Vory v Zakone

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Die Vory v Zakone (Воры в законе, Wory w Sakone) - kurz Vory - ist jenes Unterweltsyndikat, das in West- und Mitteleuropa (und Nordamerika, was das angeht) lange Zeit schlicht als Russenmafia oder russische Mafia bekannt war.

Geschichte

Diese Art von Verbrecherorganisation, deren Name soviel wie "Diebe im Gesetz" oder "Diebe, die dem Kodex folgen" bedeutet, führt ihre Geschichte auf die Berufskriminellen der Stalin-Ära der alten Sowjetunion zurück.

Shadowtalk Pfeil.png Häh? Stalin-was? ... ich dachte, das is' der Heavy von die Atlanta Butchers... Will da einer erzähl'n, die hätten was mit der Vory am Laufen?
Shadowtalk Pfeil.png CAS-Warmonger
Shadowtalk Pfeil.png Wenn Du im Geschichtsunterricht statt aufzupass'n nicht immer auf Stadtkriegs-Sites abgehangen hättest, wüßtest Du's... Das war ein wirklich ganz, ganz übler Politico bei den Russkis in der ersten Hälfte des 20sten Jahrhunderts.
Shadowtalk Pfeil.png Archiv

Damals wurden solche Berufskriminellen in der Udssr als "deklassierte und sozialschädliche Elemente" eingestuft, und in die Gulags deportiert, bevorzugt nach Sibirien und in den südlichen Kaukasus. In der Hölle dieser Arbeitslager gediehen die wirklich hartgesottenen unter den kriminellen Häftlingen, und gelangten meist rasch an die Spitze der Hackordnung unter den Insassen, was von den Wachen nicht nur geduldet sondern sogar gefördert wurde, um die politischen in Schach zu halten. Da in der Planwirtschaft der Sowjets Mangelverwaltung an der Tagesordnung stand, existierte ein enormer Bedarf an Schwarzmarktgütern, und andererseits gab es zu jeder Zeit genügend Genossen, die gerne bereit waren, sich korrumpieren zu lassen, so daß Schiebereien und Unterschlagung in den ineffizienten Staatsbetrieben ein unvorstellbares Ausmaß erreichten. Auch Drogen und Prostitution waren Bedürfnisse, die es zwar in einer kommunistischen Gesellschaft eigentlich gar nicht geben sollte - die aber trotzdem bestanden und von den Gangstern nur zu bereitwillig bedient wurden. Als in den 80er Jahren des 20sten Jahrhunderts dank Glasnost und Perestroika der Eiserne Vorhang zunächst durchlässig wurde und schließlich fiel, kam die große Zeit der Vory v Zakone, die sich rasch nach West- und Mitteleuropa sowie Nordamerika ausbreitete. Das zerfallende Staatsgefüge Russlands brachte knallharte Gangster hervor, die an Brutalität den organisierten Banden im Westen vielfach einiges voraus hatten, und zudem auf die übervollen Arsenale der roten Armee zurück greifen konnten. Mit dem Ende des Staatskommunismus und der Planwirtschaft trat zudem ein neuer Typus von Kriminellen auf den Plan: Die Haie des Raubkapitalismus russischer Prägung, die sich an Rohstoffen und Industrien des alten Sowjetreichs bereicherten und als Oligarchen berühmt wurden.

Als in Russland dann die Neo-Sowjets an die Macht kamen, sahen die Avtoritey sich dem neuen Verfolgungsdruck des wieder auflebenden Polizeistaats ausgesetzt. Viele dieser schillernden Figuren, die legale und illegale Geschäfte munter vermischten, wichen nach Westeuropa aus, wo sie sich bei ihrer Expansion mit den Kriminellen alter Schule, den Vors zusammentaten. Die, die blieben, und sich mit den neuen Machthabern arangierten, wurden Rote Vory genannt, und zwischen ihnen und der Exil-Vory (oder Weißen Vory) bestand ebensoviel Hass, wie zwischen den russischer und italienischer Mafia. Nach dem Die Vory und die Italiener kurz davor gewesen waren, sich in den ersten zwei Jahrzehnten des 21sten Jahrhunderts nach heftigen Kämpfen zu einigen, kamen die Eurokriege und der Große Dschihad. Mit der Zerschlagung und Beschlagnahme vieler Mafiaaktiva in zahlreichen europäischen Ländern in diesen Jahren war auch der Traum von der Vereinigung der Syndikate ausgeträumt.

