Loa
Die Loa sind die Schutzpatrone der Houngans, Schamanen, die der Tradition des Voodoo folgen.
Inhaltsverzeichnis
Grundlagen[Bearbeiten]
Sie ähneln den Totems der Schamanen, gleichen aber doch eher Metamenschen. Der Loa-Schutzpatron wird auch als maîttete bezeichnet, was soviel bedeutet wie "Herr des Kopfes". Jedem der Loa sind Loageister zugeordnet, die eine Manifestitation ihrer Macht darstellen. Diese können sich - anders als viele von Schamanen, Hexen oder Druiden beschworene Naturgeister - nicht materialisieren, sondern benötigen ein lebendes oder totes Geistergefäß, was sowohl die Tradition der Serviteurs begründet, die es als Voodoogläubige bewußt erlauben, daß ein Loageist von ihnen Besitz ergreift, als auch die Praxis der Erschaffung von Zombies, die wesentlich für den düsteren Ruf des Voodoo verantwortlich ist.
In der Verzerrten Variante des Voodoo - dem Petro-Ritus - tragen die Loa teilweise andere, unheilverkündende Namen.
Die Metaebene der Loa und Loageister ist "Guinee", von Voodoogläubigen auch das "Land unter dem Meer" oder das "Land unter dem See" genannt. Mit dem Ausdruck, sie würden "nach Guinee gehen" beschreiben Houngans, Bocors und Mambos ihre spirituellen Reisen in die Anderswelt, wo sie unmittelbar mit ihrem Maît Tête kommunizieren und interagieren, was für sie offenbar eine weitaus selbstverständlichere Übung darstellt, als es eine "Astralqueste" etwa für einen hermetischen Magier wäre.
Bekannte Loa[Bearbeiten]
Agwe[Bearbeiten]
Die Domäne der Agwe Geister ist das offene Wasser. Normalerweise tritt ein Agwe Geist als großer schwarzer Mann in Erscheinung, er kann aber auch vom Missisippi-Alligator verkörpert werden. Sein Handeln ist ehrwürdig und majestätisch.
Im Petro-Voodoo hat man Agwe den Beinamen "die tobende See" verliehen.
Azaca[Bearbeiten]
Azaca Geister nehmen die Form eines überschwänglichen Jünglings an. Und so verhalten sie sich auch. Sie sind immer begierig Maßnahmen zu ergreifen. Anhänger Azacas geben unter anderem fähige Heiler und Sanologen ab, und unterziehen sich teilweise sogar der entsprechenden formalen medizinischen Ausbildung. Die Domäne der Azaca Geister sind Felder und die Prärie.
Carrefour[Bearbeiten]
Carrefour - die Verkörperung der abgrundtiefen Nacht - wird speziell im Petro-Ritus des Voodoo verehrt.
Damballah[Bearbeiten]
Damballah Geister erscheinen als große, zischelnde Schlangen. Sie scheinen träge und matt zu sein, können jederzeit blitzschnell zuschlagen. Damballahs Domäne ist der offene Himmel.
Anhänger des Petro-Voodoo verwenden die Bezeichnung mit dem Beinamen Damballah Wedo - die Urschlange, und nutzen wenigstens in Metrópole in Amazonien Nagas als Geistergefäße und Serviteurs, die Loa-Geister Damballahs in sich aufnehmen.
Erzulie[Bearbeiten]
Erzulie Geister haben keine spezielle Domäne. Ihr Domäne ist überall. Sie erscheinen als verführerische, charmante und sinnliche Frauen. Anhängerinnen Erzulies sind meist außergewöhnliche Geliebte, die ihrem Partner den Himmel auf Erden bereiten können, aber sie sind auch extrem besitzergreifend und neigen zu rasender Eifersucht - und Habgier. Schmuck und speziell farbige Juwelen gelten als Symbol Erzulies. Der Beiname "Herrin mit den Roten Augen" ist recht vielsagend...
Anhänger des verzerrten Petro-Ritus rufen sie deshalb auch fast immer in Verbindung mit dem Beinamen als Erzulie Ge Rouge (rotäugige Erzulie) an, und bringen ihr gerne die herausgeschnittenen Augen ihrer Feinde als Opfer dar!
andere Beinahmen[A]:
Rada-Ritus | Petro-Ritus | andere |
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Ghede[Bearbeiten]
Ghede Geister erscheinen immer als großer, dünner, alter Mann im Frack mit Zylinder, Gehstock und Sonnenbrille. Sie können auf Friedhöfen oder in Leichenschauhäusern erscheinen oder da, wo es sonst noch viele Leichen gibt. Anhänger des Petro-Ritus - der verzerrten Version des Voodoo - bezeichnen Ghede als Baron Samedi. Gefolgsleute Ghedes/Baron Samedis verstehen sich besonders auf die Zombie-Erschaffung.
Maman Brigitte[Bearbeiten]
Sein Weib - Maman Brigitte - ist faktisch die weibliche Form oder das weibliche Gegenstück zu Ghede/Baron Samedi. Ihre Geister sind für ihre Lüsternheit und ihr obszönes Benehmen berüchtigt. Außer für ihren sexuellen Appetit sind sie für ihre Gier nach Rum bekannt, speziell, wenn in diesem rote Pfefferschoten schwimmen...
Loco und Ayizan[Bearbeiten]
Loco und Ayizan heißen unter Voodoogläubigen im englischen Sprachraum auch "the Priestly Parents".
Papa Legba[Bearbeiten]
Legba - auch Papa Legba genannt - ist der alte Mann am Kreuzweg.
Mouanchou[Bearbeiten]
Mouanchou Geister sind Helfergeister, die als praktisch und bodenständig gelten - jedenfalls verglichen mit anderen Loa.
Obatala[Bearbeiten]
Obatalas Domäne ist überall. Sie erscheinen meist als komplett in weiß gekleidete Krieger, und der Loa wird auch als Herr der weißen Kleidung umschrieben.
Ogoun[Bearbeiten]
Ogoun kann auf jedem Schauplatz eines Kampfes erscheinen. Er erscheint als ein kräftiger Krieger mit eisenharter Haut, und wird auch als Loa des Eisens und des Feuers angerufen. Auch der "eiserne Wanderer" ist - speziell im Petro-Voodo - ein Synonym für Ogoun.
Shango[Bearbeiten]
Shango Geister erscheinen als grausame Krieger, die von knisternder Elektrizität umgeben sind. Ihre Domänen sind Stürme, Gewitter oder Feuer.
Baron Zaraguin[Bearbeiten]
Baron Zaraguin wird als Skorpionkönig und Herr der Meuchelmörder angerufen, und praktisch nur im verzerrten Petroritus verehrt.
Kabrinay[Bearbeiten]
Kabrinay ist ein weiterer Loa, der praktisch nur von Anhängern des Petroritus angerufen wird. Körperlich gewalttätig und emotional verrückt misstraut er Metamenschen grundsätzlich und sieht jedes Zusammentreffen als Vorspiel für einen Angriff. Zudem hasst er es, wenn er angestarrt wird. - Nichts desto Trotz wird er gerufen, um vor magischen Angriffen zu schützen.
Marinette[Bearbeiten]
Marinette ist eine der gefährlichsten unter den düsteren, oft als verzerrt oder "böse" wahrgenommenen Petro-Loa, die Gewalt ersehnt und begrüßt, den Geruch von Feuer liebt, und etwas für Folter und Grausamkeiten übrig hat. - Gleichzeitig hasst sie es aber auch, wenn ihre Anhänger in Ketten liegen oder im Gefängnis sitzen und versucht alles, um sie zu befreien, was sie fast schon zwangsläufig mit der Zobop-Praxis der Zombie-Sklaverei und des Metamenschenhandels in Konflikt bringt. - Auf der anderen Seite bringt sie ihren Serviteurs, die als Gefäße ihrer Loa-Geister dienen, aber auch keinen Respekt entgegen, sondern nutzt (und missbraucht) sie nach Belieben, um ihre eigenen Ziele zu erreichen. Ihre typische Erscheinungsform ist ein verbranntes Frauenskelett, das vom Scheiterhaufen herabgestiegen ist.
Quellen[Bearbeiten]
Dieser Artikel basiert auf dem Artikel Loa in der Shadowhelix, der dort unter GNUFDL steht. Eine Liste der Autoren findet sich hier.
- Awakenings / Almanach der Hexerei
- Magic in the Shadows / Schattenzauber 3.01D S.19, 102, 176f
- Street Magic / Straßenmagie S.41, 47, 84-85, 93, 95, 200
- Vice / Unterwelten S.117-120
- Hard Targets / Harte Ziele S.120, 121, 128-130 (widerspricht teilweise allen älteren Informationen zu Voodoo in Shadowrun).
[A] bedeutet, die Informationen sind entnommen Wikipedia, wo sie unter GNU-Lizenz stehen. insbesondere: