Serbien: Unterschied zwischen den Versionen

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Die Serben waren im 20sten Jahrhundert die dominante und beherrschende Macht unter den Teilrepubliken des Vielvölkerstaates {{WP|Jugoslawien}}. Als dieser nach dem Ende der [[Kommunismus|kommunistischen]] Herrschaft in Osteuropa und des Warschauer Pakts kurz vor der Jahrtausendwende in einer Serie von Bürgerkriegen auseinander brach, war Serbien der Agressor, der versuchte, gewaltsam das dem Untergang geweihte Staatsgebilde zusammenzuhalten. Letztlich schafften es die Serben - trotz schwerster Kriegsverbrechen gegenüber anderen Ethnien wie Kroaten und den muslimischen Bosniern und [[Kosovo]]-[[Albanien|Albanern]], mit denen sie sich in [[Europa]] weitestgehend isolierten - nicht, das endgültige Auseinanderbrechen Jugoslawien verhindern. Die seit Anfang der 1990er bestehende [[Vereinte Nationen|UN-Mission]] "[[UNPROFOR]]" stellt - neben dem Kriegsverbrechertribunal in [[Den Haag]] und der Tatsache, daß sich sowohl Serbien als auch [[Kroatien]] auch über fünf Jahrzehnte später jeweils praktisch nur über Ultranationalsimus und ihre Religion (serbisch-orthodox bzw. im Falle Kroatiens [[Römisch-Katholische Kirche|römisch-katholisch]]) definierten - ein Erbe dieser ersten Runde der Balkankriege dar. Im übrigen demonstrierte [[Österreich]] als unmittelbarer Nachbar Jugoslawiens in dieser Zeit ein geradezu unvorstellbares Ausmaß an diplomatischer und außenpolitischer Inkompetenz, und das weitgehende Versagen sowohl der [[Europäische Union|Europäischen Union]] als auch der Vereinten Nationen angesichts der humanitären Katastrophe und der Flüchtlingsströme auf dem [[Balkan]] trug nicht unwesentlich zum Niedergang beider Organisationen bei.  
 
Die Serben waren im 20sten Jahrhundert die dominante und beherrschende Macht unter den Teilrepubliken des Vielvölkerstaates {{WP|Jugoslawien}}. Als dieser nach dem Ende der [[Kommunismus|kommunistischen]] Herrschaft in Osteuropa und des Warschauer Pakts kurz vor der Jahrtausendwende in einer Serie von Bürgerkriegen auseinander brach, war Serbien der Agressor, der versuchte, gewaltsam das dem Untergang geweihte Staatsgebilde zusammenzuhalten. Letztlich schafften es die Serben - trotz schwerster Kriegsverbrechen gegenüber anderen Ethnien wie Kroaten und den muslimischen Bosniern und [[Kosovo]]-[[Albanien|Albanern]], mit denen sie sich in [[Europa]] weitestgehend isolierten - nicht, das endgültige Auseinanderbrechen Jugoslawien verhindern. Die seit Anfang der 1990er bestehende [[Vereinte Nationen|UN-Mission]] "[[UNPROFOR]]" stellt - neben dem Kriegsverbrechertribunal in [[Den Haag]] und der Tatsache, daß sich sowohl Serbien als auch [[Kroatien]] auch über fünf Jahrzehnte später jeweils praktisch nur über Ultranationalsimus und ihre Religion (serbisch-orthodox bzw. im Falle Kroatiens [[Römisch-Katholische Kirche|römisch-katholisch]]) definierten - ein Erbe dieser ersten Runde der Balkankriege dar. Im übrigen demonstrierte [[Österreich]] als unmittelbarer Nachbar Jugoslawiens in dieser Zeit ein geradezu unvorstellbares Ausmaß an diplomatischer und außenpolitischer Inkompetenz, und das weitgehende Versagen sowohl der [[Europäische Union|Europäischen Union]] als auch der Vereinten Nationen angesichts der humanitären Katastrophe und der Flüchtlingsströme auf dem [[Balkan]] trug nicht unwesentlich zum Niedergang beider Organisationen bei.  
  
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===Großer Dschihad===
 
===Großer Dschihad===
Als {{Shx|2032}} der [[Großer Dschihad|Große Dschihad]] über den Balkan hereinbrach, war es aber dennoch gerade die serbische Hauptstadt Belgrad, die neben dem kroatischen [[Zagreb]] die Dampfwalze des gewaltigen [[islam]]istischen Heerwurms [[Sayid Jazrir]]s eine Zeitlang aufhalten konnte. Obwohl sie am 31. Oktober '32 fiel, nach dem ihre verzweifelten Hilferufe an die übrigen europäischen Nationen ungehört verhallt waren {{Ref|3}}, spielten - nicht zuletzt serbische - Partisanen beim Widerstand gegen die fanatischen, islamischen Gotteskrieger während des gesamten weiteren Krieges auf dem Balkan eine wesentliche Rolle. Tatsächlich hat sich der serbische Staat nach dem Tod Jazrirs und Ende der [[Allianz für Allah]] wenigstens partiell erholt, die bei der Einnahme durch die Islamisten von deren Artillerie in ein Trümmerfeld verwandelte Hauptstadt wurde wieder aufgebaut, und das Land und existerte auch noch in den Jahren {{Shx|2053}} {{Ref|4}} und {{Shx|2062|'62}} als eigenständige Nation. {{Ref|1}} - Die Beziehung zum benachbarten Kroatien ist allerdings noch genauso schlecht, wie eh und je, und beide sind sich nur darin einig, daß sie die diversen, sie umgebenden islamischen Mininationen noch mehr hassen, als sich gegenseitig... {{Ref|4}}
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Als {{Shx|2032}} der [[Großer Dschihad|Große Dschihad]] über den Balkan hereinbrach, war es aber dennoch gerade die serbische Hauptstadt Belgrad, die neben dem kroatischen [[Zagreb]] die Dampfwalze des gewaltigen [[islam]]istischen Heerwurms [[Sayid Jazrir]]s eine Zeitlang aufhalten konnte. Obwohl sie am 31. Oktober '32 fiel, nach dem ihre verzweifelten Hilferufe an die übrigen europäischen Nationen ungehört verhallt waren {{Ref|3}}, spielten - nicht zuletzt serbische - Partisanen beim Widerstand gegen die fanatischen, islamischen Gotteskrieger während des gesamten weiteren Krieges auf dem Balkan eine wesentliche Rolle. Diese wurden nach dem Tod Jazrirs und Ende der [[Allianz für Allah]] dann (ebenso, wie die Angehörigen der übrigen, nicht dezidiert islamischen Balkanvölker und -nationen) von den Europäern bewaffnet, um sich um die verbliebenen Islamisten auf dem Balkan zu kümmern, was sie auch taten, aber nur, um die [[Waffe]]n anschließend auch gegen die nicht-islamischen unter den instabilen Balkanstaaten zu richten... {{Ref|5}}
  
Die von dem serbischen Warlord [[Goran Jakšić]] regierte [[Republika Srpska]] oder [[Serbische Republik von Srebrenica]] im ehemaligen Bosnien-Herzegowina genießt anno '71 vermutlich die Unterstützung der serbischen Regierung in Belgrad.
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In der Folge hat sich hat sich der serbische Staat wenigstens partiell erholt, die bei der Einnahme durch die Islamisten von deren Artillerie in ein Trümmerfeld verwandelte Hauptstadt wurde wieder aufgebaut, und das Land und existerte auch noch in den Jahren {{Shx|2053}} {{Ref|4}} und {{Shx|2062|'62}} als eigenständige Nation. {{Ref|1}} - Die Beziehung zum benachbarten Kroatien ist allerdings noch genauso schlecht, wie eh und je, und beide sind sich nur darin einig, daß sie die diversen, sie umgebenden islamischen Mininationen noch mehr hassen, als sich gegenseitig... {{Ref|4}}
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Mitte der 2050er bereitete eine heftige, serbische Offensive dann dem - inoffiziellen - Nachfolgestaat des bereits zuvor untergegangenen Bosnien-Herzegowina, der [[Islamische Republik Bosnien|Islamischen Republik Bosnien]], ein gewaltsames Ende, von der letztlich - neben der einstigen bosnischen Hauptstadt [[Sarajewo]] - das kroatischen Milizen kontrollierte [[Dinarisches Kollektiv|Dinarische Kollektiv]], die [[Serbische Republik von Srebrenica]], die [[Vereinigte Islamische Gebiete|vereinigten Islamischen Gebiete]] und einige größere Flecken umkämpftes Niemandsland blieben {{Ref|6}}. 
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Die von dem serbischen Warlord [[Goran Jakšić]] regierte [[Republika Srpska]] oder Serbische Republik von Srebrenica im ehemaligen Bosnien-Herzegowina genießt anno '71 vermutlich die Unterstützung der serbischen Regierung in Belgrad {{Ref|6}}.
  
 
==Wirtschaft==
 
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===Konzernpräsenz===
 
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Wenigstens in den 2060ern gab es in Serbien eine gewisse [[Konzern]]präsenz [[Saeder-Krupp]]s. {{Ref|5}}
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Wenigstens in den 2060ern gab es in Serbien eine gewisse [[Konzern]]präsenz [[Saeder-Krupp]]s. {{Ref|7}}
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==Kultur==
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Serbien definierte sich als Staat - wenigstens 2053 - in erster Linie über seinen Hypernationalismus, das Bekenntnis zum [[Serbisch-Orthodoxe Kirche|serbisch-orthodoxen]] Glauben und die Feindschaft zum [[Römisch-Katholische Kirche|römisch-katholischen]] Kroatien und den islamischen Kleinstaaten und Mikronationen auf dem Balkan und dem ehemals jugoslawischen Staatsgebiet {{Ref|4}}.
  
 
==Unterwelt==
 
==Unterwelt==
 
Serbische Banden, die es in Westeuropa und namentlich der [[BRD]] auch schon vor dem Fall des Eiseren Vorhangs gegeben hatte, erlebten während des Zerfalls ihrer jugoslawischen Heimat ihre große Zeit. Sie entwickelten sich als Teil der "Balkanmafia" zu ernstzunehmenden Konkurrenten sowohl der [[Italien|italienischen]] [[Mafia]] als auch der nach Westen drängenden [[Russland|russischen]] Mafia der [[Vory v Zakone]], wobei sie sich jedoch von keiner Seite komplett vereinnahmen ließen.  
 
Serbische Banden, die es in Westeuropa und namentlich der [[BRD]] auch schon vor dem Fall des Eiseren Vorhangs gegeben hatte, erlebten während des Zerfalls ihrer jugoslawischen Heimat ihre große Zeit. Sie entwickelten sich als Teil der "Balkanmafia" zu ernstzunehmenden Konkurrenten sowohl der [[Italien|italienischen]] [[Mafia]] als auch der nach Westen drängenden [[Russland|russischen]] Mafia der [[Vory v Zakone]], wobei sie sich jedoch von keiner Seite komplett vereinnahmen ließen.  
  
Sie überlebten sowohl das erbarmungslose Durchgreifen der [[Horst Stöckter|Regierung Stöckter]] gegen die Organisierte Kriminalität als auch die [[Eurokriege]] und die Zerschlagung der großen [[Verbrechersyndikate]] durch die Beschlagnahmung ihrer Bankkonten durch die europäischen Regierungen während des Großen Dschihad und kamen anschließend rasch wieder auf die Beine. In den 2050ern {{Ref|4}} und 60ern hatten sie sich einen festen Platz in der Unterwelt der [[ADL]] erobert, und stellten mit den [[Milakowich]]s die beherrschende ''Familie'' der Mafia in [[Franken]], wo sie - sehr zu ihrem Missfallen - auf die kroatischen [[Djorovic]]s im benachbarten [[Bayern]] als Geschäftspartner angewiesen waren {{Ref|6}}. In den anderen Allianzländern wie dem [[Ruhrplex]], [[Hamburg]], [[Frankfurt am Main|Frankfurt]] und [[Berlin]] besetzten sie dagegen jeweils nur die eine oder andere Nische des illegalen Biz und hatten ihre Finger in [[Chemie#Drogen|Drogen-]] und [[Waffen]]geschäften ebenso, wie in Glücksspiel und Prostitution.
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Sie überlebten sowohl das erbarmungslose Durchgreifen der [[Horst Stöckter|Regierung Stöckter]] gegen die Organisierte Kriminalität als auch die [[Eurokriege]] und die Zerschlagung der großen [[Verbrechersyndikate]] durch die Beschlagnahmung ihrer Bankkonten durch die europäischen Regierungen während des Großen Dschihad und kamen anschließend rasch wieder auf die Beine. In den 2050ern {{Ref|4}} und 60ern hatten sie sich einen festen Platz in der Unterwelt der [[ADL]] erobert, und stellten mit den [[Milakowich]]s die beherrschende ''Familie'' der Mafia in [[Franken]], wo sie - sehr zu ihrem Missfallen - auf die kroatischen [[Djorovic]]s im benachbarten [[Bayern]] als Geschäftspartner angewiesen waren {{Ref|8}}.  
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{{Shadowtalk|...bis die - nominell der [[Graue Wolf-Maffiya|Grauen Wolf-Maffiy]] zuzurechnenden - Djorovics unter ihrer ''Leitwölfin'' [[Athena Djorovic|Athena]] das Chaos nach dem [[Crash von 2064|zweiten Crash]] nutzten, um die Strukturen der verhassten Geschäftspartner zu zerschlagen, die Überreste der Milakovichs zu absorbieren (bzw. zwangsintegrieren) und deren durchaus lukrative Geschäfte in Franken künftig selbst zu übernehmen... auch, wenn sie dort '73 immer noch mit Loyalitätsproblemen zu kämpfen hatten... {{Ref|9}}|'''''[[Jacko]]'''''}}
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In den anderen Allianzländern wie dem [[Ruhrplex]], [[Hamburg]], [[Frankfurt am Main|Frankfurt]] und [[Berlin]] besetzten sie dagegen jeweils nur die eine oder andere Nische des illegalen Biz und hatten ihre Finger in [[Chemie#Drogen|Drogen-]] und [[Waffen]]geschäften ebenso, wie in Glücksspiel und Prostitution. - Ein gutes Beispiel hierfür war etwa [[Bogdan Ivanisoviç|Bogdan "Der MANN" Ivanisoviç]] ein jugoslawischer - respektive serbischer - Mafiaboss, der in den 2050ern einen signifikanten Teil des (semi-)legale Prostitutionsgeschäfts im Ruhrplex kontrollierte, und in [[Oberhausen]] das Bordell «[[Harter Hammer]]» betrieb {{Ref|10}}.
  
in der Freien und Hansestadt Hamburg haben die serbischen Gangster sich nach dem [[Crash von 2064]] im übrigen zusammen mit den Resten der türkischen Banden und der deutschen Eigengewächse der hanseatischen Unterwelt dem [[Schieber]]kartell der [[Likedeeler]] angeschlossen, um der Vory der [[Lobatchevski]]s auf dem Kiez von St. Pauli und im Hafen Paroli bieten zu können... {{Ref|7}}
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Getrennt von den serbischen Banden, die sich in Mittel- und Westeuropa mehr oder minder in die verschiedenen, mafiösen [[Unterwelt]]gruppen integriert oder sich dort ihre Nische gesucht haben, muss man die [[Naša Stvar]] betrachten, eine kriminelle Organisation von serbischen (Ex-)[[Söldner]]n, -Milizionären und -Freischärlern, die neben ihren Aktivitäten im (Meta-)[[Menschenschmuggel]] vor allem mit [[Waffe]]n und in den Bürgerkriegsgebieten des Balkan produzierten Gewalt- und [[Snuff]]-[[BTL]]s handelt, und mit ihren kriminellen Aktivitäten Waffenkäufe und die Fortführung des Krieges in ihrer Heimat finanzieren {{Ref|11}}.
  
 
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==Quellen==
 
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<u>Quellenbücher:</u>
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*[[Germany Sourcebook]] p.42 / [[Deutschland in den Schatten]]
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*[[Tír na nÓg (Quellenbuch)|Tír na nÓg]] p.29 (''englisch'', auf deutsch teilweise in "[[Die Länder der Verheißung]]" enthalten)
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*[[Schattenlichter]] - Abenteuerband: "Festlichkeiten" S.98-99
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*[[Deutschland in den Schatten II]]
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*[[Corporate Download]] p.84 (nur ''englisch'')
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*[[Shadows of Europe]] / [[Europa in den Schatten]]
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*[[Feral Cities]] / [[Krisenzonen]] S.117, 118
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*[[Datapuls: ADL]]
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*[[GmbH]] S. 259-261 -[[Liste der Shadowrun Romane|Roman]] von [[Christian Rieslegger]]
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{{Ref2|2}} [[Tír na nÓg (Quellenbuch)|Tír na nÓg]] p.29
{{Ref2|3}} [[GmbH]] S. 259-261 - Roman von Christian Rieslegger
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{{Ref2|3}} [[GmbH]] S. 259-261 -[[Liste der Shadowrun Romane|Roman]]
{{Ref2|4}} [[Germany Sourcebook]] p.42 / [[Deutschland in den Schatten]]
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{{Ref2|4}} [[Germany Sourcebook]] p.42  
{{Ref2|5}} [[Corporate Download]] p.84 (nur ''englisch'')
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{{Ref2|5}} [[Krisenzonen]] S.117
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{{Ref2|6}} [[Krisenzonen]] S.118
[[Deutschland in den Schatten II]]  
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{{Ref2|7}} [[Corporate Download]] p.84  
{{Ref2|6}} [[Schattenstädte]] - Hamburg
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{{Ref2|8}} [[Deutschland in den Schatten II]]  
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{{Ref2|9}} [[Unterwelten]] S.238
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{{Ref2|10}} [[Schattenlichter]] - Abenteuer: "Festlichkeiten" S.98-99
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{{Ref2|11}} [[Datapuls: ADL]]
  
 
==Outtime Info==
 
==Outtime Info==

Version vom 19. Dezember 2018, 16:39 Uhr

Republik Serbien
Flagge Serbiens
(Stand 2008)



Hauptstadt: Belgrad
Staatsreligion: serbisch-orthodox
Serbien anno 2063 mit seinen direkten Nachbarn © Pegasus Spiele

Die Republik Serbien (engl. Serbia) ist in den 2060ern einer der wenigen verbliebenen Nationalstaaten des ehemaligen Jugoslawien mit klar definierten Grenzen. Seine Hauptstadt ist nach wie vor Belgrad. [1]

Geographie

Mitte der 2060er grenzt Serbien an die Vereinten Islamischen Gebiete, die Voivodina, Rumänien, Bulgarien, das Kosovo, die Novi Pazar Enklave und Montenegro sowie mehrere umkämpfte Gebiete ohne erkennbare staatliche Strukturen. Zu Kroatien besteht - wenn überhaupt - nur an einem winzigen Zipfel im Nordwesten eine direkte Grenze.

Geschichte

Die Serben waren im 20sten Jahrhundert die dominante und beherrschende Macht unter den Teilrepubliken des Vielvölkerstaates Jugoslawien. Als dieser nach dem Ende der kommunistischen Herrschaft in Osteuropa und des Warschauer Pakts kurz vor der Jahrtausendwende in einer Serie von Bürgerkriegen auseinander brach, war Serbien der Agressor, der versuchte, gewaltsam das dem Untergang geweihte Staatsgebilde zusammenzuhalten. Letztlich schafften es die Serben - trotz schwerster Kriegsverbrechen gegenüber anderen Ethnien wie Kroaten und den muslimischen Bosniern und Kosovo-Albanern, mit denen sie sich in Europa weitestgehend isolierten - nicht, das endgültige Auseinanderbrechen Jugoslawien verhindern. Die seit Anfang der 1990er bestehende UN-Mission "UNPROFOR" stellt - neben dem Kriegsverbrechertribunal in Den Haag und der Tatsache, daß sich sowohl Serbien als auch Kroatien auch über fünf Jahrzehnte später jeweils praktisch nur über Ultranationalsimus und ihre Religion (serbisch-orthodox bzw. im Falle Kroatiens römisch-katholisch) definierten - ein Erbe dieser ersten Runde der Balkankriege dar. Im übrigen demonstrierte Österreich als unmittelbarer Nachbar Jugoslawiens in dieser Zeit ein geradezu unvorstellbares Ausmaß an diplomatischer und außenpolitischer Inkompetenz, und das weitgehende Versagen sowohl der Europäischen Union als auch der Vereinten Nationen angesichts der humanitären Katastrophe und der Flüchtlingsströme auf dem Balkan trug nicht unwesentlich zum Niedergang beider Organisationen bei.