...bis heute

Während die Vory sich in den folgenden Jahren und Jahrzehnten in Europa auf den Norden und Osten konzentrierte, fand die italienische Mafia (mit ihren Verwandten Camorra und N'drangheta sowie den südfranzösischen Gangstern in Marseille) im Süden Europas zu alter Stärke zurück. - Und überall dort, wo die rivalisierenden Blöcke an einander stießen (etwa in Frankreich, wo die Unterwelt im Norden von der Vory Batoukhtinas kontrolliert wird, der Süden dagegen vom Milieu Marseillais) kommt es häufig zu offenen Auseinandersetzungen. Weitere Gegenden, in denen die Vory die Unterwelt dominiert sind Österreich und die benachbarte Tschechische Republik, wo Tariel Cherkezov die Fäden zieht, die VNL wo die Tremaine-Guliyev-Organisation u. a. die Profite der illegalen Diamantengeschäfte abschöpft und Skandinavien mit dem Lobatchevski Syndikat.

In der ADL hatten - nach dem der mächtigste norddeutsche Avoritet Pjotr Gargari 2043 im Gefängnis verschwunden war - in den 2060ern russische, italienische und andere ethnische Banden den Markt unter sich aufgeteilt, und traten sich gegenseitig nicht mehr auf die Füße, als notwendig. Die von Pjotrs einstigen Lideri geleiteten "Familien" der Korsakows, Grzimeks, Karewitschs und Lukowskis galten als Teil der Mafia, die Gargari-Organizatsya war zerfallen, und von Vory sprach in der ADL praktisch keiner mehr. Das änderte sich dann allerdings drastisch, als die Pariser Organisation der Batoukhtinas zusammen mit den Korsakovs Pjotr 2063 aus dem Großgefängnis Borkum befreite. Während der Nachwehen des zweiten Matrixcrashs brachte dann ein Gangster, der in den Schatten als Damocles bekannt war, die abtrünningen Lideri/Dons der Grzimeks und Lukowskis um, versuchte Don Lupo, den Paten der Gasperis im Rhein-Ruhr-Plex zutöten und hinterließ einen virtuellen Abschiedsbrief, in dem er den Vor belastete. Die Folge war ein ausgewachsener Unterweltkrieg und eine beinahe Allianzweite Neuverteilung der Territorien. In deren Rahmen löste auch das Lobatchevski-Syndikat in Hamburg die Korsakovs ab, die lange die Unterwelt im Norddeutschen Bund beherrscht hatten, während die kroatischen Djorovics in München - eigentlich über die Türkische Graue-Wolf-Maffiya mit den Italienern verbunden - mit einem Bündnis mit der Prager Vory liebäugeln, nach dem sie sich mit der in der Vergangenheit heftigst gezofft hatten.

Shadowtalk Pfeil.png Ein höchst ungesunder Flirt, der den Djorovics möglicher Weise schon bald ein Familienbegräbnis bescheren könnte, wenn die Alta Comissione das Ausmaß dieser verräterischen Liaison spitz kriegt...
Shadowtalk Pfeil.png Jacko

Außerdem existieren gewisse Querverbindungen zwischen der Vory in der Freien Stadt Kronstadt mit ihren Piraten und den Anarcho-Syndikalisten Ost-Berlins, in die auch Dator - einer der Sysops des Berliner Schattenland-Servers - eingebunden war...

In den UCAS hingegen hat sich die Vory erst in den letzten beiden Jahrzehnten speziell im Nordwesten - aus Vladivostock kommend - in die etablierten Strukturen der organisierten Unterwelt hineingedrängt, und beginnt in Seattle und - vor Saitos Coup - auch in San Francisco langsam damit, der Cosa Nostra und der japanischen Yakuza ernsthaft Konkurrenz zu machen. Ähnlich verhält es sich auch - in kleinerem Ausmaß - in Hongkong, wo sich die Tolo-Vory einnistet. Im Athabaskan Council - einem der nördlichsten Mitgliedsstaaten der NAN - sind sie sogar die einzige der großen Unterweltorganisationen, die das Geschäft mit dem Laster betreiben. Im Nordosten Amerikas haben dagegen die Lobatchevskis aus Skandinavien einen Fuß in der Tür - hauptsächlich über die transatlantische Verbindung in den Big Apple, nach New York.

Die Rote Vory unterteilt sich in Moskau Vory, St. Petersburg Vory und Vladivostok Vory, und sowohl die Tolo-Vory in Hongkong als auch die Macao-Vory sind ebenfalls zu den Roten zu rechnen... zu denen auch das von russischen Juden gegründete Syndikat Maagen David Adom in Israel unter Führung seines Vors Yossi Jabotinsky beste Beziehungen hat.

