatralisch, oder?”<br>
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“Ich glaube, wir haben es mit einem Magier zu tun”, antwortete mir Ator. “Und dann ist dieser Zeitpunkt bewusst gewählt, denn die Geister sind schwach während der Dämmerung.”<br>
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“Geister hin oder her, ich nehm’ auf jeden Fall meine Panther mit”, machte Jack seinen Standpunkt zum Thema Bewaffnung klar.<br>
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“Ja, wir sollten auf alles vorbereitet sein. Es kann gut sein, dass wir in einen Hinterhalt gelockt werden sollen, und in Tarislar wird es schwierig, Unterstützung zu erhalten”, gab JD zu bedenken.<br>
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“Ich glaube”, widersprach der Alligatorschamane, “wenn er uns hätte töten wollen, wären wir schon nicht mehr hier. Wir sind aus irgendeinem Grund wichtig für ihn. Aber es kann nicht verkehrt sein, mit dem Schlimmsten zu rechnen.” Ator schien nachdenklich, was für unseren Krokophilen schon etwas Besonderes war.<br>
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“Okay, dann rüsten wir uns mal fürs letzte Treffen. So oder so wird es heute morgen enden.” Ich musste daran denken, dass ich genau an jenem Tag geboren worden war, an dem der Große Geistertanz stattgefunden hatte und die Vulkane ausgebrochen waren, die Tarislar zu dem gemacht hatten, was es heute war. Hoffentlich hatte da nicht irgendein verrückter Elfenmagier irgendwelchen Opferhokuspokus geplant.<br>
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====Timecode 25.01.2054 / 07:45:00====
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Wir näherten uns Puyallup von Norden. Wie immer hing eine dichte Wolke aus Smog, Asche und Verzweiflung über dem Ort, und je weiter wir nach Süden vordrangen, desto dichter schien sie zu werden. In wenigen Minuten musste die Sonne aufgehen, und wir waren kurz vor Tarislar, wo seit der Nacht des Zorns immer wieder Metamenschen, insbesondere Elfen, Zuflucht gesucht hatten.<br>
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Auf den Straßen, durch die wir Richtung Southwind-Komplex fuhren, standen eine Menge vermummter in dunkle Kleidung gehüllte Gestalten mit über die Gesichter gestülpten Atemmasken, die unsere Fahrt zu beobachten schienen. Mir stellten sich die Nackenhaare auf.<br>
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Im Osten schien die Sonne langsam aufzugehen, denn die Lichtverhältnisse änderten sich von grau-schwärzlich hin zu grau-grünlich, gerade als wir die drei Gebäude des Southwind-Komplexes erreichten.<br>
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Wir verließen den Wagen und waren froh, dass JD an Atemmasken für uns alle gedacht hatte. Jack winkte dankend ab. Sein leichter Körperpanzer war dank des Helmes besser als die Masken, aber uns anderen kamen sie gerade recht. Schwer bewaffnet und in Erwartung eines Hinterhaltes gingen wir mit Jane Foster auf die drei Gebäude zu. Irgendwie fühlte ich mich an den Abend auf der Konsulatsbaustelle erinnert. Es war ein Fiasko gewesen – und hatte nicht vielleicht bereits da alles begonnen?<br>
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Ator riß mich aus meinen Gedanken. “Hey, da steht einer!”, rief er überrascht.<br>
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Im Hof zwischen den drei Gebäuden stand eine einsame Gestalt, gehüllt in eine weiße Robe. Wir näherten uns, in alle Richtungen so gut es eben ging sichernd, und stellten fest, dass die Gestalt wohl schon einige Stunden hier stand, wenn man den Aschehaufen auf seinem Kopf und den Schultern glauben durfte.<br>
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Reglos nahm der Unbekannte unsere Annäherung hin und wickelte sich, als wir noch 2 Meter von ihm entfernt waren, das Tuch, das er um seinen Kopf getragen hatte ab, um blinde milchig-weiße Augen zu enthüllen.<br>
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Wir blieben abrupt stehen. Der Unbekannte wandte sich Jane Foster zu, nickte und lächelte sie kurz an, bevor er sich an uns wandte.<br>
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“Er erwartet Euch auf der Spitze hinter mir. Geht mit der Frau zu ihm.”<br>
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Kaum ausgesprochen wickelte er sich das Tuch wieder um den Kopf und schwieg.<br><br>
