Paul Dante

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Paul Dante

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Paul Dante
© Pegasus Spiele, 2018
(Urheber: Andreas "AAS" Schroth)
Geschlecht männlich
Metatyp Mensch
Magisch aktiv ehem. hermetischer Magier (ausgebrannt)
Nationalität deutsch (Berliner)
Beruf Shadowrunner / Privatdetektiv

Paul Dante ist ein ehemals mächtiger Berliner Straßenmagier hermetischer Prägung, der sich auf dem Pfad des Ausgebrannten bewegt.

Biographie

Paul Dante wurde in Berlin geboren, wo er im Alter von 10 Jahren erwachte, als er - aus Verärgerung darüber, dass ein Nachbarsjunge nicht zu seinem Geburtstag kommen durfte - die Nachbarwohnung unbeabsichtigt mit einem Spontanzauber verwüstete. Dies führte dazu, dass er sozial weitestgehend isoliert wurde, seine Mutter überhaupt nicht mehr mit ihrem "Freak von Sohn" reden wollte, und sein Vater ihm zwar noch einen Schulplatz am Thaumaturgischen Lizeum besorgte, aber den Kontakt zu ihm ebenfalls abbrach, sobald er das Magierinternat besuchte. Er lebte schon zu Status-F-Zeiten in Berlin, und war damals als Magier eine echte Größe (und kultivierte ein entsprechendes Ego). Er war immer ein ausgesprochen unpolitischer Mensch, der zwar - wie alle anderen - seinen Block verteidigte, als die Konzerninvasion erfolgte, aber auch zu den ersten gehörte, die das Handtuch warfen, als klar war, dass sie nicht gewinnen konnten, und dann solange den Kopf unten hielt, bis sich der Staub gelegt hatte. In der Folge lief eine Zeit lang ziemlich erfolgreich in den Schatten und verdiente dabei entsprechend. Als kurz nach seinem 35sten Geburtstag seine magische Macht zu schwinden begann, er für Beschwörungen unnatürlich lange brauchte, Zaubersprüche teilweise nicht mehr so funktionierten wie sie sollten, und die Erholung nach magischem Entzug immer mehr Zeit erforderte, versuchte er, den Machtverlust durch Cyberware auszugleichen, wodurch er sein magisches Ausbrennen nur noch beschleunigte. Zudem ließ er einen bei einem Unfall verlorenen Arm durch eine Cyberprothese ersetzen. - Dennoch hat er auch 2076 von seiner Magie immer noch genug zurückbehalten hat, um zumindest kurzfristig astral zu projizieren und - im günstigen Fall - auch noch den einen oder anderen Zauber zu wirken. Wegen einer Reihe - teilweise spektakulär - vergeigter Runs in Folge seines nur mehr erratisch funktionierenden Talents und der Aussetzer der mittlerweile auch schon veralteten Cyberware, seinem weitgehenden Mangel an diplomatischen Gespür und seinem gleichzeitigen - in Berliner Alternativenkreisen verpönten - Neigung zu extremem Pragmatismus gilt er in der Schattenszene der Freistadt fast schon als soetwas wie ein Pariah und Persona non Grata. - Sein vielfach ebenso unbedachtes wie unverblühmtes Verhalten kommt ihm auch beim Versuch, sich als Privatdetektiv über Wasser zu halten, immer wieder in die Quere. Etwa wenn er beim Betreten einer Stammkneipe der ultra-nationalistischen türkischen Grauen Wölfe in Zehlendorf, die er auskundschaften soll, den Anwesenden ein "Fröhliches Newroz!" wünscht, und damit eine Schießerei auslöst, oder den aktuellen Schmidt (wie etwa Boris Glinski von der Berliner Arbeiterbewegung) beleidigt, was dann darin resultiert, das er - und ein eventuelles Team - nicht bezahlt wird. Auch, dass er, als er für diese arbeitete, ein Chapter der «Horde» im entscheidenen Moment im Stich gelassen habe, ist ein Vorwurf, der ihm nachhängt, und sein Ansehen in einem Teil der Alternativen Bezirke nicht eben verbessert.

