Crash von 2064
Crash von 2064 |
Geschehen:
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Ort: Weltweit |
Zeit: 2. November 2064 |
Beteiligte:
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Der Zweite Matrixcrash fand am 2. November 2064 statt, und beschädigte die alte, kabelgebundene Matrix irreparabel. Wie der erste Crash wurde auch dieser durch einen Virus - den Jormungand-Wurm - und das Zusammenwirken einer Vielzahl von Faktoren ausgelöst.
Inhaltsverzeichnis
Bezeichnung[Bearbeiten]
Der Crash von 2064 wird in Anlehnung an den Crash von 2029 und die übliche Nummerierung von Software-Versionen häufig auch Crash 2.0 genannt.
Vorspiel, Pläne & Ablauf[Bearbeiten]
Die Ereignisse des zweiten Crashs und das im Umfeld des Systemausfalls folgende Chaos veränderten die Sechste Welt dauerhaft.
Vorlauf[Bearbeiten]
Der Crash selbst war eine Kulmination mehrerer Ereignisse, die schon einige Jahre im Voraus die Weichen für den fast-Weltuntergang stellten.
Dunkelzahns Testament und Art Dankwalther[Bearbeiten]
Einer der Faktoren, der mit für den Crash verantwortlich war, war Dunkelzahns Testament, welches dem früheren Fuchi-Angestellten Art Dankwalther ein gigantisches Vermögen vermachte, da Dankwalthers Vorfahr in einem früheren Zeitalter Dunkelzahn freundlicherweise ein Goldstück für eine letzte gemeinsame Mahlzeit geliehen hatte. Der verstorbene Großdrache beglich die Rechnung inklusive Zinsen, woraus sich eine Summe von über 34 Milliarden ergab. Als Dankwalther später auf einer Party seinem früheren Arbeitgeber Richard Villiers begegnete und mit Desinteresse abgestraft wurde, entwickelte Dankwalther Rachepläne. In zwei Testläufen ruinierte Dankwalther sowohl Tokugawa Technologies als auch die Gunderson Corporation, ehe er sich daran machte, Novatech zu attackieren, den Megakon, den Villiers aus seinem Drittel von Fuchi geformt hatte.
Durch die beständigen Attacken verlor Novatech einiges an Geld, auch wenn der Konzern versuchte, Dankwalther zu erledigen. Schließlich entschied man sich, im Rahmen einer Erstemission zwanzig Prozent der Novatech-Aktien am 2. November öffentlich zum Verkauf zu stellen. Die East Coast Stock Exchange (ECSE) erwartete die größte Matrixtransaktion in der Geschichte, weshalb die Bostoner Börse dazu überging, die eigenen Systeme massiv aufzurüsten [1].
Deus, seine Widersacher und der Novatech-Börsengang[Bearbeiten]
Deus, die größenwahnsinnige und absolut unmenschliche Künstliche Intelligenz, die für den «Renraku Arkologie Shutdown» verantwortlich war, war mittels seinem Netzwerk aus der Renraku-Arkologie in Seattle entkommen, bei dem sie ihren Quellcode nach dem Ende des Renraku Arcologie Desasters in den Gehirnen metamenschlicher Knoten abgespeichert hatte. In der Folge der entbrannte einige Zeit lang ein Kampf um die Kontrolle über die einzelnen Knoten innerhalb dieses Netzwerkes. Deus hatte - getreu seines Namens - nach wie vor den Plan, zu einem Gott aufzusteigen, der unabhängig im globalen Netz existieren konnte. Nun, da er sich von den Fesseln der SCIRE gelöst hatte, wollte er diesen Plan in die Tat umsetzen. Damit er zu einem "Gott" werden konnte, brauchte er viel Rechenleistung, um sich aufzurüsten. Diese Leistung würde er nur in der ECSE erhalten, die sich im Rahmen des kommenden Novatech-Börsengangs aufrüstete [1]. - Das dies viele Menschenleben kosten und ein heilloses Chaos stiften wird, ist Deus egal. Megaera/Morgan, die erste in der Renraku Arkologie entstandene, schwer verwundete KI und Mirage, eine weitere KI, die aus einem uralten Expertensystem aus der Zeit des ersten Crash in einem ehemaligen Host von Fuchi entstanden ist, versuchen zusammen mit dem Otakustamm Overwatch Deus größenwahnsinnigen Plan zu sabotieren und die menschenverachtende künstliche Intelligenz im Showdown auf dem virtuellen Börsenparkett zu besiegen.
Pax & Ex Pacis[Bearbeiten]
Pax, verbrecherische Otaku und ehemals Deus' erste Gefolgsfrau während der Renraku Arkologie Abschottung, will sich ebenfalls an Deus rächen, und ihren alten Meister vernichten. Sie glaubt, wenn sie die Tiefenresonanz zerstört und die komplette Matrix korrumpiert, den Schwund ihrer Otakukräfte verhindern und das globale Datennetz mit Hilfe der Dissonanz nach ihren Vorstellungen umformen zu können. Dabei wird sie von einem eigenen Otakustamm - Ex Pacis - unterstützt, welcher sich ebenfalls von der Tiefenresonanz befreien will und in der Dissonanz den Weg zur absoluten Freiheit in der Matrix sieht. Dabei kämpfen sie mit quasireligiösem Fanatismus gegen andere Otaku, die der Tiefenresonanz dienen und gegen die Agenten des Konzerngerichtshofs, die sich Grid Overwatch Division - kurz GOD - nennen. - Angesichts ihrer und Ex Pacis' deutlicher Unterlegenheit schließt Pax schließlich einen Pakt mit der apokalyptischen Terrorgruppe Winternight.
Winternight[Bearbeiten]
Winternight ist ein nordischer Endzeitkult, dessen Mitglieder an Ragnarök glauben, den Weltuntergang, wie er in der Edda (den germanischen Göttersagen) beschrieben ist. Dieser Erzählung nach gehen die nordischen Götter im Kampf gemeinsam mit ihren Feinden unter. In den verdrehten und verzerrten Glaubensvorstellungen der Mitglieder des Kultes, hatten die Götter das Schicksal betrogen, so daß Ragnarök nicht stattgefunden hatte. Daher sahen sie es als ihre Aufgabe an, diesen Weltuntergang mit Hilfe von Massenvernichtungswaffen selbst einzuleiten, damit die Welt von der Korruption und Stagnation gereinigt wieder aus der Asche neu entstehen kann.