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Die Fahrstühle des scheinbar verlassenen Bürogebäudes waren natürlich schon vor langer Zeit außer Betrieb gegangen und so blieb uns nur der mühsame Aufstieg über die Treppen. Die Atemmasken und die mitgeführte Ausrüstung machten das zu einer anstrengenden Prozedur.<br>
+
Jane, die sich bisher sehr zurückhaltend verhalten hatte, schien nun beschwingt. Anscheinend hoffte sie auch auf die Auflösung ihres ganz persönlichen Puzzles.<br>
+
Im 20.Stockwerk legten wir eine kurze Pause ein, doch Jane schien ungeduldig zu werden – und auch Ator zeigte wenig Bereitschaft, weitere Sekunden zu verschenken.<br>
+
Zehn Stockwerke weiter stießen wir auf einen Schriftzug an der Wand, der von einem, durch einen Mauerriss einfallenden Sonnenstrahl erhellt wurde: “Man muß das Chaos in sich selbst erkennen, um einen tanzenden Stern zu gebären.”<br>
+
Ator blieb kurz davor stehen und reckte den Hals. Ich war versucht, ihn anzusprechen, aber er schien in seiner eigenen Welt zu sein, und ich wollte ihn jetzt lieber nicht stören.<br>
+
“Hey, hört ihr auch die Musik?”, unterbrach JD meinen Gedankengang.<br>
+
Tatsächlich schien von irgendwo weiter oben Musik zu erklingen. Wir alle bis auf Jack, dessen Panther seit dem Austieg aus unserem Fahrzeug feuerbereit war, aktivierten unsere Smartgun-Verbindungen und sonstige Cyberware. Ator ging unbeirrt weiter gefolgt von Jane.<br>
+
Je höher wir kamen umso lauter und deutlicher wurde die Musik. Es handelte sich eindeutig um den Klang einer Gitarre. Wir erreichten das 40. Stockwerk ohne Zwischenfälle.
+
Die Decke dieses Stockwerks war deutlich in Mitleidenschaft gezogen, und durch mehrere große Löcher sahen wir den wolkenverhangenen Himmel über Tarislar. Wir folgten der Musik durch das Stockwerk bis in das Büro, in dem einst wohl der Präsident der Firma residiert hatte.<br>
+
Dort stand ein einzelner Mann. Ein Elf! Er hatte uns den Rücken zugewandt, und wir sahen zunächst nicht mehr als den langen grünen Mantel, das graumelierte, zu einem Pferdeschwanz zusammengebundene Haar und den schlanken Hals der Gitarre von ihm.<br>
+
Er spielte das Instrument mit einer Kraft und Melodie, die etwas majestätisches hatte. Selbst Jack, den sonst nichts so schnell stoppte, blieb stehen und lauschte bis zum letzten langen Akkord.<br>
+
Dann drehte sich der Elf um. Sein Gesicht trug die klassische Bemalung eines Harlekins. Ich wusste nicht, ob ich lachen oder weinen sollte!<br>
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Unser Gegenüber grinste breit.<br>
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“Gentlemen! Willkommen auf dem Olymp. Ich habe Sie erwartet.”<br>
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Anschließend begrüßte er jeden Einzelnen von uns mit Namen und den Worten: “Es freut mich, mich Ihnen endlich persönlich vorstellen zu können. Mein Name ist Harlekin.”<br>
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Danach wandte er sich an Jane. Mein Blick ging zu Ator. Ich meine, seine Haut hatte eine leicht grünliche Farbe und ledrige Struktur angenommen, aber vielleicht lag es auch nur an den herschenden Lichtverhältnissen.<br>
+
Der so sonderbar Bemalte nahm die angebotene Hand und führte sie zu seinen Lippen.<br>
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Kein Zeichen von Ator. Ich signalisierte Jack und JD “Abwarten”.<br>
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“Miss Foster, ich habe ein Leben lang darauf gewartet, Ihnen zu begegnen.” Er nahm ihre Hand und führte sie in die Mitte des Raumes.<br>
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Ator schien alles gelassen hinzunehmen. Bevor Jack etwas Unüberlegtes tun konnte, sendete ich ihm ein erneutes “Abwarten”-Zeichen. Irgendwie wurde ich den Gedanken nicht los, dass selbst eine Panther möglicherweise nicht genug Power hatte, um Harlekin Einhalt gebieten zu können. Der Kerl war verdammt selbstsicher!<br>
+
JD lenkte meinen Blick in Richtung eines Schriftzugs an einer der Wände:<br>
+
Das Ritual, soweit ich mich erinnern kann<br>
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von -H-<br>
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Aus dem Fokus meines Herzens rufe ich die Worte<br>
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Im Ärger gesprochen und voll Begierde enthüllt<br>
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Durch meine Herausforderung in Wort und Tat<br>
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Durch mein Blutopfer Dein Bann erweckt<br>
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Deine Gestalt und Form gab es nie<br>
+
 
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Auf Deinen Körper rufe ich die Worte des Bedenkens<br>
+
Auf Deinen Haß rufe ich Gerechtigkeit,<br>
+
den unbefriedigten Haß<br>
+
Auf deine Vergangenheit und ihre Schatten<br>
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leuchte ich das entlarvende Licht<br>
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Auf Deine Liebe und Freude gebe ich Trennung<br>
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Auf Deinen Geist gebe ich Einsamkeit<br>
+
Auf Deine Zukunft bringe ich Angst und Trauer<br>
+
Auf Dich beschwöre ich alles<br>
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+
Die Winde sollen Deinen Namen löschen<br>
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Der Sand die Spuren Deines Gangs<br>
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Die Sonne die Kühle Deines Schattens<br>
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Den Wassern übergebe ich Deine Essenz<br>
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Deine Gestalt und Form gab es nie.<br>
+
 
+
Irgendwie hatte ich das Gefühl, dass das etwas mit dem zu tun hatte, was wir gerade erlebten, aber ich bekam es nicht zusammen.<br>
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Schließlich war es Ator, der das Wort ergriff.<br>
+
“Okay, Harlekin, bis hierhin sind wir gekommen. Meinst du nicht, es ist an der Zeit, uns ein wenig in das einzuweihen, was hier wirklich abgeht?”<br>
+
Der Angesprochene wandte sich ihm zu. “Ich weiß gar nicht, ob Sie das wirklich wissen wollen, denn manchmal ist man glücklicher, wenn man nicht alles weiß. Aber Sie haben sich das Recht auf ein wenig Aufklärung verdient.”<br>
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Was jetzt folgte war eine der wenigen Begründungen für einen Run, die ich jemals erhalten habe und ließ mir dir Haare zu Berge stehen.
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Harlekin hatte mit Ehran ein “Spiel”, wie er es nannte, gespielt, bei dem es darum ging, die Vergangenheit und Zukunft, die Liebe und den Hass, das körperliche und spirituelle Ich zu treffen.<br>
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Mein Blick wanderte abermals über die Zeilen an der Wand.<br>
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“Ja, ich wollte wissen, wie es sich in Englisch liest. Aber machen Sie sich keine Gedanken, die Regeln des Chal’han verbieten Ehran jegliche Form der Rache an Ihnen persönlich." <br>Harlekin schien vollkommen unbefangen, hatte uns aber gerade mitgeteilt, daß wir im Rahmen seiner Aufträge mehrere Menschen getötet hatten und dies nur, weil er und ein anderer Körnerfresser ein Machtspielchen zu laufen hatten. Ich war ziemlich angepisst! Manchmal ist es besser, nicht zu wissen, warum man etwas tut.<br>
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Ich begann mich zu fragen, welche Rolle Ms. Foster in dem Ganzen spielte.<br>
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Als schien Harlekin meine Worte zu erraten, wandte er sich an Ms. Foster.<br>
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“Nun, meine liebe Miss Foster, was Sie nicht wissen, ist, dass Sie die lang verlorene Tochter des Autors Ehran sind, wie er sich zur Zeit nennen läßt. Ich sollte hinzufügen, daß nicht er Sie verloren sondern vielmehr gestattet hat, daß Sie ihn verlieren.”<br>
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Mein Blick streifte Ms Foster, die sichtlich erblasste und mit ihrer Fassung rang und blieb dann an Ator haften, der mit einer Geste “Astralraum sauber!” signalisierte.<br>
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“All die Jahre hat er allerdings Ihre Spur verfolgt. Wie? Sehr einfach. Bevor er Sie als Kind so schmächlich im Stich ließ, oder besser, bevor er gestattete, daß Sie durch den frühen Tod Ihrer wunderbaren Mutter verlassen wurden, hat er einen machtvollen Zauberspeicher in Ihnen verborgen. Es ist kein gewöhnlicher Zauberspeicher, Jane, wenn Sie etwas von diesen Dingen verstehen. Als Sie noch ein Kind waren, ließ er besondere Materialien in Ihren linken Hüftknochen einweben. Diese verzauberte er, einen Spruch zu halten, den er selbst entwickelt hat; einen Spruch, der ihn nicht nur Sie finden ließ, sondern Sie vor neugierigen Augen verbarg. Nun, dieser Spruch liegt weit jenseits der Fähigkeiten eines heutigen Zauberers, und so konnte er sich sicher sein, daß Sie sicher seien. Er vergaß jedoch, daß er und ich denselben Lehrer hatten. Ich verstehe die Wirkung dieser Verbindung. Es hat Zeit gekostet, diese Geheimnisse aus der Ferne zu lüften, aber ich habe es geschafft. Und ich bin mir sicher, dass er es nicht erwartet. Ehran glaubt, daß ich Sie benutzen werde, um ihn ins Freie zu locken, wo ich die letzte Herausforderung gegen sein physisches Ich beginnen kann. Statt dessen werde ich ihn durch Sie treffen. Durch die Verbindung, die er so sorgsam verborgen hat.”<br>
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“Der labert aber ‘ne Menge gequirlte Kacke! Darf ich ihn endlich wegpusten?” knurrte Jack von rechts hinter mir. “Absolut nicht”, entgegnete ich hastig. “Wir sind noch nicht bezahlt worden.”<br>
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“Oh. Hm.” Jack schien diese relevante Information erst einmal verdauen zu müssen. Immerhin verzichtete er jetzt aber auf erneute Fragen, wann er loslegen dürfe.<br>
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Ich war mir nicht ganz sicher, wem unsere Loyalität gelten sollte, aber im Zweifel war es nicht gut für die Reputation, den Auftraggeber auszuknipsen – und das war nun einmal eindeutig Harlekin. Mein Blick ging von JD, der sich links vor mir positioniert hatte, und nur mit den Schultern zuckte, zu Ator. Dieser schien seine Sinne noch immer in den Astralraum gerichtet zu halten, wirkte aber irgendwie entspannt.<br>
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“Es wäre mir eine Freude, Sie an dem Ritual, welches meine Bemühungen vollenden wird, teilhaben zu lassen.”, sprach Harlekin den Schamanen an.<br>
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Ators Zustimmung überraschte mich ein wenig, mehr jedoch verblüffte mich Harlekins Frage, ob auch JD, Jack und ich an dem Ritual teilnehmen würden. Ich blickte die anderen beiden fragend an. Schließlich siegte aber die Neugier der Mundanen und wir willigten ein.<br>
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Die nächste halbe Stunde verbrachten wir damit unter Harlekins Anleitung einen bestimmten Ton zu summen. An sich kein schweres Vorhaben, aber der Elf schien immer wieder etwas an unserem Summen auszusetzen zu haben und das immer breiter werdende Grinsen von Ator ließ mich vermuten, daß wir gerade in irgendeiner Weise verarscht wurden.<br>
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Gerade als ich kurz davor war die Schnauze voll zu haben, schien Harlekin zufrieden und rief Ator zu sich in einen Ritualkreis, in dessen Mitte Ms. Foster von ihm positioniert wurde.<br>
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Das, was wir als das Ritual wahrnahmen, war alles andere als eine spannende Angelegenheit. Ein bissl Gesinge und Gehampel, ein paar Ermahnungen, nicht mit dem Gesumme aufzuhören und noch mehr Gehampel. Mir tat es schon wieder leid, meine Zustimmung zu diesem lausigen Hokuspokus gegeben zu haben, aber in diesem Stadium war ein Rückzug schlechterdings noch möglich. Trotzdem witterte ich Verrat, denn Ators Gegrinse ging mir allmählich auf die Nerven.<br>
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Und gerade, als ich mir dessen bewusst wurde, dass es mich wirklich nervte, begann der Drek zu dampfen. Harlekin stoppte gerade sein Gehampel und Gesinge und streckte seine Hand in Richtung Jane Foster aus, als ein Blitz erst aus Jane Fosters Körper auf Harlekin übersprang, und dann unter erschrecktem Fluchen des Getroffenen eine hastige Handbewegung Harlekins dafür sorgte, dass ein gleichartiger Blitz wieder Ms. Foster traf. Das allerdings hatte einen wesentlich hässlicheren Effekt als die erste Darbietung, denn mit einem hässlichen Krachen brach irgendwo in ihrer Körpermitte ein Knochen, und Blutspritzer sowie sonstiges Gewebe verteilten sich großzügig über den improvisierten Ballsaal. Mit einem plötzlich abbrechenden Schmerzensschrei brach sie zusammen und blieb verkrümmt liegen. Eine Druckwelle trieb uns alle auseinander, und Harlekin wurde von ihr zu Boden geschleudert. Ich wunderte mich ein wenig über den Umstand, dass ich gar keine Explosion gesehen hatte, die diese Druckwelle rechtfertigen würde, aber ich hatte einige Mühe gehabt, auf den Beinen zu bleiben, und ich konnte auch ziemlich klar sehen, wie ein ziemlich bestürzt aussehender Harlekin sich mühevoll aufrappelte und mit gehörigem Entsetzen die ziemlich aus dem Ruder gelaufene Szenerie überblickte. Er fluchte sogleich in schauerlichsten Färbungen (und in einer uns unbekannten Sprache) und stürzte zu der schwerverletzten und bewußtlosen Sekretärin. Dann drehte er sich nach Süden und schaute in die Ferne. Wieder stiess er einen Schwall Worte aus, die sicher nicht zu einer Liebeserklärung gehörten, aber diesmal konnte ich das Wort “Ehran” identifizieren. Während er mit verbissener Miene einen Heilzauber auf Jane Foster legte, sprach er uns an, ohne uns anzusehen.<br>