Die Übernahme des Auftrags einer gewissen Mailin Nowak, einer hochkarätigen Datenanalystin bei Z-IC, den vermissten alternativen Bezirkspolitiker Freerk Johanson zu finden, der zugleich deren aktueller Liebhaber war, entwickelte sich in der Folge für ihn ziemlich fatal: Seine Nachforschungen in der Wohnung des stellvertretenden Bezirkssprechers in Reinickendorf machte ihn zur Zielscheibe korrupter Sternschutz-Bullen, die in die Verschleppung des betreffenden Politikers verwickelt waren, und versuchten, Paul zu liquidieren. - In der Folge wurde aus einem scheinbar harmlosen, und alltäglichen Ermittler-Job ein lebensgefährlicher Run. Als er einen der Sternschützer, die versucht hatten, ihn in Reinickendorf zu töten, seinerseits unter Druck zu setzen versuchte, um zu erfahren, was eigentlich los war, wurde dessen Wagen mit einer Rakete beschossen, der orkische Sternschutz-Mann Armin Berger fand den Tod, und Paul wurde schwer verletzt. Sein Überleben verdankte er allein einem elfischen Runner, der auf den Namen Rinelle hörte, und ihn aus dem brennenden Autowrack zog, sowie der magischen Heilung durch eine von dessen Connections, die er sich finanziell definitiv nicht leisten konnte. - Dass seine Auftraggeberin derweil (ebenso, wie ihr Geliebter) mit KFS infiziert worden war, zunehmend entsprechende Symptome zeigte und Aussetzer hatte (wovon er zunächst jedoch nichts ahnte), machte es dabei für ihn auch nicht besser.

Der tote Polizist hat Paul - ehe die Rakete den Wagen mit den beiden erwischte - allerdings noch verraten, dass der entführte Lokalpolitiker - offenbar ohne Gerichtsverfahren oder Urteil - nach Rammelsberg, in das berüchtigte, komplett unterirdische Hochsicherheitsgefängnis in den Harz verschleppt und dort inhaftiert wurde. Paul nahm per Kommlink Kontakt zu seiner Auftraggeberin auf, und bestellte sie zu einem physischen Treffen im Club «Drowning» in Renrakusan, wo er sie vom Stand der Ermittlungen in Kenntnis setzte, und seine Bezahlung einforderte. Mailin Nowak - die ihn mit ihrem erratischen Verhalten während des Treffens ziemlich irritierte - verlangte jedoch spontan, dass er Feerk um jeden Preis aus Rammelsberg befreien müsse, und wies darauf hin, dass ihr klar wäre, dass Paul mit seinem Cyberarm und der Magie nicht einfach ein Privatschnüffler, sondern ein Runner sei, oder wenigstens über entsprechende Schattenkontakte verfügte. Pauls Versuche, sie diesbezüglich zur Vernunft zu bringen, wehrte sie einfach ab, und als er auf ihre Frage nach dem Preis für einen Run zur Befreiung ihres Geliebten aus dem Großgefängnis Rammelberg spontan "100.000" forderte, stimmte sie dem ohne jeden Versuch, den Preis herunterzuhandeln zu. - Und dann flog der Drek endgültig in den Ventilator!

Er und seine Auftraggeberin wurden - erneut - von dem Elf Rinelle und seiner Anarcho-Decker-Connection Aggi gerettet, und planten in der Folge die Befreiung von deren Freund respektive Love-Interest aus Rammelsberg. Hierzu trafen sie sich mit Lami Awad, einem Infobroker, notorischen Verschwörungstheoretiker und Aluhut-Träger in der nie fertiggestellten, von Squattern bewohnten Bauruine der einst projektierten Berliner Draco Foundation-Arkologie in Pankow (dem sogenannten «Himmel»), und anschließend auf einem Rastplatz außerhalb Berlins mit den "Spinnenbrüdern" - Thekla und Kankra - zwei Einbrechern und den beiden einzigen bekannten Häftlingen, die je erfolgreich aus Rammelsberg geflohen waren. - Obwohl deren Flucht damals, 2072, nur durch die Störung der elektronischen Sicherheitsmaßnahmen des unterirdisch gelegenen Großgefängnisses durch einen überraschend im Harz aufgetauchten Schwarm Donnervögel möglich gewesen war, wurden die beiden wegen ihrer Ortskenntniss von Paul und seinen Mitrunnern angeheuert.

