Voodoo-Tradition

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Voodoo ist eine aus Afrika und Teilen Amerikas stammende Religion, die jedoch im Gegensatz zu großen bekannten Religionen weit mehr Mystik und Magie beinhaltet. Der Begriff Voodoo bedeutet so viel wie Geist oder Gottheit.

Häufig wird Voodoo mit schwarzer Magie in Verbindung gebracht. Dies liegt jedoch hauptsächlich an schlechten Filmen im Trid. In der Tat ist beim Voodoo der Übergang von Götterverehrung zur Anwendung von Magie flüssig, aber es liegt ganz am Magier, wie die Kräfte verwendet werden. So gibt es natürlich auch Schamanen, die Voodoo zum Heilen von Verletzten verwenden.

Die im Voodoo-Glauben verehrten Gottheiten und Schutzpatrone werden als Loa bezeichnet. Da die in der Karibik, Brasilien und dem Süden der alten USA unter den Farbigen und Mischlingen entstandene Religion, die ein Einflüsse afrikanischer, indianischer und christlicher Tradition vermengte, schon immer magische Praktiken beinhaltete, ist es nicht überraschend, daß sie die Rückkehr der Magie mit weit offenen Armen willkommen hieß. Personen, die Magie in der Tradition des Voodoo wirken, sind praktisch immer Voodoopriester - die Houngans - oder Voodoopriesterinnen, Mambos genannt. Die religiösen Festlichkeiten des Voodooglaubens, deren Tradition auf die Zeiten zurückgeht, als die Anhänger der Religion in Amerika unter der Knute der Weißen als Sklaven schuften mußten, sind meistens wilde, extatische Angelegenheiten, bei denen Tieropfer, Alkoholgenuss und gemeinsames Tanzen, Singen und Trommeln eine große Rolle spielt. Dabei kam es schon vor dem Erwachen häufig zu Trancezuständen, die als Ausdruck von - durchaus erwünschter - Besessenheit durch die Loageister interpretiert wurde. Seit der Rückkehr der Magie ist Besessenheit ein zentraler Punkt des Voodoozaubers: Geister der Loa und andere, mindere Geister, die ein Houngan oder eine Mambo beschwört, materialisieren sich nicht, sondern müssen von einem geeigneten Subjekt - einem Geistergefäß - Besitz ergreifen. Entweder handelt es sich dabei um den Beschwörer selbst oder einen bereitwilligen Voodoo-Gläubigen - Serviteur genannt - oder um einen Körper eines Toten. Letztere Praxis, bei welcher der Leichnahm sich als Zombie erhebt, hat einen extrem großen Anteil am weltweit negativen Image des Voodoo.

Während die große Mehrheit aller Voodoo-Anhänger nicht das Geringste mit Zombies und Dunklen Künsten zu schaffen hat, gibt es im Voodoo jedoch auch eine dunkle Seite: Die Anhänger des Petro-Ritus betrachten die Möglichkeiten, die die Magie den Gläubigen schenkt, als Werkzeug, um sich an ihren Peinigern - namentlich den Nachfahren der weißen Sklavenhalter - zu rächen, und sind berüchtigt dafür, von Zombies Gebrauch zu machen und teilweise Blutmagie zu praktizieren. Im Petroritus tragen die Loa außerdem andere, unheil verkündende Namen, so daß z. B. Ghede vom Petro-Voodoo als «Baron Samedi», der Herr der Zombies und Friedhöfe angerufen wird. Die meisten, für die Voodoo vor allem eine Religion ist, betrachten die Anhänger des Petro-Ritus als bestemfalls fehlgeleitete Individuen oder schlimmer: Blasphemiker, die die Loa beleidigen.

Heimat des Voodoo-Kultes in der 6. Welt sind die Inseln der Karibischen Liga, insbesondere Haiti, Kuba und Jamaica, die Golfküste der CAS und Amazonien, wo Voodoo nach Brasilianischer Tradition als Macumba bekannt ist sowie Teilen Westafrikas. Es gibt noch andere lokale Bezeichnungen für Voodoo, zu denen etwa Santeria und Obifeya gehört. Durch die koloniale Vergangenheit vieler Staaten Europas hat der Voodooglaube auch den Weg in die Alte Welt gefunden, etwa nach Frankreich, Spanien, Portugal und vor allem Großbritannien, wo viele Menschen und Metamenschen karibischer Abstammung leben und es deswegen zahlreiche aktive Voodoogemeinden gibt.