In jüngster Zeit etablieren sich wieder vorsichtige Geschäftsverbindungen zwischen Weißer Exil- und Roter Vory, was nicht zu letzt daran liegt, daß die Rote Vory in ihrem Macht und Einflussbereich Lieferant für diverse Waren und Güter ist, die von der Exil-Vory in ihren Territorien in West- und Mitteleuropa verkauft und genutzt werden. Dazu zählen sowohl Telesma und gestohlene Kunstgegenstände als auch junge osteuropäische Frauen, die im Westen zur Prostitution gezwungen werden, Organe von unfreiwilligen Spendern oder billige BTLs inkl. Snuff-Material, die in Russland, Weißrußland und der Ukraine produziert werden. Viele der Vors und Avoritets im Westen, die der alten Schule angehören, betrachten diese neuen (bzw. wieder auflebenden) geschäftlichen Beziehungen aber immer noch als "Verrat" und übertragen ihren Hass auf die Rote Vory auch auf die Schwesterorganisationen, die mit ihr Geschäfte machen.

Shadowtalk Pfeil.png Zudem scheint - spätestens seit Yamatetsus Umzug nach Vladivostock - eine sehr enge Beziehung zwischen der Vory und dem Kon zu bestehen... Drek - in Hongkong ist sogar der Anführer der Tolo-Vory gleichzeitig Kapitän bei Evos Nav-Tech!
Shadowtalk Pfeil.png MobWatch ...it's all kept in the Family
Shadowtalk Pfeil.png ...und die Bildung der Brückenköpfe mehrerer, konkurrierender Organizatsiya in der nordamerikanischen Vertrags- und Sektorenstadt Denver erfolgte auch nicht ohne Grund praktisch zeitgleich mit einer massiven Expanison Evos in die Mile-high City...
Shadowtalk Pfeil.png Corpshark ...das nur als kleiner Reminder für alle, die Evo für DEN anständigen Kon halten!


Organisation & Geschäft

Glossar

  • Vory v Zakone
Russenmafia, wörtl. "Diebe im Gesetz" oder "Diebe die dem Kodex folgen"
  • Bratva
Armenische Mafia, wird teilweise zur Vory gerechnet
auch: Vory-Ableger in Japan siehe:
Hauptartikel: Bratva
  • Avoritet:
Vory-Anführer
  • Tzar / Zar:
Vory-Anführer
  • Vor:
Vory-Anführer
  • Sovetnik:
Vory-Offizier
  • Lideri:
Vory-Unteroffizier
  • Bojevik:
Vory-Elite-Soldat
  • Shestiorka:
einfacher Vory-Soldat, Handlanger
  • Organizatsya:
lokale Organisation, vergleichbar einer Mafiafamilie
  • Grappa Obespechine:
Buchhaltungsabteilung
  • Obshchak:
gemeindschaftlicher Finanztopf / Schmiergeld-Fonds
  • Razborka
interner, blutiger Bandenkrieg der Vory
  • Strelka
informelles Gesprächstreffen von Vory-Anführern
  • Skhodiki
formelle, große Vory-Versammlung, Konferenz zur Planung gemeinsamer Strategien (sehr selten)

Jede Organizatsya der Vory v Zakone (ihr Äquivalent zu einer Mafia-"Familie") ist einzigartig, mit einem Vor oder Avtoritet an der Spitze, der oft auch Zar genannt wird. Die Offiziere heißen Sovetnik (das Gegenstück zum Mafia-Consiglieri) und darunter Lideri, die Unterführer oder Offiziere, die einfachen Vollstrecker werden Shestiorka genannt.

Shadowtalk Pfeil.png Das mit Shestiorka ist falsch. shestiorkas sind diener/sklaven in gefängnissen die den Dieben/Vory hinterherputzen *gute nacht geschichten erzählen* eine shestiorka gehört nicht zu den vory v zakone jeder gefangene im gefängnis kann eine shestiorka haben.
Shadowtalk Pfeil.png Don Dictionary

Zwischen den Lideri und den Shestiorka sind noch die Bojeviks, die harten, langjährigen Syndikatssoldaten, angesiedelt, deren Loyalität immer und in allererster Linie der Vory gilt, und die die Hauptlast der gewaltsamen Auseinandersetzungen mit konkurrierenden Unterwelt-Gruppen und der Staatsmacht tragen. - Sie sind in Folge dessen diejenigen unter den Vory, die heutzutage die meiste Zeit innerhalb des Gefängnisses verbringen, und dort während ihrer Haftzeit Diebe und Mörder für die Organizatsiya rekrutieren (während moderne Vors und Avoritey - ungeachtet der Knast-Kultur, aus der die Vory und ihr Kodex hervorgegangen sind - ihr möglichstes tun, um Haftstrafen zu vermeiden).

Der Obshchak ist eine Art gemeinsamer Finanz-Topf oder Fonds, den jede Organizatsya unterhält, in den alle Mitglieder einzahlen müssen, und der für Schmiergeldzahlungen und zur Unterstützung von Mitgliedern dient, die im Gefängnis sitzen. Er wird Grappa Obespechine verwaltet - der Buchhaltungs- und Logistikabteilung einer Vory-Gruppierung.