Erwachen

UGE wurde in Serbien als Schock empfunden, und viele der "anders" geborenen Kinder fielen Infantiziden zum Opfer [2].

Großer Dschihad

Als 2032 der Große Dschihad über den Balkan hereinbrach, war es aber dennoch gerade die serbische Hauptstadt Belgrad, die neben dem kroatischen Zagreb die Dampfwalze des gewaltigen islamistischen Heerwurms Sayid Jazrirs eine Zeitlang aufhalten konnte. Obwohl sie am 31. Oktober '32 fiel, nach dem ihre verzweifelten Hilferufe an die übrigen europäischen Nationen ungehört verhallt waren [3], spielten - nicht zuletzt serbische - Partisanen beim Widerstand gegen die fanatischen, islamischen Gotteskrieger während des gesamten weiteren Krieges auf dem Balkan eine wesentliche Rolle. Diese wurden nach dem Tod Jazrirs und Ende der Allianz für Allah dann (ebenso, wie die Angehörigen der übrigen, nicht dezidiert islamischen Balkanvölker und -nationen) von den Europäern bewaffnet, um sich um die verbliebenen Islamisten auf dem Balkan zu kümmern, was sie auch taten, aber nur, um die Waffen anschließend auch gegen die nicht-islamischen unter den instabilen Balkanstaaten zu richten... [5]

In der Folge hat sich hat sich der serbische Staat wenigstens partiell erholt, die bei der Einnahme durch die Islamisten von deren Artillerie in ein Trümmerfeld verwandelte Hauptstadt wurde wieder aufgebaut, und das Land und existerte auch noch in den Jahren 2053 [4] und '62 als eigenständige Nation. [1] - Die Beziehung zum benachbarten Kroatien ist allerdings noch genauso schlecht, wie eh und je, und beide sind sich nur darin einig, daß sie die diversen, sie umgebenden islamischen Mininationen noch mehr hassen, als sich gegenseitig... [4]

Mitte der 2050er bereitete eine heftige, serbische Offensive dann dem - inoffiziellen - Nachfolgestaat des bereits zuvor untergegangenen Bosnien-Herzegowina, der Islamischen Republik Bosnien, ein gewaltsames Ende, von der letztlich - neben der einstigen bosnischen Hauptstadt Sarajewo - das kroatischen Milizen kontrollierte Dinarische Kollektiv, die Serbische Republik von Srebrenica, die vereinigten Islamischen Gebiete und einige größere Flecken umkämpftes Niemandsland blieben [6].

Die von dem serbischen Warlord Goran Jakšić regierte Republika Srpska oder Serbische Republik von Srebrenica im ehemaligen Bosnien-Herzegowina genießt anno '71 vermutlich die Unterstützung der serbischen Regierung in Belgrad [6].

Wirtschaft

Konzernpräsenz

Wenigstens in den 2060ern gab es in Serbien eine gewisse Konzernpräsenz Saeder-Krupps. [7]

Kultur

Serbien definierte sich als Staat - wenigstens 2053 - in erster Linie über seinen Hypernationalismus, das Bekenntnis zum serbisch-orthodoxen Glauben und die Feindschaft zum römisch-katholischen Kroatien und den islamischen Kleinstaaten und Mikronationen auf dem Balkan und dem ehemals jugoslawischen Staatsgebiet [4].

Unterwelt

Serbische Banden, die es in Westeuropa und namentlich der BRD auch schon vor dem Fall des Eiseren Vorhangs gegeben hatte, erlebten während des Zerfalls ihrer jugoslawischen Heimat ihre große Zeit. Sie entwickelten sich als Teil der "Balkanmafia" zu ernstzunehmenden Konkurrenten sowohl der italienischen Mafia als auch der nach Westen drängenden russischen Mafia der Vory v Zakone, wobei sie sich jedoch von keiner Seite komplett vereinnahmen ließen.