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“Meine Herren, ich muß Sie um einen weiteren Dienst bitten. Sie müssen zu Ehran gehen und sehen, was aus ihm geworden ist. Wenn er verwundet ist, wie ich vermute, helfen Sie ihm, so gut Sie können. Die Form der Herausforderung, die ich gewählt habe, darf nicht in körperlichem Schaden für ihn enden. Wenn das geschehen ist, habe ich verloren, und meine Ehre ist vertan. Wenn Ehran noch lebt, darf ich nach den Regeln des Rituals nicht direkt eingreifen. Deshalb müssen Sie gehen.”<br>
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Noch während er sprach, erhob sich ein starker Luftzug, der sich zu einem ernsten Sturm auswuchs.<br>
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Ator versuchte, gegen den anschwellenden Lärm anzuschreien: “Ich weiß nicht, ob ich jetzt beruhigt sein soll, wenn ich merke, daß das kein natürlicher Sturm ist… da kommt ein Elementar angerauscht.”<br>
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Als er bemerkte, daß Harlekin sich und die immer noch bewußtlose Ms. Foster abreisebereit machte, schien ihm ein Licht aufzugehen. Schließlich nahm Harlekin die Frau auf die Arme und ging mit ihr zu einem Loch in der Wand.<br>
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“Als der Spruch traf, war Ehran am Nordhang des Mount St.Helens. Es scheint, als sei er teilweise ausgebrochen, was nahelegt, daß Ehran Macht durch ihn gewoben hat. Sie müssen dorthin gehen, ihn finden und auf eine Nachricht von mir warten. Wenn Sie nicht tun, was ich sage, werde ich Sie ans Ende der Welt jagen, und Sie werden Schmerzen erleiden, von denen diese Zivilisation nicht einmal träumen kann.”, mit diesen Worten drehte Harlekin sich um, mache einen Schritt durch das Loch in der Wand und fiel, Ms Foster auf den Armen haltend, in die Tiefe.<br>
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Jack stürmte vor. “Das Arschloch wird von nem Luftwirbel weggetragen! Noch isser in Reicheweite!”<br>
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Kurz war ich versucht, mich Jacks Sicht der Dinge anzuschließen. Aber erstens die Kohle und zweitens die Reputation.<br>
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“Laß ihn!”, rief ich Jack über den abflauenden Wind zu.<br>
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“Ja, Jackieboy, laß ihn!”, mischte sich Ator ein. “Der Kerl hat mehr auf dem Kasten, als irgendwer, den ich bisher getroffen hab. Wahrscheinlich würdest du ihn nur ärgern.”<br>
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Wir hielten einen kurzen “Kriegsrat”.<br>
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Ator erklärte, daß er Harlekin für einen hochstufigen hermetischen Initiaten hielt, dessen Macht weit größer war als seine eigene. Ein Eingeständnis, daß jeden von uns überraschte. Normalerweise hielt sich unser Alligator-Schamane für unbesiegbar.<br>
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Auch wenn das Ritual Humbug gewesen war und die einzige magische Handlung, die Harlekin vollbracht hatte, die Aktivierung eines Fokus in oder an der Hüfte von Ms Foster war, sprachen der Luftgeist und die Fähigkeit Harlekins, seine eigene magische Aura zu tarnen, eine eigene Sprache. Ator schien ausreichend beeindruckt, um den “Befehlen”, denn als solche empfand ich Harlekins letzte Sätze, folge leisten zu wollen, was uns ein weiteres Mal überraschte.<br>
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“Ich bin dabei, wenn ich ihm am Ende ordentlich in die Fresse hauen darf!” war Jacks Beitrag zu unserem kurzen Austausch.<br>
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Ich blickte zu JD, die Stimme der Vernunft, wie ich hoffte.<br>
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“Auch wenn mir die Worte von dem Spitzohr nicht gefallen, erstens, wir wurden noch nicht bezahlt und zweitens interessiert es mich schon irgendwie, wie die ganze Sache ausgeht. Wir sollten zum Mount St.Helens und wir sollten uns beeilen, da wird es in Kürze von Schaulustigen wimmeln. Oder hast du ernsthafte Einwände, Silencio?”<br>
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Nein, hatte ich nicht. Nur ein mulmiges Gefühl ganz tief in den Eingeweiden…<br>
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*[[Harriet Taylor]] - Kampagnen-NSC
 
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*[[GMC Bulldog]] - Ausrüstung
 
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*[[Blitzlichtkompensation]] - Ausrüstung
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===Vergangenheit===
 
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*[[Taschensekretär]] - Ausrüstung
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*<s>[[Taschensekretär]] - Ausrüstung</s>
 
*[[Waldmünchen]] - Ort
 
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*[[Cyberwareunterbrecher]] - Ausrüstung
 
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*[[Luftpolizistin]] - Job
 
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*[[Goldi Schönbauch]] - Kampagnen-NSC
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*[[Micro-Tranceiver]] - Ausrüstung
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===Liebe===
 
===Liebe===
 
*[[Sandii]] - Kampagnen-NSC
 
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*[[Alex Manke]] - Kampagnen-NSC
  
 
===Intermedium===
 
===Intermedium===
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*[[Narcoject]] - Ausrüstung
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===Gegenschlag===
 
===Gegenschlag===
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===Zukunft===
 
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[[Pretenders]]<br>
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[[Wallacher]]<br>  
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[[Wallacher Kampfaxt]]<br>  
 
[[Lear Platinum]]<br>
 
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===Gegenwart Part 1===
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[[Pandaemonicus Faustus]]<br>
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[[Zauberspeicher]]<br>
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===Gegenwart Part 2===
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[[Waldteufel]]<br>
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[[Ritualkreis]]<br>
  
 
==Sonstiger Kram==
 
==Sonstiger Kram==

Aktuelle Version vom 20. September 2021, 17:30 Uhr

MeL[Bearbeiten]

Körper[Bearbeiten]

Hass[Bearbeiten]

Vergangenheit[Bearbeiten]

Liebe[Bearbeiten]

Intermedium[Bearbeiten]

Gegenschlag[Bearbeiten]

Geist[Bearbeiten]

Zukunft[Bearbeiten]

Gegenwart Part 1[Bearbeiten]

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Nachbeben[Bearbeiten]

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Fehlende Seiten[Bearbeiten]

Körper[Bearbeiten]

Hass[Bearbeiten]

Vergangenheit[Bearbeiten]

Liebe[Bearbeiten]

Intermedium[Bearbeiten]

Gegenschlag[Bearbeiten]

Geist[Bearbeiten]

Zukunft[Bearbeiten]

Tacoma Style
Sea-Tac-Airport
Pretenders
Wallacher Kampfaxt
Lear Platinum

Gegenwart Part 1[Bearbeiten]

Pandaemonicus Faustus
Zauberspeicher

Gegenwart Part 2[Bearbeiten]

Waldteufel
Althain
Ritualkreis

Sonstiger Kram[Bearbeiten]

Königreich Hvaldos[Bearbeiten]

10/276,296

Eigenerfindung[Bearbeiten]

"***" ist eine Eigenerfindung von Benutzer:Goronagee und wird in keiner offiziellen Shadowrun-Quelle erwähnt.

SR5[Bearbeiten]

NSC[Bearbeiten]

SC[Bearbeiten]