Gegründet und angeführt wurde Winternight von einem toxischen, aesirgläubigen Schamanen, der sich Wednesday nennt, einer Technikerin, welche im ersten Crash ihre Familie verloren hatte, und die Matrix hasste - genannt Friday - und einem ehemaligen MET2000 Offizier und Berserkeradepten, der als Thursday bekannt wurde. Die Kämpfer, die u. a. mit Hilfe persönlichkeitsverändernder BTL Chips - den sogenannten «Gottchips» oder «Berserkerchips» - für den apokalyptischen Glauben gewonnen wurden, nannten sie «Einherja», die, die einst nach Wallhall eingehen werden.
Die Sekte hielt die Matrix für das Werkzeug Lokis, des großen Betrügers, und ist - nach einer Reihe von großangelegten, aber fehlgeschlagenen Attentaten (u. a. während des «Jahres des Kometen») - der festen Überzeugung, daß sie zerstört werden müsse, damit die in der Edda prophezeiten Ereignisse ihren Lauf nehmen können. Als Pax und ihre dissonanten Otaku (in Winternights Augen Lokis Stiefkinder) am 19. Dezember2063 an sie herantraten, entsprach es genau der verdrehten, wahnsinnigen Logik der Terroristen, daß diese «Loki entfesseln und Ragnarök einleiten» würden. Dabei folgten die Fanatiker ihrer eigenen, zwar menschenverachtenden aber durchaus folgerichtigen Symbolik, um den Weltuntergang exakt so stattfinden zu lassen, wie er ihrer Auffassung nach hätte aussehen sollen.
Da Winternight bei der Durchführung ihres "Ragnarök" auf Kernwaffen setzte, brauchten sie allerhand Material, um solche Waffen auch selbst zu fertigen (sofern sie diese nicht einfach stehlen oder kaufen konnten). So ging der Diebstahl elektronischer Teile und Zünder aus einem stillgelegten Forschungslabor in Haiyan am 17. September 2064 wahrscheinlich auf das Konto der Gruppe [2].
In der Folge wurde ein Plan entworfen:
Fahrplan zur Apokalypse:[Bearbeiten]
Operation Firnbul[Bearbeiten]
Bei Operation Firnbul (benannt nach dem Firnbul-Winter) ging es zunächst darum, einen besonders heftigen Winter herbeizurufen. Mit Hilfe machtvoller, ritueller Wettermagie und unter Verwendung wichtiger Orte der Macht wurden von aesirgläubige Toxische Schamanen und Goden im August 2064 mächtige Sturmgeister beschworen. Diese sollten den rauesten und härtesten Winter aller Zeiten verursachen.
Die nachfolgende Wettermanipulation war stark genug, um 2064/2065 einen besonders frühen und auch intensiven Wintereinbruch in Skandinavien, Westeuropa und der Ostküste Nordamerikas herbei zu führen [3].
Neben der Symbolik wurde dieser Schritt auch zur Tarnung des zweiten Schrittes benötigt.
Operation Jormungand[Bearbeiten]
- Operation Jormungand (benannt nach der Midgard-Schlange) setzte auf die Kooperation mit den Otaku von Ex Pacis. Der mächtige Jormungand-Wurm sollte die Matrix vernichten, die von Winternight als Gefängnis des Gottes Loki betrachtet wurde. Hierzu wurde das Dissonanz-Virus von Ex Pacis und deren Anführerin Pax entwickelt und in wichtige Matrix-Hubs auf der ganzen Welt gepflanzt.
Einer Vision (von der sie glaubte, sie sei von der Dissonanz selbst geschickt worden) folgend, begannen Pax und Ex Pacis mit der Programmierung eines Viruscodes für den Jormungand-Wurm, welcher die Tiefenresonanz und die KIs vernichten und die gesamte Matrix mit dissonantem Code überfluten sollte. Pax glaubte damit zu erreichen, dass sie und ihre dissonanten Otaku im Anschluss die digitale Welt nach ihren eigenen Wünschen formen könnten bzw. sogar das Monopol für deren Nutzung hätten. Der Wurm sollte in Form von sog. "Codeeiern" in Schlüsselhosts und Matrixsysteme implantiert werden, um von dort, überall gleichzeitig startend, global Systeme anzugreifen und maximalen Schaden anzurichten: Den Crash 2.0! Für Winternight verkörpert Jormungand den Wurm, welcher an den Wurzeln der Welt nagt und Lokis Ketten sprengt, damit dieser sich dann in der Schlacht den Götter stellen und die Apokalypse herbeirufen kann.
Surtr & Ymir[Bearbeiten]
Surtr und Ymir sollten verhindern, dass die Codeeier mit dem Wurmprogramm im Falle einer vorzeitigen Entdeckung entfernt oder entschärft werden können.
Surtr[Bearbeiten]
- Die Horden Muspelheims bzw. Surtr: Dies ist eine Nanotechwaffe, welche ein von Winternight konvertierter Angestellter von Zeta-ImpChem gestohlen hatte, die bei den Opfern eine spontane Selbstentzündung bewirkt.
Ymir[Bearbeiten]
- Außerdem wurden Drohnen mit dem sog. Ymir-Gift (von Winternight auch Frost und Stürme von Niflheim genannt) - einem Nervengift, das Frostbrand ähnliche Effekte bei Menschen und MetaMenschen bewirkt - in der Nähe der sabotierten Host- und Systemhardware stationiert.
Fallende Sterne[Bearbeiten]
- Jormungand sollte dafür sorgen, dass verschiedene Satelliten ihre Steuerraketen aktivieren um in die Atmosphäre der Erde zu stürzen. Damit würde eine weitere Prophezeiung erfüllt, nämlich dass die Sterne vom Himmel fallen würden.
Letzte Schritte[Bearbeiten]
- Ein letztes großes magisches Ritual der Schamanen und Goden an einem Ort der Macht in Uppsala sendet eine monströse Illusion nach Boston: Ein Wolfskopf erscheint, verschlingt scheinbar die Sonne und führt eine Sonnenfinsternis herbei. Dieses Erscheinen Fenrirs ist für die Aesirgläubigen das 2te Zeichen Ragnaröks und während alle entsetzt zum Himmel blicken kann Jormugand «sein Gift über die Welt verspritzen», so dass die Matrix letztlich abstürzt und es zum Systemausfall kommt...
Damit ist die letzte Schlacht nach den Vorstellungen von Winternight aber noch nicht geschlagen. Ohne daß Pax und ihre Ex Pacis Otaku davon wüssten, gibt es noch zwei weitere Stufen des Fahrplans zum Armageddon:
Operation Mjölnir[Bearbeiten]
- Die Operation Mjölnir: Um sicherzustellen, daß die «Schöpfung Lokis» (die Matrix, Regierungen und Kons, das ganze korrupte System) auch wirklich vernichtet wird, haben die Terroristen von Winternight eine Anzahl Nuklearer Sprengköpfe auf dem Schwarzmarkt gekauft bzw. aus alten Depots gestohlen. Diese wurden mittels komplizierter (und blutiger) magischer und alchemistischer Prozesse verändert, so daß die Sprengkraft drastisch reduziert und der nukleare Fallout minimiert wird. Dafür wird der EMP, der elektromagnetische Impuls, der alle Elektronik in der Reichweite der Bombe lahmlegt oder komplett zerstört, um ein vielfaches verstärkt. In Werbezeppelinen wurden diese EMP-Bomben über Hauptstädten, Machtzentren der Konzerne und vorallem über Punkten mit wichtigen Matrixhubs und Knoten des globalen Netzes in Stellung gebracht. Der Systemausfall, wenn die Matrix und vielfach auch das Stromnetz zusammenbricht, wird die Zündung auslösen. Auf diese Weise will Winternight den erwarteten Verrat von «Lokis Sippe» (also Pax und Ex Pacis) zuvorkommen und sicherstellen, daß «Lokis Kinder» wirklich untergehen. Zusammen mit der Zivilisation der Sechsten Welt.
- Der Rest von Winternights nuklearem Arsenal, fünf multimegatonnen Sprengköpfe, wurden schließlich in tiefen Schächten und aufgegebenen Bergwerken an kritischen Punkten der Grenzen tektonischer Platten deponiert. Sie sollen nach dem elektronischen Super-Gau detonieren, Erdbeben, Flutwellen und Vulkanausbrüche auslösen, und damit Ragnarök vollenden.
Zum Glück scheitern Winternights Pläne wenigstens teilweise.
Ablauf[Bearbeiten]
Schon im Frühjahr 2064 begannen die Ereignisse damit, sich zu entfalten. Noch im Januar konnte in der Sioux Nation der Geheimdienst Office of Military Intelligence (OMI) einen thaumaturgisch stark modifizierten Nuklearsprengkopf vor der Stadt Butte abfangen und Hinweise auf Winternight zurückschließen lassen. Während der Kult im Hintergrund agierte, wurde für die Öffentlichkeit eher der anstehende Novatech-Börsengang relevant, der die Aufmerksamkeit der Medien auf sich zog. Ausgehend davon, dass dies die wohl größte Matrixtransaktion aller Zeiten werden sollte, begann die East Coast Stock Exchange mit dem Upgrade ihrer Systeme [1].
Nachdem im April der Jormungand-Wurm erfolgreich erste Labortests duchlaufen hatte, begannen Ex Pacis und Winternight mit der Verteilung von Codeeiern des Virus, sowie der Surtr-Nanowaffe, die als physische Verteidigung dienen sollte, damit die Eier nicht vor der Aktivierung wieder entfernt werden konnten. Im August begann dann urplötzlich der Wintereinbruch, der so unerwartet früh wie auch hart die Welt beutelte. Besonders die nordamerikanische Ostküste wurde dabei heftig getroffen [1].
Alarmstufe Rot[Bearbeiten]
Wirklich ins Visier der Behörden geriet Winternight allerdings erst im September. Zeta-ImpChem beichtete dem Konzerngerichtshof und dem C5, dass die Terrororganisation in Besitz der Nanowaffe Surtr gelangt war. Auslöser war ein Vorfall in der EBZ der Escher-Bürkli-Insel in der Schweiz, bei dem die Waffe versehentlich freigesetzt worden war. Um eine Schuld von sich zu weisen, hielt es Z-IC für besser, den Diebstahl zuzugeben. Alarmiert durch den Vorfall wurden weltweit Sicherheitsorganisationen von Konzernen und Staaten in höchste Alarmbereitschaft versetzt [1] [4].
Um Winternight einen Schlag zu versetzen, starten am 9. Oktober weltweit Geheimdienste und angeheuerte Shadowrunner ein Manöver, bei dem in den nächsten 16 Tagen gegen die Zellen der Terrororganisation vorgegangen wurde. Auch wenn man einige Terroristen lebend gefangen nehmen konnte, stellen sich diese als äußerst Befragungsresistent heraus [5].
Wenige Tage vor dem Novatech-Börsengang, am 31. Oktober, kompilierte sich Deus schließlich im Server der East Coast Stock Exchange und bereitete sich darauf vor, im Zuge des Börsengangs zu einem "Gott" der Matrix aufzusteigen [5].
Die Vorbereitungen für Ragnarök sind nicht vollständig unbemerkt geblieben, auch wenn der Konzerngerichtshof im Zürich-Orbital auf Grund interner Streitereien viel zu spät und zu zögerlich reagiert. Am 1. November schlug er dann allerdings konzertiert gegen Winternight zu. Man nahm Führungskräfte fest und vernichtete Trainingslager. Die Wallhalla-Basis von Winternight in der Haparada-Anomaliezone in Schweden wird von EuroPol und Konzerntruppen gestürmt, wobei Friday und Wednesday gefangen genommen und zum Verhör nach Rotterdam/Europort geschafft werden, während Thursday als letzten Ausweg eine Atomwaffe zündet und damit die Basis und sich selbst direkt in die Hölle sprengt. Man war sich sicher, die Gefahr abgewehrt zu haben, was aber ein fataler Trugschluss war [5].
Systemausfall[Bearbeiten]
Während Wednesday in Gefangenschaft Selbstmord begeht, bricht Friday - die Technikerin der Winternight-Terroristen - in den frühen Morgenstunden des 2. November im Verhör unter der Folter zusammen und verrät den kompletten Plan - einschließlich der Standorte der EMP-Bomben und der fünf weiteren Sprengsätze. In dem der wahre Plan den Verantwortlichen offenbart wurde, erfuhren diese auch, dass es zu spät war, um die bestehende Katastrophe noch gänzlich abzuwenden. Der Crash von 2064 sollte geschehen [5].
Nachdem die Emission der Novatech-Aktien im Rahmen des angekündigten Börsengangs um 8:30 Uhr begann, übernahm um 9:16 Uhr die KI Deus den Knoten der East Coast Stock Exchange. Um ein Matrix-Gott zu werden, stufte er den Server auf die Stufe Ultraviolett hoch, und begann anschließend damit, sämtliche Supercomputer der Welt gewaltsam zu einem riesigen Netz zu verbinden. Zu seinem Pech erschufen die ebenfalls im ECSE-Knoten versteckten Otaku innerhalb des Knotens eine Resonanzquelle, die wiederum die beiden KIs Megaera und Mirage aufweckte, welche sofort mit ihrem Angriff auf Deus begannen [5].
In der realen Welt entfesselte Winternight derweil ihre Version des Ragnaröck. Um 9:31 Uhr wurde Jormungand auf die Welt losgelassen. Der dissonante Wurm korrumpierte weltweit Matrix-Knoten und tötete jegliche Decker, die ihn aufhalten wollten. Die Anwesenden im ECSE-Knoten wurden gefangen und konnten sich nicht mehr ausloggen, was in dem Tod etlicher Personen resultierte [5].
Schließlich detonierten die von Winternight platzierten EMP-Bomben, was den physischen Backbone der globalen Matrix vernichtete. Einige der EMP-Bomben können entweder entschärft oder noch rechtzeitig an Orte geschleppt werden, wo sie mit weniger katastrophalen Folgen detonieren. Einige gehen allerdings hoch, und zerstören u. a. die Panama-Kanalzone, Buenos Aires und Boston. Von den Bomben an den Überlappungszonen der tektonischen Platten werden einige ebenfalls rechtzeitig von Konzerneinsatzteams (und Shadowrunnern) entschärft, die restlichen detonieren mit weit geringerer Wucht als prognostiziert, und richten nicht den erwarteten (und von den Terroristen beabsichtigten) Schaden an. Die KIs im ECSE-Knoten werden vernichtet, wie auch etliche Otaku und andere Personen [5].
Weltweit stürzten unzählige Systeme komplett ab, insbesondere dort, wo die Codeeier Jormungands plaziert worden waren (wozu u. a. Hamburg gehörte). Es kam zu großflächigen Stromausfällen, auf die anhaltenden Plünderungen und Aufruhr folgten. Die Verkehrsleitsysteme fielen komplett aus, und verursachten ungezählte Unfälle. Flugzeuge stürzten ab, und Hochgeschwindigkeitszüge verunglückten... Ferngesteuerte Drohnensysteme, automatisierte Fabriken und selbst Haushaltsgeräte liefen Amok. Paracritter brachen vielerorts aus (teils geheimen) Konzern-Forschungseinrichtungen und Zoos aus, als die elektronischen Sicherheitseinrichtungen versagten, und marodierten durch die Sprawls. Die zusammengebrochene Matrix hatte zudem zur Folge, dass auch die Medien nicht mehr funktionierten. Desinformation und Paranoia breiteten sich aus. Vielerorts konnte man sich noch nicht einmal mehr ausweisen, weil SINs nicht überprüft werden konnten, und Credstäbe nicht mehr das Plastik wert waren, aus dem sie gemacht sind, da die Geräte versagten, die die gespeicherten Informationen hätten lesen sollen.
Am schlimmsten waren die Folgen natürlich dort, wo die EMP-Bomben gezündet worden waren, die man nicht mehr hatte entschärfen können, etwa in Kitimat in Tsimshian, in Buenos Aires, in der Panama-Kanalzone und u. a. auch Stockholm und Boston (wo sich zusätzlich jeweils auch noch ein Jormungandnest befand). Ganz besonders verheerend fiel der Effekt in San Francisco in Folge eines mißglückten Entschärfungsversuchs aus, während die EMP-Bombe, die für Brüssel E.C. bestimmt war, über die ohnehin verstrahlte SOX geschleppt werden konnte, wo sie nicht all zu viel Schaden anrichtete (auch wenn die in den Arkologien in der Sonderrechtszone eingeschlossenen das etwas anders sahen). In jedem Falle ist die Energieversorgung in den Sprawls, wo der Elektormagnetische Puls seinen maximalen Effekt entfaltete, über Wochen oder gar Monate lahm gelegt ... und das im härtesten Winter seit Menschen bzw. MetaMenschen Gedenken! Obwohl der radioaktive Fallout sich in Grenzen gehalten hat, gab es natürlich auch viele unmittelbare Opfer. Zahlreiche Menschen sind durch den Lichtblitz der Explosionen erblindet. Die Druckwellen haben Hauseinstürze und schwere Schäden an Hochhäusern verursacht. Zusätzlich wird der Astralraum in den betroffenen Gebieten langfristig verzerrt bleiben. Die gewaltige negative Hintergrundstrahlung dürfte allen Magiern, Schamanen, Goden und sonstigen magisch Aktiven das Leben nicht eben leichter machen...!
Verschleierung[Bearbeiten]
Nach dem Crash half die Corporate Court Matrix Authority dabei, Informationen und Beweise rund um Otaku und Künstliche Intelligenzen zu verschleiern. Damit sollte verhindert werden, dass Informationen bekannt wurden, bevor man das Phänomen verstand, Gegenmaßnahmen entwickelt und die Kontrolle darüber errungen wurde. Alleine die Panik, die diese Informationen auslösen könnte, wenn bekannt würde, dass die Welt ziemlich nah am Abgrund stand, könnte verheerende Folgen haben, wenn sie im Detail ans Licht kämen; eine dauerhafte Geheimhaltung und Leugnung würde aber hinsichtlich der zweiten Generation von KIs und den aufkommenden Technomancer-Phänomen nicht möglich sein [6].
Die harten Fakten blieben aber weitgehend verschleiert und es scheint unmöglich, das Puzzle jemals zusammenzusetzen. Die Beteiligung von Winternight gilt als gesichert, aber die Involvierung Künstlicher Intelligenzen ist und bleibt unbestätigt - zumindest für die Öffentlichkeit, nicht aber für die Schatten und die Vorstände der Megakonzerne. Die spätere Verknüpfung zwischen Technomancern und dem Crash 2.0 sollte zu einer Panik führen, die in die Technomancer-Verfolgung umschlug [7].
Wichtige lokale Ereignisse[Bearbeiten]
Europa[Bearbeiten]
2061 gehörten S-K bereits die RTGs von Frankreich, Österreich, Polen, Spanien, Ungarn und den Balkanstaaten [8]. In Europa schaltete Netzbetreiber Saeder-Krupp - durch eine Vision, die die Sehergilde Lofwyr übermittelt hatte vorgewarnt - die Matrix einfach ab, um so die schwersten Schäden abzuwenden. Schon Anfang 2065 konnte man diese mit minimalen Verlusten wieder hochfahren [9]. Saeder-Krupp selbst war schneller wieder Online. So ging S-K Prime bereits ein Tag nach dem Crash wieder ans Netz und der Rest des Konzerns folgte in den nächsten Tagen [10].
Allianz Deutscher Länder[Bearbeiten]
Auch die Allianz Deutscher Länder profitierte von der Abschaltung durch Saeder-Krupp [11].
Eine Ausnahme bildete aber die Matrix von Hamburg, die von der DeMeKo betrieben wurde und daher nicht abgeschaltet wurde. Die Stadt im Norden wurde daher schlimmer getroffen als andere Teile der ADL [11]. Auf das Chaos folgten Plünderungen und Aufstände, sodass der Senat gezwungen war, den Ausnahmezustand und eine Ausgangssperre über die Stadt zu verhängen. HAZMAT und HanSec setzten diese in den nördlichen Bezirken gnadenlos durch [12]. In der Folge stürzte auch die chipbasierte Überwachung der Häftlinge von Big Willi ab. Nach stundenlanger Fehlfunktion wurde schließlich das elektronische Überwachungssystem des Gefängniskomplexes abgeschaltet. Nun frei von der elektronischen Überwachung kam es in der Nacht vom 9. auf den 10. November zu einem Massenausbruchsversuch, der allerdings an den Barghest-Staffeln der HanSec und dem Drohnensperrgürtel rund um die Insel scheiterte, auch, wenn eine Reihe von Schwerverbrechern wie Myriam Hergheim, eine der führenden Ökoterroristinnen von GreenWar, „Die Engelmacherin“, eine litauische Auftragskillerin und BTL-Programmiererin, die in der Vergangenheit für die Djorovics in München gearbeitet hatte, sowie Jürgen Brochewski und Maksim Krylow aka „Die Fliege“, zwei führende Mitarbeiter der Hamburger Vory v Zakone entkommen konnten. Da die HanSec es nicht schafft, die Häftlinge in ihre Zellen zurückzutreiben, errichtete HAZMAT eine Blockade um die Insel und stellte die Nahrungsmittellieferungen ein, um die Häftlinge auszuhungern. Nach zwei Wochen der Hungerblockade kapitulierten die Gefangenen schließlich und ließen sich wieder in ihre Zellen zurücksperren [13].
Da das RTG im Herzogtum Sachsen nicht von Saeder-Krupp sondern von DeMeKo und Mitsuhama gemeinsam betrieben wurde, profitierte das Land ebenfalls nicht von Lofwyrs Notabschaltung [14] [15]. Im Verlauf des Systemausfalls gab es in Sachsen einen Militärputsch durch die zuvor vom Herzog selbst gehätschelten Söldnerkompanien. Im restlichen Herzogtum brach das Chaos aus, da es im Zuge des Crashs zu unzähligen Autounfällen kam, Züge stecken blieben oder miteinander kollidierten und Passagierflugzeuge abstürzten. Zudem kam es zu mehreren Industrieunfällen. So wurden in Chemnitz Industriegase ungefiltert in die Luft geblasen und in Halle-West gerieten von Anlagen der AG Chemie Umweltgifte in die Umwelt [14].
München wurde als Medienzentrum besonders hart von dem Crash getroffen. Zur allgemeinen Verunsicherung trug zudem eine Abschottung der Renraku Arkologie Europa bei, was an die Ereignisse aus Seattle erinnerte. Die Schwarzen Sheriffs kriegen die Unruhen und Plünderungen nur mit Hilfe der Bundeswehr unter Kontrolle. Der Mittelstand wird weitgehend ruiniert und die Schere zwischen Arm und Reich klafft unaufhörlich weiter auseinander [16].
Der Nordrhein-Ruhr mitsamt dem Rhein-Ruhr-Megaplex profitierte stark von der Abschaltung der Matrix seitens Saeder-Krupp. Der damit einhergehende Ausfall von Sicherheitssystemen animierte allerdings Bewohner des Plexes zu Plünderungsfeldzügen zwischen Köln und Dortmund. Die Plünderer und Gangs müssen aber feststellen, dass Polizei und Konzerneinheiten vor Ort längst nicht so überrumpelt werden, wie es sich die Kriminellen erhofft hatten. Sowohl S-K als auch Ruhrmetall entsenden militärische Konzerntruppen zur Unterstützung der Rhein-Ruhr-Polizei, wodurch der Plex schnell befriedet werden kann [17] Am Ende zählte der Konzern des Drachen mit einem gewaltigen Machtzuwachs zu den eindeutigen Siegern, die sich aus dem Chaos erhoben.
Berlin[Bearbeiten]
In Berlin vernichtete der Virus das lokale Gitter. Viele vermuten, dass Saeder-Krupp die alte Infrastruktur bewusst opferte, um so einen Schlag gegen die im Osten lebenden Anarchisten durchzuführen, die aufgrund ihrer Position nur schwerlich mit dem hochtechnisierten Westen mithalten oder gar wieder aufholen konnten [18]. Das Deutsche Schattenland mit seiner Zentrale im anarchistischen Teil Berlins wurde während der Nachbeben des Crashs nach der Ermordung der Berliner Otaku durch Winternight vom BIS und Konzerneinsatzkräften überraschend zerschlagen... Prominente Vertreter der deutschen Schattengemeinschaft wie Konwacht, AHAB und Reality Check wurden dabei verhaftet, andere wie Tell und Roter Korsar sind tot.
Österreich[Bearbeiten]
Zwar gehörte S-K 2061 noch die österreichische RTGs [8], allerdings übertrug Johanna von Habsburg nach der Wahl von ihr und der Partei für das Erbe Österreichs den Vertrag für die Instandhaltung des RTGs an MediaSim [19]. Auf der Ebene der LTGs war insbesondere die Lage in Wien unübersichtlich, aufgrund der sogenannten Wiener Lösung. So gab es in der Stadt drei übereinanderliegende Netze, die miteinander verbunden [20], aber von unterschiedlichen Anbietern betrieben wurden, u.a. von der Union der Gewerken. Daneben gab es in Linz ein von S-K betriebenes PLTG [21]. Alle nicht von S-K betriebenen Netze erlitten während des Crashs innerhalb von Minuten massive Schäden. Dabei starben etliche Personen, bevor die Union der Gewerken etwa ihr Netz abschalten konnte. anschließend kommt es zu Plünderungen und Vandalismus in Wien mit der die staatliche Polizei überfordert ist. Johanna von Habsburg räumt daraufhin der DanubenWacht weitreichende Befugnisse ein, welche diese dafür nutzt die Donaufreizone zu räumen und als Pufferzone zwischen Transdanubien und der Inneren Stadt zu etablieren [22].
Schweiz[Bearbeiten]
Die Schweiz war einer der Hauptausbruchsorte von Jormungand. Dank der Netzabschaltung von Saeder-Krupp konnte der größte Schaden allerdings abgewandt werden [23].
SOX[Bearbeiten]
In der SOX wurde die Matrix, wie auch bei vielen anderen, europäischen Netzen, von Lofwyr schlicht heruntergefahren, wodurch die Bewohner in den Konzerneinrichtungen von der Außenwelt abgeschnitten waren. Dies alleine wäre nicht so wild gewesen, wenn nicht noch zusätzlich eine EMP-Bombe von Winternight detoniert wäre, die ursprünglich für Brüssel vorgesehen und in die SOX umgelenkt worden war [24]. Durch diese Detonation wurde das Artemis-System sowie ein Großteil des Gitters der SOX nachhaltig zerstört, wodurch es nicht einfach wieder hochgefahren werden konnte. Die Bewohner in den Arkologien namen teilweise an, dass die Welt draußen wirklich untergegangen war, während einige andere aber die Kommunikation zu den Hauptquartieren wiederherstellen konnten, um sich beruhigen zu lassen. Andere wiederum verließen die sicheren Arkologien und man hörte nie wieder von ihnen. Eine kleine Minderheit konnte sogar einige Geländefahrzeuge und kleine Flugzeuge bereit machen und fliehen. Wer nicht in den Arkologien saß, sondern in den normalen Behausungen wohnte, war deutlich schlechter dran, da für sie Wochen und Monate der Aufstände, Strahlung und Hunger folgten, die etliche Leben forderten, während des Nächtens allerhand Wesen attackierten [25].
Nordamerika[Bearbeiten]
UCAS[Bearbeiten]
Boston hatte das Pech, direkt von einem EMP getroffen zu werden, was zusammen mit DEUS Kampf in der East Coast Stock Exchange einfach verheerend war. Einder der Hauptversicherungsträger der Stadt, die Wuxing-Tochter Fidelity Mutual Insurance Corporation, musste horrende Zahlungen leisten und war finanziell ruiniert [26].
Schattenmatrix[Bearbeiten]
Captain Chaos war es, der damals Informationen über den Jormungand-Wurm an andere Schattennetze auf der ganzen Welt weitergab. So konnte er nicht nur tausende von Leben retten, sondern auch Jahre an gesammelten Daten. Nach dem Crash sollten die Datahavens der Welt es ihm mit dem Schatten-Netzwerk gleichtun und so ein konstantes, gegenseitiges Backup anlegen [27].
Auswirkungen des Crashs[Bearbeiten]
Neben den Verwüstungen, welche der Crash in der Welt hinterlassen hatte, hatte er auch die Machtverhältnisse in der Geschäftswelt gehörig auf den Kopf gestellt. Die kleineren Konzerne kämpften um das nackte Überleben, ungezählte kleinere Konzerne gingen komplett unter, in Folge des Datenverlusts, der Zerstörung wichtiger Anlagen oder des Tods von unersetzlichen Mitarbeitern (etwa der F&E-Abteilung) bzw. des Eigentümers, während die großen Konzerne das Chaos und die Schwächen ihrer Gegner nutzten um ihre Macht weiter auszubauen und neue Geschäftsbereiche zu erschließen.
Politische Wirkung[Bearbeiten]
In verschiedenen Regionen der Sechsten Welt stürzen ungeliebte Regime, als sowohl Freiheitskämpfer als auch Opportunisten die Gelegenheit für politische und/oder militärische Coups nutzen: Einen Tag nach dem Crash nutzte die Revolutionäre Gruppierung der New Revolution das anhaltende Chaos aus, um mit ihrem Putsch zu beginnen. Dabei versuchte die Organisation, die Kontrolle in Nordamerika zu erlangen, worunter vor allem die UCAS zu leiden hatte. UCAS-Präsident Kyle Haeffner wurde ermordet und Vizepräsidentin Nadja Daviar konnte gerade so einem Mordanschlag entkommen [5].
Weiterhin kommt es zum Sturz des Prinzenrates in Tír Tairngire, bei dem die wütende Bevölkerung sich gegen das herrschende Regime wendet, das durch den Crash und den Putsch in den UCAS weiter destabilisiert wurde [5].
In der Tsimshian Nation rebellieren die Haida und zetteln einen Bürgerkrieg an, nachdem die destabilisierte Regierung durch den Crash endgültig zusammenbrach. Erst durch eine Intervention des Souveränen Stammesrates wird die Lage beruhigt und Tsimshian endet als Protektorat des Salish-Shidhe Council [5].
Dieser Effekt war jedoch keineswegs auf Nordamerika beschränkt, so dass etwa in Polen der polnische Bürgerkrieg sein Ende fand, als die Rybokraten stürzten und in Arabien - respektive dem Arabischen Kalifat - der Shedim enttarnt wurde, welcher Ibn Eisa und damit den New Islamic Jihad kontrollierte! Eine Reihe von Wahlen für nationale oder regionale Parlamente in verschiedenen Staaten, die eigentlich im November oder Dezember 2064 oder im Folgejahr 2065 hätten stattfinden sollen, mussten verschoben werden, da das Chaos nach dem Crash eine geordnete Durchführung nach demokratischen Standards unmöglich machte.
Konzernwelt[Bearbeiten]
Ares gegen CATCo[Bearbeiten]
Da während des Crashs Lucien Cross, der Chef von Cross Applied Technologies, gestorben war, begann der Chef von Ares, Damien Knight, eine extrem aggressive Übernahmekampagne gegen die Tochtergesellschaften von CATCo. Obwohl der neue CEO von Cross, Jean-Marie Cross, versucht hat, sich mit sämtlichen Mitteln gegen die Übernahme zu verteidigen, hatte Cross der Erfahrung und der Aggressivität von Damien Knight nichts ernsthaftes entgegen zu setzen. Die Schutztruppe von Cross, die Seraphim, wurden von Ares unterwandert und so ausgeschaltet. Das bisherige Trumpf von Cross, Leonard Aurelius, wurde vermutlich von Ares durch Entführung seiner Tochter Evelyn Cross erpresst und damit für die Zeit der Übernahme ruhig gestellt.
Als die Bank of America, eine Tochtergesellschaft von Ares, und der Frankfurter Bankenverein (FBV) ihre Anwälte auf Cross Matrix Technologies losließen und sämtliche Aktiva der Firma einfroren, war der Untergang von Cross endgültig besiegelt. Ares kaufte mit der Bank of America sämtliche weiteren kleinen Kredite der Firma auf und dank einiger Gefallen für den FBV gehörten die Kredite und damit die gesamte Firma Ares. Der Untergang von Cross ging natürlich an den anderen Megas nicht vorbei, so dass diese sich die verbliebenen Teile des einstigen Megas holten.
Die Übernahmen gingen soweit, dass Cross den AAA-Status an Horizon verlor und in die Klasse der AA-Konzerne abstieg.
Novatech fusioniert mit Transys-Erika[Bearbeiten]
Aufgrund der rapiden Änderungen im Matrixmarkt sahen sich sowohl Novatech als auch die beiden Konzerne Transys Neuronet und Erika in akutem Zugzwang. Zuerst fusionierten das schottisch-walisische Transys-Neuronet und das finnische Erika, welche bereits seit 2058 gemeinsam an ihrer "Wireless Matrix Initiative" arbeiteten, zu Transys-Erika um einen der größten Matrix-Dienstleister überhaupt und den Begründer der kabellosen Matrix zu werden. Da sich der stark angeschlagene Megakonzern Novatech das gleiche Ziel gesetzt hatte, fusionierten diese beiden Konzerne im Umfeld der 2. Universellen Matrix-Konferenz in Edinburgh/Scottsprawl nun zum zweitgrößten Konzern der Welt. Als neuer Name wurde NeoNET gewählt, da der Name Novatech zu sehr in den zweiten Matrixcrash verwickelt war. Die Vorteile für die Konzerne lagen klar auf der Hand. Transys-Erika gelang dadurch der Schritt in den Konzernhimmel und Novatech, dessen Hauptanteilseigner Richard Villiers in Folge des Börsengangs über immense Vermögenswerte verfügte (und das die Fertigungskapazitäten für die Hardware einbringen konnte), hatte einen starken Partner gewonnen um die Schäden des Crashs zu überwinden und Mitbegründer der neuen WiFi-Matrix zu werden.
Durch die Fusion entstand ein Konzern, welcher in jedem Stück Matrix seine Finger mit drin hat und auch in den Bereichen Cyberware, Biotechnologie, Waffen, Luftfahrt, Raumfahrt sowie in geringeren Maßen auch in vielen anderen Bereichen aktiv ist. - Neben Saeder-Krupp sind es diese Pioniere der drahtlosen Technologie, die rund um den Globus den Aufbau der neuen, Wireless Matrix übernehmen und die irreparabel beschädigte, kabelgebundene, Matrix zu ersetzen.
Pacific Prosperity Group in Schieflage[Bearbeiten]
Der Crash war auch für die Pacific Prosperity Group ein schwerer Schlag. Etliche kleinere Konzerne der PPG wurden kurzerhand dezimiert und sowohl Wuxing Incorporated als auch Yamatetsu stürzten sich auf diese, um etliche in Schieflage geratene Konzerne aufzukaufen. Wuxing sicherte sich den größten Teil und machte Red Wheel Engineering, SsangYong Motors und auch die Malaysian Independent Bank (MIB) zu Tochterfirmen. Speziell der Aufkauf der MIB würde das Verhältnis zwischen Wuxing und Yamtetsu innerhalb der PPG belasten, denn obwohl jedes Mitglied der PPG gleiche Stimmanteile bei Angelegenheiten bekam, fürchtete man, dass diejenigen, die einen Kredit bei der MIB hatten, nun unter den Einfluss von Wuxing geraten würden. Dies führte dazu, dass mehrere Mitglieder darüber nachdachten, die PPG wieder zu verlassen [28].
Allerdings hatte der Aufkauf aber auch den Effekt, dass Wuxing nun einer der Big Player im Kreise der internationalen Finanzinstitutionen machte und sich damit auf Augenhöhe von Saeder-Krupp, Hildebrandt-Kleinfort-Bernal und potenziell auch von der Zürich-Orbital Gemeinschaftsbank befand [28].
In jedem Falle äußerte sich Yamatetsu missbilligend über das Thema, was Wuxing seinen langjährigen Verbündeten kostete. Da Evo zu allem Überfluss auch noch seine Meinungsverschiedenheiten mit Shiawase beilegte, kam es zu weiteren Spannungen und Sorgen innerhalb der PPG. Durch die Aufnahme von Aztechnology, einem langjährigen Bewerber auf eine Mitgliedschaft in der PPP, kam es zu weiteren Konflikten, die die Spannungen vertieften und Wuxing weiter vom Rest der PPG distanzierte [28].
Chaos bei Shiawase[Bearbeiten]
Für Shiawase folgten gleich mehrere Zerwürfnisse. Zunächst versuchte der Konzern sehr erfolglos, Novatech zu übernehmen. Weiterhin verstarb das Medium Jerri Howard, die nach dem Tod von Ryoi Shiawase im Jahr 2050 die mit dessen Anteilen verbundenen Stimmrechte erhalten hatte, um im Namen von dessen Geist Entscheidungen zu treffen. Nach ihrem Tod gingen die Anteile an Ryois Tochter Reiko Shiawase-Shimada über. Bei der nachfolgenden Vorstandsversammlung musste dann die "Alte Garde" - Sadato und Soko Shiawase - erkennen, dass Reiko, Hitomi und auch Korin Yamana nun eine Mehrheit an dem Konzern besaßen. Im Zuge des "Shiawase-Putsches" wurde Yamana nun neuer Vorstandsvorsitzender, während Kaiserin Hitomi den Vorsitz des Aufsichtsrates übernahm [29].
Matrix[Bearbeiten]
Da die alte Matrix dank EMPs und Computerwurm nun weitestgehend zerstört wurde, bot es sich an, auf den Ruinen etwas neues zu erschaffen. Schon 2065 hielt man die Zweite Universelle Matrixkonferenz, bei der man sich darauf einigte, die alten kabelgebundenen Strukturen nicht zu retten oder zu reparieren und stattdessen lieber ein neues, kabelloses System einrichten würde [30].
Sonstige[Bearbeiten]
Technomancer und AIPS[Bearbeiten]
Der Zusammenbruch der Matrix (bzw. die Abschaltung in Saeder-Krupps Einflußbereich) warf weltweit unzählige Decker gewaltsam aus dem Netz, während etliche Personen im Zuge des Crashs in der Matrix gefangen waren. Nicht wenige verloren ihr Leben. Opfer, die den Auswurf oder die Gefangenschaft im verwüsteten Netz überlebten, erlitten oftmals psychotropische Störungen und nicht wenige wurden eingesperrt und waren auch bis Anfang 2070 noch in Krankenhäusern. Die Ärzte diagnostizierten bei ihnen AIPS, was die Abkürzung des Artifiziell-Induzierten psychotropischen Schizophreniesyndroms ist [31].
AIPS würde später noch eine Rolle spielen, da nach dem Crash Gerüchte über eine neue Generation von Otaku aufkamen - "Virtuellkinetiker" genannt, oder später schlicht Technomancer [32]. Dabei diente AIPS offenbar als eine Art Indikator, da zwar nicht jeder, der an AIPS litt auch zum Technomancer wurde, aber eine erhöhte Korrelation zwischen den beiden festgestellt wurde [33] [34].
E-Geister[Bearbeiten]
Eine andere Entwicklung machten einige der Unglücklichen durch, die während des Crashs verstarben: Sie blieben als virtuelle Abbilder in der Matrix zurück, die man fortan E-Geister nennt. Sie werden als "Geister der Maschine" genannt und gelten als noch seltener und obskurer als Künstliche Intelligenzen [34].
Wirtschaft[Bearbeiten]
In der Allianz Deutscher Länder zeichnete sich eine deutliche Trennung ab. Die strukturstarken Allianzländer profitierten von der Abschaltung der Saeder-Krupp-Gitter, darunter Nordrhein-Ruhr, Bayern, Groß-Frankfurt und Franken und erholten sich dementsprechend schnell wieder. Die meisten strukturschwachen Länder hingegen waren prädestiniert für den wirtschaftlichen und sozialen Abstieg. Haushaltsdefizite, Massenentlassungen und der Bankrott unzähliger kleiner und mittelständischer Betriebe aufgrund monatelangem Arbeitsausfall und die fortschreitende Verarmung der Bürger aufgrund von Massenarbeitslosigkeit führten dazu, dass diese Allianzländer am Ende eine ganze Reihe von Konzessionen gegenüber den Konzernen als Hauptarbeitgeber machen mussten. Dies würde die nächsten Jahre über ein durchweg konzernfreundliches Klima erschaffen, indem die Konzerne sich einiges herausnehmen durften [35]. Viele Menschen und Metas sind aus der Mittelschicht im freien Fall abwärts gestürzt, und die Megakons nutzen die Lage natürlich ebenso zu ihrem Vorteil aus, wie Kriminelle aller Couleur. Die Schere zwischen Arm und Reich klafft weiter auseinander denn je. IFMU (die in München und Stuttgart beheimatete «Internationale Fahrzeug und Maschinenbau Union») war mit dem Crash 2.0 endgültig am Ende, und wurde von Proteus, dem FBV und Saeder-Krupp unter sich aufgeteilt. Ebenso ist auch das ECC Eurotronics-Konsortium zerbrochen, und der tiefe Fall von Cross Applied Technologies vollzog sich auch in der Allianz. Und gerade in Hamburg arbeiten Saeder-Krupp und die DeMeKo Hand in Hand, um den ersten voll funktionstüchtigen Prototyp der neuen, kabellosen WiFi-Matrix in einem stadtweiten Praxistest laufen zu lassen... - Schöne, neue Sechste Welt!
Quellen[Bearbeiten]
- M System Failure / Systemausfall
- Shadowrun Fourth Edition / Shadowrun Version 4.01D
- Schattenstädte
- SOX S.10
- M München Noir S.6
- M Emergence / Emergenz - Digitales Erwachen S.6-8, 13, 15-16, 18, 43, 52
- Corporate Enclaves ? / Konzernenklaven S.148
- M Rhein-Ruhr-Megaplex S.9-10
- Shadowrun Fourth Edition 20th Anniversary Core Rulebook / Shadowrun Grundregelwerk 4. Edition
- Sixth World Almanac p.90-91, 92, 172, 173 / Almanach der Sechsten Welt S.98-101
- Schattenstädte, Neuauflage S.127, 139
- Corporate Guide / Konzerndossier S.116, 170, 220
- M Reiseführer in die deutschen Schatten S.7
- Hazard Pay / Gefahrenzuschlag - Todeszonen der 6. Welt
- M Machtspiele - Handbuch für Spione S.164
- M Datapuls: ADL S.14
- M Datapuls: Schweiz
- M Schattenhandbuch 4 S.108
- M Datapuls: Hamburg S.13
- M Datapuls: München
- M Schattendossier 1 S.37
Quellendetails:[Bearbeiten]
Weblinks[Bearbeiten]
- Wikipedia: „Ragnarök“ - die Idee des Weltendes, wie sie in der Germanischen Mythologie dargestellt wird
- Shadowhelix: „Crash von 2064“ (dortige Autorenliste der überarbeiteten Version, dortige Hauptverantwortliche für die Überarbeitung sind die Benutzer "Tequila", "Loki", "Index" und "Modgamers")
- Shadowrun Wikia: „Matrix Crash 2.0“ (englisch) ("Fandom" ehem. "Sixth World Wiki")
- Shadow Wiki: „Crash 2.0“ (französisch)
- Zwergenschatten: „LT-Schlagwort: Der Crash von 2064“ (2024-03-17)