Sie überlebten sowohl das erbarmungslose Durchgreifen der Regierung Stöckter gegen die Organisierte Kriminalität als auch die Eurokriege und die Zerschlagung der großen Verbrechersyndikate durch die Beschlagnahmung ihrer Bankkonten durch die europäischen Regierungen während des Großen Dschihad und kamen anschließend rasch wieder auf die Beine. In den 2050ern [4] und 60ern hatten sie sich einen festen Platz in der Unterwelt der ADL erobert, und stellten mit den Milakowichs die beherrschende Familie der Mafia in Franken, wo sie - sehr zu ihrem Missfallen - auf die kroatischen Djorovics im benachbarten Bayern als Geschäftspartner angewiesen waren [8].

Shadowtalk Pfeil.png ...bis die - nominell der Grauen Wolf-Maffiy zuzurechnenden - Djorovics unter ihrer Leitwölfin Athena das Chaos nach dem zweiten Crash nutzten, um die Strukturen der verhassten Geschäftspartner zu zerschlagen, die Überreste der Milakovichs zu absorbieren (bzw. zwangsintegrieren) und deren durchaus lukrative Geschäfte in Franken künftig selbst zu übernehmen... auch, wenn sie dort '73 immer noch mit Loyalitätsproblemen zu kämpfen hatten... [9]
Shadowtalk Pfeil.png Jacko

In den anderen Allianzländern wie dem Ruhrplex, Hamburg, Frankfurt und Berlin besetzten sie dagegen jeweils nur die eine oder andere Nische des illegalen Biz und hatten ihre Finger in Drogen- und Waffengeschäften ebenso, wie in Glücksspiel und Prostitution. - Ein gutes Beispiel hierfür war etwa Bogdan "Der MANN" Ivanisoviç ein jugoslawischer - respektive serbischer - Mafiaboss, der in den 2050ern einen signifikanten Teil des (semi-)legale Prostitutionsgeschäfts im Ruhrplex kontrollierte, und in Oberhausen das Bordell «Harter Hammer» betrieb [10].

Getrennt von den serbischen Banden, die sich in Mittel- und Westeuropa mehr oder minder in die verschiedenen, mafiösen Unterweltgruppen integriert oder sich dort ihre Nische gesucht haben, muss man die Naša Stvar betrachten, eine kriminelle Organisation von serbischen (Ex-)Söldnern, -Milizionären und -Freischärlern, die neben ihren Aktivitäten im (Meta-)Menschenschmuggel vor allem mit Waffen und in den Bürgerkriegsgebieten des Balkan produzierten Gewalt- und Snuff-BTLs handelt, und mit ihren kriminellen Aktivitäten Waffenkäufe und die Fortführung des Krieges in ihrer Heimat finanzieren [11].


Quellen

Quellenbücher:

Romane:

Quellendetails:


^[1] - Europa in den Schatten
^[2] - Tír na nÓg p.29
^[3] - GmbH S. 259-261 -Roman
^[4] - Germany Sourcebook p.42
^[5] - Krisenzonen S.117
^[6] - Krisenzonen S.118
^[7] - Corporate Download p.84
^[8] - Deutschland in den Schatten II
^[9] - Unterwelten S.238
^[10] - Schattenlichter - Abenteuer: "Festlichkeiten" S.98-99
^[11] - Datapuls: ADL

Outtime Info


Achtung: Dieser Artikel beschreibt AUSSCHLIESSLICH das fiktive Serbien und seine Nachbarstaaten innerhalb des Shadowrun-Settings, wie es im wesentlichen in Quellenbüchern und Romanen für Shadowrun dargestellt wird. Ein Teil der dort festgehaltenen Geschichte ist in der realen Welt mittlerweile überholt und widerlegt.

Für Informationen zum heutigen Serbien in unserer Realität sehen sie bitte bei Wikipedia unter dem Stichwort Serbien nach!

Der Text entspricht lediglich dem Hintergrund dieser fiktiven Zukunft bei Shadowrun, und soll den realen Staat Serbien und die Serben in keinster Weise diffamieren.

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