In der Folge gelang es dem Runnerteam um Paul und Aggi, unbemerkt in das Großgefängnis einzudringen, und Ferk zu finden. Unglücklicher Weise war der komplett von einer - wohl xeno-sapienten - KI überschrieben worden, und hatte die ZI-C-Wissenschaftlerin, die an ihm ebenfalls wenig humane Experimente durchgeführt hatte, auf grausamste Art und Weise ermordet. Außerdem hatte er Mailin Nowak bei ihrem letzten Date vorsätzlich mit KFS-Naniten infiziert, um sie von einem seit dem Crash 2.0 in der Matrix gefangenen eGeist namens "Gerome" überschreiben zu lassen, und nahm sie nun als Geisel, um mit ihr zu fliehen. Einer der beiden Spinnenbrüder war im Gefecht mit Wachpersonal und Drohnen gefallen, und das Entkommen Pauls, der sich eines bei einer Berliner Taliskrämerin im Vorfeld des Runs erworbenen Beschwörungsfokus bediente, um Geister-Unterstützung zu bekommen, wie auch Aggies und Rienelles sowie des überlebenden Bruders aus dem Rammelsberg war eine mehr als knappe Angelegenheit. - Außerhalb des Gefängnisses trafen sie dann wieder auf ihre fragmentierte Auftraggeberin, die Ferk laufengelassen hatte, und mussten diese erst einmal daran hindern, Suizid zu begehen, und begegneten Saeder-Krupps berüchtigen Hans Brackhaus. - Obwohl weder Paul noch Aggie oder Rinelle darüber begeistert waren, übernahmen sie notgedrungen den Job, für diesen den Ex-Bezirkspolitiker, KFS-Infizierten und Mörder Ferk einzufangen.

Tatsächlich gelang es der Gruppe um Paul, herauszufinden, wo Z-IC die Experimente an den aus Reinickendorf verschleppten, mit KFS-infizierten Squattern durchführte, und wohin Ferk offenbar aufgebrochen war, um seine fragmentierten Brüder und Leidensgenossen zu befreien und aus diesen eine kleine Privatarmee zu formen, die er kontrollierte. In Borgstett einem Ort in der brandenburgischen Provinz, der praktisch ein Geisterdorf war, kam es zum Showdown, da die KFS-Patienten unter Ferks Kontrolle dort die Herrschaft übernommen und die Z-IC-Forscher und das wenige Wachpersonal ausgeschaltete hatten. - Im verzweifelten Versuch, Ferk Johanson daran zu hindern, seine Auftraggeberin, die einen akuten Hirncrash erlitten hatte, und Aggi, die sich via Kabel und Datenbuchse mit dieser verbunden hatte, sowie ihn selbst von einem KFS-infizierten Orkmädchen Lyca unter dessen Kontrolle, das bereits Thekla getötet hatte, erschießen zu lassen, wirkte Paul Dante einen letzten, für seine verbliebene, schwache Gabe viele zu mächtigen Kampfzauber, wobei er sein magisches Talent restlos und unwiederbringlich ausbrannte. - Anschließend wurden er und Aggi von der fragmentierten Malin Nowak, deren Fragmentierung abgeschlossen, und deren Bewusstsein unwiderbringlich mit dem "Geromes" verschmolzen war, vor dem größenwahnsinnigen Ferk Johannson gerettet, der von ihr erschossen wurde.

Während die verbliebenen KFS-Infizierten das Geisterdorf Borgstett niederbrannten und die ZI-C-Labors, die sich in einer geheimen, unterirdischen F&E-Einrichtung darunter verbargen, komplett zerstörten, damit der Konzern nicht von den inhumanen Forschungen, die dort mit und an ihnen durchgeführt worden waren, profitierte, kehrten Paul, Aggi und Rinelle mit Malin Nowak nach Berlin zurück, wo er in der Galerie Nimmerland die Übergabe von Ferks Kopf gegen eine nicht geringe Bezahlung an Hans Brackhaus organisierte. Anschließend ekortierte er seine Auftrageberin Malin Nowak, deren Bewusstsein untrennbar mit dem des eGeists von "Gerome" zu einer neuen Persönlichkeit verschmolzen war, nach Hamburg, wo er ihr eine Schiffspassage auf einem Frachter nach Nordamerika verschaffte, ehe er nach Berlin zurückkehrte, und dort lernen musste, damit klar zu kommen, dass seine magische Begabung endgültig der Vergangenheit angehörte und ihm von seinem Talent noch nicht einmal mehr ein Hauch der astralen Wahrnehmung geblieben war.

