Tanghai Lu-Shan

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Tanghai Lu-Shan war ein chinesischer Troll ... bis im Jahr des Kometen SURGE zuschlug, und ihn fundamental veränderte: Tanghai - oder Big Tuna, wie er seither auf der Straße genannt wird - ist heute ein Changeling. Zwar besitzt er immer noch zwei leicht gedrehte, nicht all zu dicke und einigermaßen symetrische Trollhörner, ein etwas asymetrisches Gebiss und eine stattliche Körpergröße von 2,35 Metern - aber seine Hautfarbe hat sich vollständig verändert, und chargiert jetzt zwischen staubgrau und Himmelblau. Während sich die Warzen und dermalen Knochenstrukturen zurückgebildet haben, was sein Erscheinungsbild durchaus verbessert, haben sich an seinen Wangen rechts und links je drei voll funktionsfähige Kiemenschlitze ausgebildet, die jeweils von beweglichen, gezackten, flossenartigen Auswüchsen verdeckt werden. Dadurch sind die Kiemenschlitze vor dem Eindringen von Schmutz als auch vor dem Austrocknen geschützt, was Tanghai gegenüber anderen geSURGEten mit Kiemenmutationen durch aus einen Vorteil gibt - aber dafür wirkt das ganze absolut fremdartig, und lässt jeden der ihn sieht, sofort "Fischmensch" denken. Das hat ihm seinen Straßennamen eingebracht, den er - erstaunlich genug - akzeptiert hat. Unglücklicher Weise tat sich sein Arbeitgeber, ein Kybernetiker und Halb-Japaner in Oslo, für den er als Chauffeur, Kofferträger und Leibwächter tätig war, mit der Akzeptanz seines veränderten Erscheinungsbilds deutlich schwerer. Obwohl die Veränderung kaum als abstoßend zu bezeichnen war - jedenfalls nicht wenn man es mit dem vorherigen Aussehens des Trolls verglich - konnte oder wollte der Konzernmediziner Tanghais Anblick nicht mehr ertragen, und warf ihn, kaum daß er ihn zum erstenmal so sah, hinaus. Lediglich die Tatsache, daß die Klinik in einer besseren Gegend Oslos lag, und Tanghai eine gültige Konzern-SIN von Shiawase besaß, hinderte seinen Ex-Arbeitgeber daran, den "zum Monster mutierten" ehemaligen Leibwächter auf der Stelle von seinen Yakuza-Kontakten erschießen zu lassen. Tanghai war natürlich seinerseits schockiert, zum einen, weil er sich so grundlegend verwandelt hatte, und zum anderen, weil sein Chef - der für einen japanischen Konzernmann - immer recht fair behandelt hatte, plötzlich so durchdrehte und schlimmer reagierte, als der durchschnittliche Neo-Skin auf der Straße. In der Folgezeit mußte er feststellen, daß sich für ihn alle Türen, die ihm seine SIN bislang geöffnet hatte, verschlossen. Sein Vermieter kündigte ihm unter fadenscheinigem Vorwand die Wohnung und er wäre mehrmals beinahe Unfällen mit Fahrerflucht zum Opfer gefallen... Tanghai war nun nicht mehr verwirrt, sondern sehr, sehr wütend. Daß sich sein ehemaliger Arbeitgeber mit fünf Leibwächtern aus den Reihen der Korogai-gumi umgab half ihm auch nichts, und es war ein Segen, daß Tanghai zur Besinnung kam, und von seinen Gegnern abließ, ehe die sechs Norms mehr Schaden als multiple Arm-, Bein- und Rippenbrüche davongetragen hatten. - Daß der Oyabun Oslos trotzdem einen Preis auf seinen Kopf aussetzte, sollte nicht verwundern...

Da die Yaks hinter ihm her waren, blieb Tanghai kein anderer Weg mehr, als die Flucht in die verkommenen, gesetzlosen Außenbezirke der norwegischen Hauptstadt, wo er sich seinen Platz in den Reihen der schlechtbezahlten Knochenbrecher der Lobatchevski-Vory und unter den brutalen und kriminellen Wikinger-Gangs erkämpfen mußte. Obwohl die nordischen Neo-Heiden seiner fremdartigen Erscheinung mit mehr Toleranz begegneten, als die meisten anderen Metamenschen, fühlte er sich bei den Viking-Bikern nie wirklich zu Hause. Mehr oder minder zufällig begegnete er '64 im Chaos nach dem 2. Matrixcrash Loo und dessen «Chinese Deadly Dwarfs». Bei einem Deal mit der Fracht eines gestrandeten Lusiada Mega-Frachters, die die «Dwarfs» an die verkauften, standen er und der Gang-Leader auf verschiedenen Seiten. Nach dem das Geschäft jedoch zur beidseitigen Zufriedenheit zum Abschluss gebracht war, und Loo und Big Tuna Seite an Seite gegen anti-metamenschliche Rassisten gekämpft und gewonnen hatten, hatten Loo und sein Gang-Chummer absolut kein Problem damit, ihn in die Reihen der «Dwarfs» aufzunehmen... und diese Entscheidung haben weder er noch die anderen chinesischen Ganger seither bereut.