Hehlerei
Hehlerei ist der Ankauf, die Verteilung und der Weiterverkauf von Diebesgut und Beute aus Raubüberfällen (oder durch Betrug oder Erpressung erlangten Gütern und Waren). Sie gehört zu den wichtigsten Geschäftsfeldern eines Schiebers als auch zu den Aktivitäten von Banden und organisierten Verbrechersyndikaten.
Während nominell Hehlerei ebenso schwer bestraft wird, wie der Diebstahl selbst, treten in der erwachten Sechsten Welt faktisch die exterritorialen Megakonzerne selbst als "Hehler" auf: In dem ein Kon über seine Herr Schmidts oder Mr. Johnsons geziehlt von ihrer Konkurrenten entwendete Prototypen, Proben noch nicht am Markt eingeführter neuer Produkte oder nur für deren betriebsinternen Gebrauch bestimmte Hightech erwirbt (und häufig sogar selbst Anstifter für die betreffenden Diebstähle ist), macht er sich der Hehlerei schuldig. - In Folge der Konzernexterritorialität wird allerdings nur sehr selten ein Kon wegen so etwas angeklagt, und noch wesentlich seltener kommt es bei solchen Anschuldigungen zu einer Verurteilung eines Konzerns durch den Konzerngerichtshof. Dieser verhängt in derartigen Fällen zudem praktisch ausschließlich Geldbußen, und verpflichtet den schuldigen Konzern dann auch zu Schadensersatzzahlungen...
Personen, die dem Verbrechen der Hehlerei nachgehen werden als Hehler bezeichnet, im Falle von Gruppen, Gangs oder Syndikaten spricht man von "Bandenhehlerei".
Inhaltsverzeichnis
Schwierigkeiten[Bearbeiten]
Die Hehlerei gestaltet sich unterschiedlich schwierig, da der Eigentümer seine Güter wiedererkennen könnte oder für die betreffenden Waren keine nennenswerte Nachfrage auf dem schwarzen oder grauen Markt existiert.
Diese Liste unterscheidet den Warenwert und die Schwierigkeit beim Wiederverkauf. Es handelt sich um Beispiele. Der Wert kann je nach Ort und Zeit variieren.
Massenware[Bearbeiten]
Der Wiederverkaufwert ist sehr klein oder es ist schwierig, die Ware an den richtigen Ort zur richtigen Zeit zu verfrachten, um genügend Geld zu verdienen. Es lohnt kaum, diese Waren zu entwenden. Der Verkauf ist deshalb sehr einfach, zum Beispiel an Wiederverwerter.
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Gebrauchsware[Bearbeiten]
Gebrauchsware wird immer wieder verlangt. Sie verkauft sich langsam. Der Verkauf ist weniger auffällig.
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Nachfrageware[Bearbeiten]
Die Ware wird immer gerne gekauft und verkauft sich dementsprechend schnell. Die Ware ist meist mit Seriennummern ausgestattet, oft elektronisch oder anderweitig gesichert. Der Verkauf ist auffällig und deshalb schwieriger. Beispiele:
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Auslegeware[Bearbeiten]
Auslegeware oder manchmal auch Musterware sind seltene teuere Stücke, die nur auf Bestellung gefertigt werden. Diese Stücke sind zumeist immer anhand der Spuren zurückverfolgbar. Ein Weiterverkauf ist ein schwieriges Unterfangen, ohne die entsprechenden Zertifikate, Garantieverträge oder Analysen.
- Rolls-Royce Phaeton, Mitsubishi Nightsky, Privatflugzeug, Yacht
- Schmuck (Gold, Silber, Platin)
- Edelsteine (Diamanten, Rubine, Smaragde usw.)
Einzelstücke[Bearbeiten]
Einzelstücke werden meist, um den Weiterverkauf überhaupt zu ermöglichen, in Teile zerlegt. Der Wert mindert sich, von dem angerichteten Schaden abgesehen, beträchtlich. Es gibt Sammler die ungeachtet der Gefahren den Wert des Stückes bezahlen.
- Meisterwerke der Malerei
- Antike Kunst oder Gegenstände
Per se illegale Ware[Bearbeiten]
Generell illegale Güter - Drogen, BTL-Chips oder selbst Falschgeld sowie diverse andere Schmuggelware - werden zuweilen ebenfalls gestohlen und von den Dieben weiterverkauft, was dann auf Hehlerei hinausläuft. Hier besteht das Hauptrisiko für Käufer und Verkäufer nicht darin, von der Polizei erwischt zu werden, sondern sich der oft extrem grausamen Vergeltung der ursprünglichen Besitzer - in der Regel eines Syndikats, einer Gang oder eines Dealers - ausgesetzt zu sehen. Trotzdem kommt dergleichen häufig vor, und gerade die Seoulpa-Ringe und manche Triaden oder Organizatsya der Vory v Zakone sind sich nicht zu fein, von der Yakuza (bzw. im Falle der Vory von der Mafia) BTLs und Drogen zu rauben um sie dann selbst an den Endverbraucher zu verkaufen...
Bekannte Hehler[Bearbeiten]
Name | Standort | Operationsgebiete | Verbündete Organisationen |
---|---|---|---|
Am-mut | Kairo | Waffen, Artefakte, Informationen | Apep Konsortium |
James Cartwright | Seattle | Waffen, Fahrzeuge | Orkuntergrund |
Gemstone Karl | Kapstadt | Edelsteine, Tierorgane, Waffen, Drohnen | Piraten |
Behahol | Istanbul | ||
Torley | Los Angeles | Anasazi | |
Jackal | Dubai | Neuer Islamischer Dschihad | |
Ambrosia | Europort | ||
Mr. Penny | Manhattan | Informationen, Immobilien | |
Egungun | Nairobi | Ghule | |
Juanmi | Tenochtitlán | Regierungsbeamte |
Quellen[Bearbeiten]
Näheres zu Hehlerei im Rollenspiel Shadowrun findet sich in
- Underworld Sourcebook / Unterwelt-Quellenbuch
- Cyberpirates! / Cyberpiraten!
- Vice / Unterwelten p.178-182
- Grundregelwerke aller Editionen jeweils im Kapitel zu Schiebern und dem Verkauf von Beute.
- Shadowrun Third Edition p.237-238 "Fencing the Loot" / Shadowrun Version 3.01D
Die Einteilung der Waren/Beute in Gruppen entstammt ursprünglich einer Liste für mögliche Piratenbeute, die auf http://www.eisparadies.org von Jens Ullrich aka Eismann zur Verfügung gestellt wurde, und die derzeit nicht mehr online ist. Sie wurde aber von den Benutzern "Karel" und "Harekrishnaharerama" für diesen Artikel umfassend umgebaut, anders aufgeteilt und sortiert.
Die "Bekannten Hehler" entstammen dem Vice / Unterwelten, und wurden in dieser Form aus dem Artikel "Hehlerei" in der Shadowhelix übernommen, der dort - wie der Artikel hier - unter GNUFDL steht. Autor dort ist der Benutzer "Duriel".
Weblinks[Bearbeiten]
- Wikipedia: Hehlerei - näheres zu Hehlerei in der Realität und der strafrechtlichen Seite des Ganzen.
- Shadowhelix: Hehlerei und Hehler in der Welt von Shadowrun.