Shadowtalk Pfeil.png Diese Truppe macht im wesentlichen das, wofür bei den Triaden der White Paper Fan zuständig ist... den bürokratischen Teil des Unterweltgeschäfts, auch wenn du diesen Vergleich weder in Hörweite der Russen noch der Chinesen laut äußern solltest, wenn dir an deiner Gesundheit etwas liegt!
Shadowtalk Pfeil.png Tschin-Fo

Die Geschäfte der Vory v Zakone reichen von Schutzgelderpressung über Drogen- und Chipherstellung und -handel, Menschenhandel, Prostitution, Schmuggel, Waffenhandel, Bandendiebstahl und -hehlerei, Kreditwucher, Wirtschafts- und Matrixkriminalität, illegalem Glücksspiel sowie Subventionsbetrug bis hin zum illegalen Handel mit magischen Gütern. Außerdem haben die Vors und Avoritets ihre Klauen auch im Organhandel: Während der Italienischen Mafia und häufig auch den Yaks dieses Geschäft zu drekkig ist, gab es in Osteuropa schon vor der Jahrtausendwende eine gewisse Tradition von Schauergeschichten über Organraub und illegalen Handel mit Transplantaten, anatomischen Präperaten und Blutkonserven...

Geschäftliche Probleme werden dabei häufig mit brutaler Gewalt gelöst, da bei den Russen Einschüchterung und Herrschaft durch Angst gegenüber dem Respekt und der familiären Bande - auf die die italienischstämmigen Gangster so viel Wert legen - bevorzugt wird. Viele Vors und ihre Handlanger haben ihre Wurzeln in der russischen Roten Armee, dem alten KGB oder unter ukrainischen und weißrussischen Söldnern und sind dem entsprechend brutal und gut mit militärischen Waffen versorgt. Bandenkriege zwischen den rivalisierenden Organizatsya werden als Razborka bezeichnet, und sind häufig extrem blutig. - Sie kommen jedoch um so seltener vor, je stärker die Gruppen der Vory von außen durch die Staatsmacht oder fremde Syndikate bedrängt werden. Um angesichts solcher gemeinsamer Gegner Streitfälle friedlich beilegen zu können, gibt es informelle Treffen - Strelka genannt - wo Probleme zwischen den Anführern geklärt werden, um Kolatteralschaden zu vermeiden, und gelegentlich große, formelle Versammlungen der Vors und Avoritets, die Skhodiki, bei denen wichtige, strategische Angelegenheiten besprochen und gemeinsame Strategien beschlossen werden...

Bei der Vory v Zakone - namentlich bei der Roten Vory in der alten Heimat - besteht nach wie vor ein erheblicher und weitverbreiteter ethnischer Rassismus gegenüber den Minderheitenvölkern der Alten Sowjetunion, der deutlich stärker ist, als individuelle, anti-metamenschliche Vorurteile, die eine deutlich geringere Rolle spielen. Namentlich Tartaren und Georgiern, aber auch Weißrussen und Ukrainer werden von vielen Vory-Angehörigen immer noch als minderwertig und nicht vertrauenswürdig abqualifiziert. Magisch Begabte sind - nicht zuletzt wegen der intensiven Rekrutierung aller, die in Russland auch nur das geringste magische Talent zeigen für den russischen Staatsapparat und die Rote Armee - speziell bei der Roten Vory äußerst selten. Die wenigen Begabten, die dennoch in den Reihen der Diebe landen, haben in der Folge mit erheblichem Misstrauen und Argwohn ihrer Kumpane zu kämpfen... - Am ehesten findet man zumindest in den Reihen der Roten Vory daher Schamanen (besonders Wolfsschamanen), vereinzelt durch enge Verstrickung mit den Syndikaten korrumpierte orthodoxe Exarchen und - nahe der Südgrenze - gelegentlich auch zarathustrische Magi. Gegen Technomancer mit ihren organischen Kommlinks bestehen dagegen - solange sie Russen sind - weit weniger Vorbehalte.

Shadowtalk Pfeil.png Zwei Besonderheiten sind auch noch zu erwähnen: «Hez Music» - ein Musik-Label, mit dem die Russkis Goblin-Rock und die Orxploitation-Bewegung gnadenlos vermarkten, und dabei nicht nur massig legale NuYen machen, sondern auch haufenweise drekiges Geld waschen, und andererseits Chimera, jene professionellen Wetworker, die früher mal ein Sonderdirektorat des KGB unter der Code-Bezeichnung "Kamera" war'n, ehe sie sich selbstständig gemacht haben.
Shadowtalk Pfeil.png Goblin-Boy


Quellen

Weblinks