Crash von 2064

Aus Shadowiki
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Der 2. Matrixcrash - häufig auch in Anlehnung an den Crash von 2029 und die übliche Nummerierung von Software-Versionen Crash 2.0 genannt - fand am 2064 statt, und beschädigte die alte, kabelgebundene Matrix irreparabel. Wie der erste Crash wurde auch er durch einen Virus - den Jormungand-Wurm - und das Zusammenwirken einer Vielzahl von Faktoren ausgelöst, und die Ereignisse des 2ten Crashs und des folgenden Chaos veränderten die 6. Welt dauerhaft:

Vorspiel & Pläne:

Novatech, der Megakon, den Richard Villiers aus seinem 3tel von Fuchi geformt hat, kündigt seinen Börsengang an der Ostküsten-Börse von Boston in den UCAS an, da er in massiven finanziellen Schwierigkeiten steckt (nicht zuletzt auch, weil Art Dankwalther, ein Ex-Angestellter Fuchis, sein gigantisches vom Großdrachen Dunkelzahn geerbtes Vermögen benutzt, um seine Rachephantasien gegen Richard Villiers auszuleben...)


Deus, die größenwahnsinnige und absolut unmenschliche Künstliche Intelligenz, die für den «Renraku Arcologie: Shutdown» verantwortlich war, plant den verstärkten Matrixverkehr der Ostküstenbörse zu benutzen, um seinen Quellcode in die globale Matrix heraufzuladen. So hofft Deus, künftig unabhängig von den metamenschlichen sog. Knoten, in deren Gehirn sie ihren Quellcode nach dem Ende des Renraku Arcologie Desasters abgespeichert hatte, quasi als neuer Gott im globalen Netz zu existieren. Das dies viele Menschenleben kosten und ein heilloses Chaos stiften wird, ist Deus egal... Megara/Morgan, die erste in der Renraku Arkologie entstandene, schwer verwundete KI und Mirage, eine weitere KI, die aus einem uralten Expertensystem aus der Zeit des ersten Crash in einem ehemaligen Host von Fuchi entstanden ist, versuchen zusammen mit dem Otakustamm Overwatch Deus' größenwahnsinnigen Plan zu sabotieren und die menschenverachtende künstliche Intelligenz im Showdown auf dem virtuellen Börsenparkett zu besiegen...


Pax, verbrecherische Otaku und ehemals Deus' erste Gefolgsfrau (oder müsste es Gefolgsmännin heißen?) während der Renraku Arkologie Abschottung will sich ebenfalls an Deus rächen, und ihren alten Meister vernichten. Sie glaubt, wenn sie die sog. Tiefenressonanz zerstört, und die komplette Matrix korrumpiert, den Schwund ihrer Otakukräfte verhindern und das globale Datennetz mit Hilfe der sog. Dissonanz nach ihren Vorstellungen umformen zu können. Dabei wird sie von einem eigenen Otakustamm - Ex Pacis - unterstützt, welche sich ebenfalls von der Tiefenressonanz befreien wollen, und in der Dissonanz den Weg zur absoluten Freiheit in der Matrix sehen... Dabei kämpfen sie mit quasireligiösem Fanatismus gegen andere Otaku, die der Tiefenressonanz dienen und gegen die Agenten des Konzerngerichtshofs, die sich Grid Overwatch Division - kurz GOD - nennen. - Angesichts ihrer und Ex Pacis' deutlicher Unterlegenheit schließt Pax schließlich einen Teufelspakt mit der apokalyptischen Terrorgruppe Winternight...


Winternight war nordischer Endzeitkult, dessen Mitglieder an Ragnarök glaubten, den Weltuntergang, wie er in der Edda (den germanischen Göttersagen) beschrieben ist, bei dem die nordischen Götter im Kampf mit ihren Feinden gemeinsam untergehen... In ihren verdrehten und verzerrten Glaubensvorstellungen hatten die Götter das Schicksal betrogen, so daß Ragnarök nicht stattgefunden hatte. Daher sahen sie es als ihre Aufgabe an diesen Weltuntergang mit Hilfe von Massenvernichtungswaffen selbst einzuleiten und herbeizuführen, damit die Welt - wie sie meinten - von der Korruption und Stagnation gereinigt wieder aus der Asche neu entstehen konnte... Gegründet und angeführt wurde Winternight von einem toxischen Aesirgläubigen Schamanen der sich Wednesday nennt, einer Technikerin, welche im ersten Crash ihre Familie verloren hatte, und die Matrix hasste - genannt Friday - und einem ehemaligen MET2000 Offizier und Berserkeradepten der sich Thursday nannte. Die Kämpfer, die u. a. mit Hilfe persönlichkeitsverändernder BTL Chips - den sog. «Gottchips» oder «Berserkerchips» für den apokalyptischen Glauben gewonnen wurden, nannten sie «Einherja», die, die einst nach Wallhall eingehen werden... Die Sekte hielt die Matrix für das Werkzeug Lokis, des großen Betrügers, und ist - nach einer Reihe von fehlgeschlagenen großangelegten Attentaten, u. a. während des «Jahres des Kometen», der festen Überzeugung, daß sie zerstört werden müsse, damit die in der Edda prophezeiten Ereignisse ihren Lauf nehmen könnten. - Als Pax und ihre dissonanten Otaku (in Winternights Augen Lokis Stiefkinder) an sie herantraten, entsprach es genau der verdrehten, wahnsinnigen Logik der Terroristen, daß diese «Loki entfesseln und Ragnarök einleiten» würden. Dabei folgten die Fanatiker ihrer eigenen, kranken und zugleich durchaus folgerichtigen Symbolik, um den Weltuntergang exakt so stattfinden zu lassen, wie er ihrer Auffassung hätte aussehen sollen. - Gemeinsam entstand der...


...Fahrplan zur Apokalypse:

  • Der Firnbul-Winter: Aesirgläubige Toxische Schamanen und Geoden beeinflußten mittels machtvoller ritueller Magie das Wetter, damit der Wintereinbruch 2064/2065 besonders früh kam und extrem hart ausfiel...
  • Der Jormugand-Wurm: Einer Vision (von der sie glaubte, sie sei von der Dissonanz geschickt worden) folgend, begannen Pax und Ex Pacis mit der Programmierung eines Viruscodes, welcher die Tiefenressonanz und die KIs vernichten und die gesamte Matrix mit dissonantem Code überfluten sollte. Sie und ihre dissonanten Otaku würden die digitale Welt dann nach ihren eigenen Wünschen formen und sie als einzige nutzen können, meinten sie. Der Wurm sollte in Form von sog. Codeeiern in Schlüsselhosts und Matrixsysteme implantiert werden, um von dort überall gleichzeitig startend, global Systeme anzugreifen und maximalen Schaden anzurichten... eben Crash 2.0! Für Winternight verkörpert Jormugand den Wurm, welcher an den Wurzeln der Welt nagt, und Lokis Ketten sprengt.
  • Die Horden Muspelheims bzw. Surtr: Eine Nanotechwaffe, welche ein Winternightkonvertierter von Zeta-ImpChem gestohlen hat, und die bei den Opfern spontane Selbstentzündung bewirkt sowie Drohnen mit dem sog. Ymir-Gift (von Winternight auch Frost und Stürme von Niflheim genannt) - einem Nervengift, das Frostbrand ähnliche Effekte bei Menschen und MetaMenschen bewirkt werden in der Nähe der Host- und Systemhardware stationiert. Sie sollen verhindern, daß die Codeeier mit dem Wurmprogramm im Falle einer vorzeitigen Entdeckung entfernt/beseitigt/entschärft werden können.
  • Ein letztes großes magisches Ritual der Schamanen und Goden an einem Ort der Macht in Uppsala sendet eine Monster-Illusion nach Boston: Ein Wolfskopf erscheint, und verschlingt scheinbar die Sonne, und führt eine Sonnenfinsternis herbei. Dieses Erscheinen Fenrirs ist für die Aesirgläubigen das 2te Zeichen Ragnaröks, und während alle entsetzt zum Himmel blicken kann Jormugand «sein Gift über die Welt verspritzen», so daß die Matrix letztlich abstürzt und es zum Systemausfall kommt...

Damit ist die letzte Schlacht nach den Vorstellungen von Winternight aber noch nicht geschlagen. - Ohne daß Pax und ihre Ex Pacis Otaku davon wüssten, gibt es noch 2 weitere Stufen des Fahrplans zum Armageddon:


  • Die Operation Mjölnir: Um Sicherzustellen, daß die «Schöpfung Lokis» (die Matrix, Regierungen und Kons, das ganze korrupte System) auch wirklich vernichtet wird, haben die Terroristen von Winternight eine Anzahl Nuklearer Sprengköpfe auf dem Schwarzmarkt gekauft oder aus alten Depots gestohlen. Diese wurden mittels komplizierter (und blutiger) magischer und alchemistischer Prozesse verändert, so daß die Sprengkraft drastisch reduziert und der nukleare Fallout minimiert wird. - Dafür wird der EMP, der Elektromagnetische Effekt, der alle Elektronik lahmlegt oder komplett zerstört, um ein vielfaches verstärkt! In Werbezeppelinen wurden diese EMP-Bomben über Hauptstädten, Machtzentren der Konzerne und vorallem über Punkten mit wichtigen Matrixhubs und Knoten des globalen Netzes in Stellung gebracht. Der Systemausfall, wenn die Matrix und vielfach auch das Stromnetzt zusammenbricht, wird die Zündung auslösen ... Auf diese Weise will Winternight den erwarteten Verrat von «Lokis Sippe» (also Pax und Ex Pacis) zuvorkommen, und sicherstellen, daß «Lokis Kinder» - die Otaku und KIs auch wirklich untergehen, zusammen mit der Zivilisation der 6ten Welt!
  • Der Rest von Winternights Nuklearem Arsenal, 5 Mulitmegatonnen Sprengköpfe, wurden schließlich in tiefen Schächten und aufgegebenen Bergwerken an kritischen Punkten der Grenzen tektonischer Platten deponiert. Sie sollen zum Schluß mit elementarer Wucht detonieren, Erdbeben, Flutwellen und Vulkanausbrüche auslösen, und damit Ragnarök vollenden!

Zum Glück scheitern Winternights Pläne ... wenigstens teilweise...

Was dann tatsächlich geschah:

Die Vorbereitungen für Ragnarök sind nicht vollständig unbemerkt geblieben, auch, wenn der Konzerngerichtshof im Zürich-Orbital auf Grund interner Streitereien viel zu spät und zu zögerlich reagiert. Die Wallhalla-Basis von Winternight in der Harparadaanomalizone in Schweden wird von Europol und Konzerntruppen gestürmt, wobei Friday und Wednesday gefangen genommen und zum Verhör nach Rotterdam/Europort geschafft werden, während Thursday als letzten Ausweg eine Atomwaffe zündet, und damit die Basis und sich selbst direkt in die Hölle sprengt. Während Wednesday in Gefangenschaft selbstmord begeht, bricht Friday - die Technikerin - im Verhör zusammen, und verrät den kompletten Plan - einschließlich der Standorte der EMP-Bomben und der 5 weiteren Sprengsätze...

Die einige der EMP-Bomben können entweder entschärft oder noch rechtzeitig an Orte geschleppt werden, wo sie mit weniger katastrophalen Folgen detonieren. - Einige gehen allerdings hoch, und zerstören u. a. die Panama-Kanalzone, Buenos Aires und Boston. Von den Bomben an den Überlappungszonen der tektonischen Platten werden einige ebenfalls rechtzeitig von Konzerneinsatzteams (und Shadowrunnern) entschärft, die restlichen detonieren mit weit geringerer Wucht als prognostiziert, und richten nicht den erwarteten (und von den Terroristen beabsichtigten) Schaden an...

Obwohl der Weltuntergang nicht stattgefunden hatte, und die schlimmst möglichen Effekte abgewendet worden waren, bleibt das, was geschehen ist, verheerend, und die 6te Welt wird nie wieder so sein, wie zu vor:

Der Konzerngerichtshof im Zürich-Orbital hat viel zu zögerlich und zu spät reagiert, weil die Megakonzernvertreter mit kleinlichen Streitereien beschäftigt waren. Als der Dissonanzvirus zuschlug, schottete sich die Orbitalstation schließlich von der Matrix ab, während zahlreiche Sateliten von dem Datenwurm befallen wurden, abstürzten und in der Atmosphäre verglühten... Lediglich 2 Sysops, die entgegen die Anweisungen der Execs handelten, war es zu verdanken, daß die Informationen über den genauen Plan Winternights, die Standorte der Bomben und die Nester der Codeeier Jormugands in die Shadowland-Matrix übermittelt wurden! Zahlreiche Decker der Schattengemeinschaft wie auch der Konzerne kämpften rund um den Globus gegen den Dissonanzvirus, und etliche verloren dabei ihr Leben... Zu den prominentesten Opfern zählten Captain Chaos, der Sysop von Shadowland Seattle und Tell vom ehemaligen Frankfurter Schattenlandknoten!

Saeder-Krupp zog kurzer Hand den Stecker raus, und nahm seine Matrixinfrastruktur - durch eine Vision die die Sehergilde Lowyr übermittelt hatte vorgewarnt - vom Netz. Unzählige andere Systeme stürzten dagegen komplett ab, insbesondere dort, wo die Codeeier Jormungands plaziert worden waren (wozu u. a. Hamburg gehörte). Es kam zu großflächigen Stromausfällen, auf die anhaltenden Plünderungen und Aufruhr folgten. Die Verkehrsleitsysteme fielen komplett aus, und verursachten ungezählte Unfälle. Flugzeuge stürzten ab, und Hochgeschwindigkeitszüge verunglückten... Ferngesteuerte Drohnensysteme, automatisierte Fabriken und selbst Haushaltsgeräte liefen Amok. Paracritter brachen vielerorts aus (teils geheimen) Konzern-Forschungseinrichtungen und Zoos aus, als die elektronischen Sicherheitseinrichtungen versagten, und marodierten durch die Sprawls. Die zusammengebrochene Matrix hatte zudem zur Folge, daß auch die Medien nicht mehr funktionierten. Desinformation und Paranoia breiteten sich aus. Vielerorts konnte man sich noch nicht einmal mehr ausweisen, weil SINs nicht überprüft werden konnten, und Credstäbe nicht mehr das Plastik wert waren, aus dem sie gemacht sind, da die Geräte versagten, die die gespeicherten Informationen hätten lesen sollen.

Am schlimmsten waren die Folgen natürlich dort, wo die EMP-Bomben gezündet worden waren, die man nicht mehr hatte entschärfen können, etwa in Kittimat in Timishian, in Buenos Aires, in der Panama-Kanalzone und u. a. auch Stockholm und Boston (wo sich zusätzlich jeweils auch noch ein Jormungandnest befand). Ganz besonders verheerend fiel der Effekt in San Francisco in Folge eines mißglückten Entschärfungsversuchs aus, während die EMP-Bomben die für Europort in den Vereinigten Niederlanden bestimmt war, über die ohnehin verstrahlte SOX geschleppt werden konnte, wo sie nicht all zu viel Schaden anrichtete... In jedem Falle ist die Energieversorgung in den Sprawls, wo der Elektormagnetische Puls seinen maximalen Effekt entfaltete, über Wochen oder gar Monate lahm gelegt ... und das im härtesten Winter seit Menschen bzw. MetaMenschen Gedenken! Obwohl der radioaktive Fallout sich in Grenzen gehalten hat, gab es natürlich auch viele unmittelbare Opfer, zahlreiche Menschen sind durch den Lichtblitz der Explosionen erblindet, und die Druckwellen haben Hauseinstürze und schwere Schäden an Hochhäusern verursacht. Zusätzlich wird der Astralraum wird in den betroffenen Gebieten langfristig verzerrt bleiben. Die gewaltige negative Hintergrundstrahlung dürfte allen Magiern, Schamanen, Goden und sonstigen magisch Aktiven das Leben nicht eben leichter machen...!

Der Zusammenbruch der Matrix (bzw. die Abschaltung in Saederkrupps Einflußbereich) warf weltweit unzählige Decker gewaltsam aus dem Netz, manche starben daran, viele trugen Schäden davon, ein paar wenige wurden zu Geistern in der Maschine - und einige, die während des Crash 2.0 online gewesen waren, veränderten sich: Sie wurden zu den ersten Technomancern.