Wohnung

Paul Dante lebt - jedenfalls 2076 - in der Bauruine eines nie fertiggestellten 23-stöckigen Wohnhochhauses das sich in Mitten 4-stöckiger Wohnblöcke in einer der übelsten Ecken des Alternativ-Bezirks Lichtenberg erhob, und über eine Tiefgarage verfügt, von der zumindest die obersten der unterirdischen Parkdecks noch nutzbar - wenn auch verdreckt, versifft und vermüllt - sind, während die darunter liegenden Ebenen mit Schutt, Müll und Autowracks gefüllt sind. Dort parkt er auch seinen alten Opel Kommodore, da dieser draußen auf der Straße Gefahr liefe, das Schicksal zahlloser, ausgebrannter Fahrzeugwracks auf den schlagloch-übersähten Straßen des Bezirks zu teilen.

Assets

Paul trägt üblicher Weise einen gefütterten Mantel, der APDS aus den Ingram Smartguns oder dem Beschuss aus einer Altmeyer-Schrotpistole der Grauen Wölfe aus kurzer Distanz allerdings auch nichts nennenswertes entgegen zu setzen hat, und eine gepanzerte Weste. Er ist meist mit einer Leichten Pistole vom Typ Colt America L36 bewaffnet, und besitzt - wiewohl ein ziemlicher AR-Verweigerer - natürlich ein Kommlink, das er um auf AR und VR zugreifen zu können, mit Datenbrille nutzen muss, da er an seinen Augen nie etwas machen lassen hat. Da er alles andere als ein begeisterter (oder versierter) Nutzer der WiFi-Matrix ist, vergisst er durchaus auch mal, seinen virtuellen Posteingang zu checken, was für seinen Erfolg als Privatdetektiv natürlich auch eher kontraproduktiv ist. - Sein Fahrzeug ist ein ungepflegter, alter Opel Kommodore (nicht das kultige Original aus dem 20. Jahrhundert, sondern ein - mittlerweile auch schon wieder veraltetes - Retromodell) mit Verbrennungsmotor, der so gut wie nie gewaschen wird, seit 15 Jahren keine Werkstatt gesehen hat, und kaum noch die 100km/h Spitzengeschwindigkeit erreicht.

Auch, wenn er auf dem Pfad des Ausgebrannten wandelte, war er bis zum Schluss davor zurückgeschreckt, sich zu stark auf erworbene Verbrauchsfoki und -fetische zu verlassen, um die Reste seiner Magie effektiver einsetzen zu können, da er wusste, dass diese - zudem kostspieligen - Krücken das Risiko einer Fokusabhängigkeit bargen, die den Prozess des Ausbrennens noch zusätzlich beschleunigt hätte.

Connections

Zu den wenigen Connections, die sich 2076 - angesichts seines durch sein hartnäckiges Pech, die Serie von Misserfolgen und verpfuschten Runs, die zunehmende Unzuverlässigkeit seines angeschlagenen, magischen Talents wie auch durch sein eigenes Verhalten beschädigten Straßenrufs - noch mit ihm abgeben wollten, gehörte Aggi, eine Anarcho-Deckerin, die er bereits als Straßen- und Skriptkid gekannt hatte, und die seinen Namen und seine Kom-Nummer in das virtuelle Adressbuch Malin Nowaks geschmuggelt hatte, um ihm Zugang zu Konzernaufträgen als Privatdetektiv zu verschaffen. Eine weitere seiner verbliebenen Connections war die orkische Taliskrämerin Faizah in einem der Alternativ-Bezirke, von der er seine Foki und Ritualmaterialien kaufte.

Persönliches

Bis zu seinem zehnten Geburtstag war Paul Dante ein lebhaftes, aufgewecktes, und zugängliches Kind. - Die negative Reaktion seines familiären Umfelds auf sein magisches Erwachen hat ihn seither allerdings zum distanzierten Zyniker werden lassen.

2076 ist Paul Raucher und überzeugter Fast-Food-Konsument, der regel- und gewohnheitsmäßig «Berts Burger Laden» aufsucht. Wie wohl in Berlin geboren und obwohl er - ungeachtet seiner apolitischen Einstellung - Berliner mit Leib und Seele ist, ist Paul als Fußballfan ein überzeugter Anhänger des Hamburger Kiezklubs «FC St. Pauli», während er mit Stadtkrieg als Sport so gar nichts anfangen kann.


Quellen