Kunstmuskeln sind ein Cyberware Implantat und zählen zur Bodyware. Sie dienen dazu, die Kraft und Beweglichkeit eines Körpers zu steigern. Neben der Verwendung als direktes Implantat finden künstliche Muskeln auch Anwendung als Komponente von Cybergliedmaßen und anthroformen Drohnen.
Geschichte
Während die ersten Kunstmuskeln tatsächlich noch auf Silikonsträngen basierten, häufig übertrieben ausgelegt waren, und den Träger der 'ware dadurch teilweise unproportioniertes Äußeres - etwa durch nicht zum sonstigen Körperbau passende, dicke Oberarme - verliehen, gibt es mittlerweile auch durchaus diskrete und unauffällige Muskelimplantate.
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Was aber gerade besser gestellte
Gangmitglieder oder Zuhälter nicht davon abhält, sich mit nach dem Vorbild klassischer Bodybuilder oder von Statuen antiker Athleten gestalteten Designer-Kunstmuskeln bewußt auf Macho zu stylen. Bei den Billig-Produkten aus dem «
Cheap Charlie»-Katalog oder
Evos «
Awful Arnie»-Cyberwarelinie auf der anderen Seite steht eine diskrete Optik natürlich auch nicht all zu weit oben auf der Prioritätenliste. ...und andere
Ganger und teilweise selbst jüngere, längst nicht ausgewachsene
Gang-Kiddies und
Randalekids greifen sogar auf gebrauchte Secondhand-'ware zurück, und riskieren, daß diese irgendwann reißt, und die Arme dieser armen Idioten in
aztlanische Tomatensuppe verwandelt!
Red Anya ...nur, weil jemand aus der Gosse zu nem Haufen Creds kommt, heißt das eben noch lange nicht, daß er deshalb gleichzeitig auch Grips oder Stil besäße!
Auch hinsichtlich des verwendeten Materials wurden große Fortschritte erzielt, sodaß die aktuelle Generation von Kunstmuskeln deutlich reißfester und elastischer ist.
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Der neuste Schrei sind Kunstmuskelstränge, die der Hersteller im Tank förmlich wachsen lässt, wobei das Geheimnis in den
Naniten aus dem Tank-eigenen
Nanitenbrüter besteht, die das synthetische Gewebe Stück für Stück aus dem Rohstoff aufbauen, und dabei spezielle
Verstärkungsfasern aus
Dedronit™ einweben. Das verleiht den Kunstmuskeln eine erhöhte Ressistenz gegen Schnitt- und Stichverletzungen, ohne deswegen jedoch die Elastizität und Bewegungseigenschaften der fertigen 'ware zu beeinträchtigen. - Unter uns gesagt: eigentlich handelt es sich um ein patentreifes Verfahren von
GGW, aber die haben
dummer Weise ihre Anlage oben in
Trondheim eingebüßt, während sowohl meine
Klinik hier in
Oslo als auch die
Amsterdamer Filiale der
Body Bank seit jüngstem nach dieser Methode hergestellte Kunstmuskeln im Angebot hat - und zwar Neuware!
Doc Morton < Oslo, Oct.27.2071 > ...just ask, if intrested!
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Leider hat 75/76 die weltwelte
KFS-Panik und die damit einhergehende Paranoia bezüglich allem, was von Naniten produziert wird, dem ein Ende gemacht... nicht wenige
Viking-Biker und auch mehr als ein «
Dwarf», die ihre mühseelig zusammengesparten
Euros nur zu gerne in solche verbesserten Kunstmuskeln investiert hätten, waren ziemlich angefressen, über die abschlägige Antwort, die ihnen der gute Doc in dieser Sache erteilen musste...!
Rollin' Ro < play: "...the Future is a slow retreat, the Future is a muscle you don't have".wav >
Funktionsweise
Kunstmuskeln bestehen in der Regel aus elektroreaktiven Kunststofffasern (manchmal auch aus speziellen "Memorymetallen"), die in schmalen Bündeln zwischen natürliche Muskeln eingewoben werden oder - die üblichere Methode - diese komplett ersetzen. Durch elektrische Impulse aus dem Nervensystem des Körpers werden die Kunststoffe angeregt, sich zusammen zu ziehen oder zu entspannen, und so dieselbe Funktion wie natürliche Muskeln zu erfüllen. Durch die präzisere Steuerung und die höhere Belastbarkeit gegenüber organischen Muskeln können dadurch sowohl die rohe Stärke wie auch die feinmotorische Geschicklichkeit eines Körpers gesteigert werden.
Die Implantation von Kunstmuskeln geht in der Regel mit geringfügigen Modifikationen am Skelett einher. Knochen und Gelenke werden mithilfe von Kalziumanlagerungen oder künstlichem Material (s. Kompositknochen) verstärkt, um die Muskelstränge zu verankern und die höhere Belastbarkeit der Muskeln voll ausnutzen zu können.
Kunstmuskeln sind nicht nur bei Shadowrunnern und Sicherheitspersonal beliebt, sondern werden auch zu rein medizinischen Zwecken eingesetzt, um Muskelschwund zu beheben oder bei Patienten mit neuromuskulären Schäden eine normale Bewegungsfähigkeit zu erhalten.
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Euer Körper muss bloß kaputt genug sein, dann kommt ihr an alle möglichen Lizenzen dran. Man glaubt gar nicht, was mit so einem "Behindertenausweis" alles als "medizinische Notwendigkeit" durchgehen kann.
Jynx
Inkompatiblität
Kunstmuskeln sind nicht mit Bioware-Verbesserungen wie Muskelstraffung oder Muskelverstärkung kombinierbar.
Quellen
Dieser Artikel basiert teilweise auf dem Artikel Kunstmuskeln in der Shadowhelix, wo er unter GNUFDL steht. Eine Liste der Autoren findet sich hier. Hauptautor ist dort der Benutzer "Jynx".
Primärquellen zu Kunstmuskeln sind: