London Calling (SWR): Unterschied zwischen den Versionen

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Und was [[CCTV]] angeht: Das ist wie [[ACPS]] in [[Los Angeles]], nur ohne [[KI]] und etwas älter. Genau genommen ist es viel lückenhafter, weil die Kameras und Kabel dem Regen nie gewachsen sind, und richtig dicht ist es eigentlich nur im West End Underground. In shadowtown und Chinatown ist die Abdeckung lückenhaft, weil immer die Hälfte der Cams kaputt, zerschossen, verdreht, verklebt, versprüht, gehackt oder verätzt sind, und im east End macht sich einfach keiner mehr Mühe sie auszutauschen. Und in Lambeth ... werden sie vermutlich gegessen. Oder abgeschraubt und als Kleinteile in Shadowtown verkauft. Da gibt es in den Demitechläden und auf den Märten übrigens sehr gute Überwachungstech, wenn man mit BI leben kann und weiß wen man fragen muss.|'''''[[Macha]]''''' }}
 
Und was [[CCTV]] angeht: Das ist wie [[ACPS]] in [[Los Angeles]], nur ohne [[KI]] und etwas älter. Genau genommen ist es viel lückenhafter, weil die Kameras und Kabel dem Regen nie gewachsen sind, und richtig dicht ist es eigentlich nur im West End Underground. In shadowtown und Chinatown ist die Abdeckung lückenhaft, weil immer die Hälfte der Cams kaputt, zerschossen, verdreht, verklebt, versprüht, gehackt oder verätzt sind, und im east End macht sich einfach keiner mehr Mühe sie auszutauschen. Und in Lambeth ... werden sie vermutlich gegessen. Oder abgeschraubt und als Kleinteile in Shadowtown verkauft. Da gibt es in den Demitechläden und auf den Märten übrigens sehr gute Überwachungstech, wenn man mit BI leben kann und weiß wen man fragen muss.|'''''[[Macha]]''''' }}
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{{Shadowtalk|Dann dürfen wir nicht vergessen wen man ursprünglich unter "Whitehall 1212" erreichen konnte nicht vergessen - das [[Scotland Yard]], das für alles zuständig ist außer dem winzigen, Kameraverseuchten Abschnitt City of London - der hat eine eigene [[Polizei]]. Die Nummer funktioniert auch heute noch - wähl den Londoner Stadtteil und dann die 1212 an und du bekommst ein Polizeirevier. Zumindest fast überall.<br/>
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Außerdem kann sich Scotland Yard damit rühmen eine der ältesten und größten Verbrecherdatenbanken zu haben, die existiert - das Home Office Large Major Enquiry System - HOLMES. Ja, der gute alte Sherlok ist nicht tot und arbeitet immernoch für Scotland Yard, wenn auch nichtmehr als Privatermittler, sondern als Regierungsagentensystem. Ich würde mich nicht wundern, wenn die so vergangenheitsbesessenen Briten das [[Icon]] ihrer HOLMES-Agenten nach dem Vorbild des Meisterdetektivs stricken. Und bei der Datenmenge und Rechenleistung die sie angeblich haben, würde eine KI in dem System nicht einmal auffallen. Das fehlt in Londons Paranoia noch: Angst vor ihrer eigenen Datenbank die nach ihrem geliebten Romanhelden heißt.|'''''[[Felix]]'''''}}

Version vom 24. Juli 2016, 20:25 Uhr

Shadowtalk Pfeil.png Thelegit Thelemsa.

Felix hat damit angefangen, und ich finde es ganz witzig, daher kommen jetzt auch von mir kleine Reisehinweise zu verschiedenen Städten der 6. Welt. Und weil das irgendwie im Thema bleiben soll, The Clash.

London ist der größte Sprawl Englands, der drittgrößte Europas und eine Stadt mit mehr Geschichte als die meisten amerikanischen Sprawls zusammengenommen. Es wurde spätestens von den Römern gegründet, auch wenn es wohl Hinweise gibt dass hier schon weit vor denen eine Siedlung war.

Auf 1600 km² um die Themse und den Hafen ballen sich hier 10 Millionen Briten, eher 11, wenn man SIN-lose, Flüchtlinge aus den Stinkfens und Touristen dazu rechnet. London ist die Hauptstadt Großbritanniens, das böse Zungen auch nur noch Britannien nennen, weil es schon im Vergleich zu früherer Größe arg geschrumpft ist. Lange Zeit ein verstaubter, verkrusteter Staat mit magofaschistischen Zügen, wurde durch den Pendragon einiges aufgeschüttelt, und durch die neue Königin (dieses Land funktioniert nur wenn es von Frauen regiert wird, Fakt) weht ein frischer Wind durchs Königreich und fegt muffige Beamte und störrische Sesselklammerer aus den Amtsstuben. Zumindest verkaufen es uns die Medien so.

In London leben alle Rassen, Nationalitäten, Konzernbürger und Schichten. Nicht nur, dass es mehrere große Metamenschencommunities (die Elfen von Primrose Hill, die Orks im Old Underground und im Squeeze) und hart Metafeindliche Kommunen gibt (vor allem in den Orbitals gibt es 'reinrassige Zonen'), es gibt auch ein Inderviertel, Chinatown, ein Pakistaner- und Afghanenviertel, eine Konzernbürgerzone, und verschiedene Enklaven anderer Einwanderer wie Russen, Ex-Iren, Amerikaner, Schotten oder Waliser. Und da das noch nicht gemischt genug ist, gibt es noch etwa 7 Millionen Besucher pro Jahr.

London kann grob in folgende Stadtteile unterteilt werden: Inner London (wiederum unterteilt in City of London, West End, West End Underplex, East End, Lambeth, Westminster und the Temple), Orbital North, Orbital West, Orbital South und SX Overspill. Die Außenbezirke sind voller Konzernenklaven, Fabriken, verschluckter aber unverdauter Trabantenstädte und Hochhausghettos. Alles in allem nichts wirklich bemerkenswertes, gesichtslos, aber gerade für festere Zugereiste deswegen interessant, aber mit langen Anfahrtwegen zu allem was spannend ist verbunden. Inner London ist der Teil wo wirklich was abgeht. In der City hausen die Konzerne, in Westminster und The Temple (ehemals der Sperrbereich des Lord Protectors) die Regierung und die Königin, der West End ist seit der Untertunnelung zu Shadowtown geworden, einem Bezirk zwischen tendy und versifft, und das East End ist nur versifft. Lambeth toppt das alles, danke auch an unsere Freunde die Konzerne und ihre Freunde, die Human Nation. Es ist immer noch eine urbane Hölle, aber Caroline möchte es zumindest besser machen. In der Ruine der BI-Arkologie in Lambeth solle s übrigens ein riesiges Ameisennest geben. Ach ja, es gibt noch die Undercity, eine Allianz unterirdischer Enklaven und Parallelgesellschaften, nicht unähnlich dem Seattler Untergrund, aber weit weniger organisiert und präsent, dafür aber ungefähr zehnmal so paranoid.

Die Anreise ist immer noch ein Alptraum, zumindest legal. Egal ob ihr mit dem Flugzeug einen der Flughäfen der Stadt anfliegt, mit dem Zug über die Euroroute und damit den wiedereröffneten Chunnel oder mit dem Auto über selbige. Es geht natürlich auch diskreter, aber das heißt, man sollte ein paar nette Nordseepiraten kennen, keine Angst vor Giftgeistern haben und gerne mal die Stinkfens sehen wollen, eine gute SIN haben und dann über Land nach London. Oder ihr kommt über den Norden, die schottischen Wildlande, und den Atlantik, da ist das Wetter besser, das Wasser weniger ätzend und die Küsten unübersichtlicher. Dafür der Weg nach London weiter, und ab und an haut etwas mies gelauntes aus dem Schleier ab und frisst ein oder zwei kleine Schiffe.

In London solltet ihr erst einmal zusehen, unterzukommen. Denn ein Klischee stimmt: hier regnet es wirklich viel. Die zerstörte und zu guten Teilen demontierte Wetterkontrollkuppel über der City sorgt da sogar noch für Kondensationsregen, eine kleine Rache an all den Konzernern da. Es regnet zwar nicht immer, aber bereitet euch drauf vor. Der Regen hier ist recht mörderisch, vor allem bei Ostwind, der die ganzen netten Dämpfe aus den Stinkfens mit sich bringt. Unterkommen könnt ihr in diversen Hotels und Pensionen unterschiedlichster Qualität. Ich persönlich rate zu den Pensionen, die kosten meist etwas weniger und sind qualitativ etwas besser als vergleichbare Hotels, dafür müssen sie aber ein bisschen im Voraus gebucht werden, und rechnet damit dass man dort eure Gesichter kennt. Eine andere Möglichkeit sind Franchise-Hotels wie Comfy Cubiciles, Westin, TripleTree oder Hilton, oder alteingesessene Häuser. Sucht euch auch den Stadtteil gut aus.

Etwas zur Mentalität der Locals: Briten sind unheimlich höfliche Menschen, solange sie nüchtern sind. Ein nüchterner Brite wird, selbst wenn ih ein 2 meter großer Wechselbalg seid, der nur aus Warzen, Tentakeln und stinkendem Schleim absonderndem Blubber besteht, weder die Fassung verlieren noch euch irgendwie deutlich merken lassen, dass ihr, nun ja, ein bisschen abstoßend für ihn seid. Aber nach 3, 4 Pints und 2, 3 Gin zeigt sich, dass im Alkohol die Wahrheit liegt, und aus dem netten Briten wird ein Hooligan, der pöbelt, aggressiv wird, und gar nichts mehr zurückhält. Da Briten sich wirklich gerne betrinken, bedeutet das meist eine Schlägerei, denn das machen sie auch gerne. Und das schließt auch weibliche Briten mit ein, die auch eine Frau nicht in Ruhe lassen, wie die meisten männlichen Hooligans das tun. Wirklich, wenn ein Haufen Twen-Ladies einen Junggesellinenabschied feiern, geht aus dem Laden. Eine Flasche ist echt unangenehm im Gesicht, egal ob sie ein Mann oder eine Frau wirft.

Und nochwas: Der lokale Dialekt. Das ist, wenn ihr Pech habt, Rhyming. Rhyming ist ein ganz spezieller Dialekt aus London und der näheren Umgebung, der Wörter durch gereimte Wörter ersetzt. Aus "alone" (alleine) wird "Pat Malone". Das spricht sich dann "I'm all pat, you coming over?" ("Ich bin allein, kommst du mich besuchen?). Das kann man natürlich mit mehr Wörtern als einem machen, und da es eins ehr fluider Diaklekt ist, hinter dem selbst Sprecher nur schwer herkommen, und der popkulturelle Einflüsse einverleibt, ermordet Rhyming die beste Linguasoft und verwirrt auch Englischsprecher oft erheblich. Da hilft nur Erfahrung. Sorry guys.

So, nun seid ihr in London, habt ein Dach über dem Kopf, und fragt euch, was jetzt.

Also, London ist eine große und kosmopolitische Stadt voller Schatten und Hinterhältigkeit, eine Stadt voller Geheimnisse und Verschwörungen. Engländer lieben Verschwörungen, je irrer desto besser, sie stehen Amerikanern in abseitigem Unsinn wie dem Glauben an ausserirdische Besucher in nichts nach, nehmen das aber leichter und nicht komplett ernst. Aber das ist die generelle Lebenseinstellung dieses Volkes (und meines), und ich schätze, wenn man so viel Drek erlebt hat, kollektiv, dann ist man einfach etwas gelassener wenn wieder einmal ein Desaster passiert. Und in dieser Stadt gibt es immer jemanden, der diskrete Leute braucht, die Dinge erledigen die zu illegal oder geheim sind um sie den eigenen Leuten anzuvertrauen. Die Schatten Londons sind tief, und mit ein bisschen gutem Willen und einer kräftigen Leber kann hier jeder Zugereiste Job und Geld finden. Gibt ein paar Besonderheiten, wie dass man besser auf die schwere Artillerie verzichtet und Morde still, leise und in Seitengassen erledigt statt per driveby mit Ex²-Munition, aber im großen und ganzen kommt man hier als Ortsfremder recht gut durch.

Natürlich kann es auch sein, dass ihr gerade Kohle habt und Spaß haben wollt. Und schon immer mal nach London wolltet. Oder dass ihr nach einem Run Dampf ablassen wollt. Dafür gibt es Nachtclubs in London. Einige Clubs habe ich schon erwähnt, hier.

Weitere gute Läden:

Club Hate ist ein Laden, der offenbar gerne eine Runnerbar wäre. Dass er das nicht ist, kompensiert er mit markigen Reklamen und markigeren Symbolen. Dennoch ist es eine der besten Metalbars der Stadt. Wer gerne seinen guten Whisky zu donnerndem Thrashcore genießt, der ist hier richtig. Besonders, wenn er kein Problem mit gelegentlichen Schlägereien hat.

Toadslab ist Das Orkrestaurant in London. Es serviert, wie alle 'authentischen Orkrestaurants', fettiges und fleischlastiges Essen, und zudem hat es einen halbwegs bekannten Zugang zur Undercity. Es ist dem Rhino in Seattle also nicht unähnlich - aber das fettige, fleischlastige Essen ist urbritisch. Von Pasties voller Steak und Bacon bis hin zu Toad in the Hole ist der Laden genauso britisch wie 'orkig'. Wer Hauer hat oder zeigen will dass er theoretisch welchen haben könnte, der ist hier richtig. Poser sind aber nicht gern gelitten. Gar nicht.

House of Scrumpy ist der Laden, wo ihr hin müsst wenn ihr der Leber einen Tritt verpassen wollt an dem sie noch eine Woche zu Kauen hat. Scrumpy ist ein 'Getränk' auf der Basis von Äpfeln, der auf der Sommerset Isle hergestellt wird und traditionell schwarz gebrannt (ähnlich wie Poitin, nur schärfer und stärker). Das Zeug behält außerdem die Süße, was es eingängiger macht. Wieder etwas, was für die die hart sein wollen ist. Eine Marke, Session's Scrumpy, wird landesweit verkauft und von BritFoods hergestellt, aber dass das Zeug je auch nur neben einem apfel synthetisiert wurde, glaube ich nicht.

The Unicorn ist eine der beliebtesten Medienbars in London, wo sich vor allem Execs der BBC und von anderen Medienfirmen (Horizon, Sol, DeMeKo) herumtreiben. Der Besitzer ist ein Elf englischer Abstammung, der so ziemlich jedem im Mediengeschäft in der City kennen soll, und das sind eine ganze Menge Leute. angeblich ein Mitarbeiter von dawkins, aber das hört man ja neuerdings von vielen.

The Lounging Lizard ist das, was man sich unter einem Societyclub vorstellt. Diskret ind en Docklands gelegen, abgeschirmt durch Magie, Matrix und alles was es sonst gibt, ist es einer der diskretesten Orte des Plex. Es ist allerdings keine Front für schreckliche, dekadente und illegale Dinge. Es ist das Hinterzimmer für Mauscheleien. Die wichtigsten Deals der Stadt werden hier besprochen, von der Regierung über die Mafia zu den Konzernen (fluides Spektrum, anyway). Wer hierher beordert wird für ein Johnsongespräch hat es geschafft. Wer einen solchen Job ablehnt hat eine gute Chance Teil der EuroRoute hoch nach Edinburgh zu werden. High stakes, high risks.

The Warehouse ist einer der wenigen Gründe, ins East End zu gehen. Es ist der einzige brauchbare Tanzschuppen in diesem Teil von Inner London. Fakt. Es zieht einen Mischmasch aus Slummerkids aus dem West End und der City und den harten Gangern aus dem East End und den Orbitals an, was eine spannende Mischung sein kann. Die Musik ist eine Mischung as Banghratech und Hindustani-Rap und Konzernpop, was ebenso reizvoll sein kann. Fast wie das U93 in Seattle, Seven Circles in Philly zu seinen besseren Zeiten, oder das Rebel in NYC.

Es gibt natürlich auch den Kram für Touris, den man sich ja durchaus auch angucken kann. Es ist ja kein schlechter Kram, wenn man sowas mag, die Führungen sind meist kompetent, und die Attraktionen sind ja keine weil sie total uninteressant sind. Da wären zu erwähnen: Tower, Buckingham Palace, Madame Tussaud's, die New City, für die mutigeren ein Ausflug in Pylon 7, einen der letzten Seitenpfeiler der verlorenen Kuppel, der noch betreten werden darf, oder eine Ripper-Tour durch das East End. Besonders letztere sind witzig, wenn man lustige Leute mag, denn die ziehen alle Arten von Freaks an. Damit meine ich keine Changelings, sondern die Sorte die mit 40 im Keller ihrer Eltern wohnt und Alufoliehelme trägt.

Und das bringt mich zum letzten, was ich an England wichtig finde, und insbesondere an London: Hier ist man wirklich tolerant gegenüber Freaks. Changelings werden vielleicht ein paar halbwegs gutmütige Bemerkungen hören, vor allem von Besoffenen, aber niemand wird euch mit der Flinte beschießen. Orks und Trolle sind in den letzten Jahren sehr viel besser akzeptiert worden, und wenn ihr einen spleenigen Lebensstil habt oder einen etwas auffälligen Kleidungsstil, ist London das, was New York angeblich vor dem Beben mal war - ein Ort, wo man einfach mit den Schultern zuckt und euch genauso höflich behandelt wie jeden anderen. Selbst Infizierte werden etwas mehr geduldet, nur Technos und KIs haben es dank der grassierenden Paranoia der Dienste in Britannien schwer. Und wenn ihr irgendwelche sexuellen Spleens habt, ist man normalerweise geneigt, wegzusehen, jedenfalls solange ihr gewisse Grenzen nicht überschreitet und/oder ausreichend wohlhabend oder mit Adelskontakten ausgestattet seid. Für harmlosere Sachen wie Homosexualität gibt es meist nicht mal mehr ein Schulterzucken.
Shadowtalk Pfeil.png Macha


Shadowtalk Pfeil.png Das letzte Mal, das ich im big old London war, hat mich sage und schreibe 3 Schirme und 4 Regenmäntel an 2 Tagen gekostet - dafür bekommt man die Regenmäntel quasi an jeder Ecke. Nur wird halt erwartet, dass man die beim Betreten eines Hotels oder eines Restaurants wegschmeißt oder den Schirm in den Ständer steckt. Deshalb kleiner aber guter Rat: immer ein Paar Regenklamotten extra dabeihaben, sonst könnt ihr eure teuren Klamotten echt vergessen, weil sie sich in dem Regen auflösen. echt, der ist schlimmer als in Hamburg, und das will was heißen.

Wo wir grade Regenklamotten suchen, solltet ihr eure Schritte zur Messe lenken, denn in einer Stadt, in der es so häufig und heftig regnet wie London, ist DAS Messegeschenk schlechthin der Regenschirm oder das Regencape. Gratis, anonym und als Werbefläche genutzt fällt man bei den ganzen schwarzen Regenschirmen der Einwohner zwar etwas auf, aber wenn man noch auf dem Weg zum Hotel etwas Regenschutz nachtanken muss alles in allem ein lohnendere Weg. Und man gilt mit sowas auf jeden Fall als Tourist.

Touristen, gutes Stichwort, oder? 7 Millionen davon jedes Jahr heißt ihr seid eins von 7 Millionen fremden Gesichtern - und Briten mögen zwar höflich sein, aber sie sind von Natur aus Paranoid wie mir scheint. Kein Quadratzentimeter der Innenstadt ist nicht von Kameras überwacht und MI-5 sitzt sicher hinter der Hälfte davon, auch wenn ich das nicht verifizieren kann. MI-6 werdet ihr dagegen in London nur als gigantischen, recht schick aussehender Bürokomplex am Vauxhall Cross zu finden, denn wie jedes Kind weiß, ist MI-6 mit seiner James Blunt-Masche der Auslandsgeheimdienst, während das fürs Inland zuständige Brüderchen MI-5 im unauffälligen Thames House residiert, das eher an einen breiten Speicher am Themseufer erinnert. Secret (Intelligence) Service ist übrigends die 6, Security Service die 5, aber das kann euch auch jeder Londoner sagen, wenn ihr danach fragt. Die Geschwister sind übrigends nummeriert und das von von 1 bis 19, auch wenn nie jemand von einer Abteilung 13 und 18 gehört hat. Trotzdem erklärt das die Profilirungssucht die sich in der Film- und SimSinn-Serie um diesen einen Topagenten dreht, der Frauen ansieht und dann wie weichen Ton formt. Die meisten anderen Abteilungen treten dagegen wohl auch nicht so laut in den Medien und leise in der Realität wie die beiden Brüder 5 und 6 oder wurden wahrscheinlich vor Jahrzehnten Dichtgemacht - Wer braucht schon eine Abteilung für Russland oder Osteuropa, wenn man das dem Ausland zuschanzen kann?
Shadowtalk Pfeil.png Felix


Shadowtalk Pfeil.png Se'Seterin.

Wo wir bei Diensten sind: Nicht das vergessen, die Oversight Office Operatives, die persönliche Geheimpolizei des Premierministers (war Marchments Truppe, aber inzwischen gehört sie wohl zu PM Darch. Offiziell sind sie aufgelöst, aber die Leute auf die Straße zu schicken kann sich Britannien nicht leisten,. und will es auch gar nicht (da könnten sie ja gleich Schottland und Wales in die Freiheit entlassen). Dieser offiziell aufgelöste Dienst ist also weiterhin aktiv, wenn auch nicht mehr so drastisch wie in den späten 60ern. Das macht sie aber nur gefährlicher, denn no one expects the Oversight Office!

Und dann gibt es noch die Special Air Services, die neben ihrer Betätigung als britische Black Ops-Einheit in schlechten Actionsims auch eine Schlägertruppe der Regierung sind, die gerne im Inneren eingesetzt wird. Nein, niemand hat vergessen was ihr getan habt. Und genausowenig werden das Schotten, Waliser und die Leute des Pendragon. Angeblich wurde in Darchs Anfangstagen überlegt, the Regiment aufzulösen, aber bisher ist nichts draus geworden, und vor Gericht gebracht hat die Typen auch keiner.

Und was CCTV angeht: Das ist wie ACPS in Los Angeles, nur ohne KI und etwas älter. Genau genommen ist es viel lückenhafter, weil die Kameras und Kabel dem Regen nie gewachsen sind, und richtig dicht ist es eigentlich nur im West End Underground. In shadowtown und Chinatown ist die Abdeckung lückenhaft, weil immer die Hälfte der Cams kaputt, zerschossen, verdreht, verklebt, versprüht, gehackt oder verätzt sind, und im east End macht sich einfach keiner mehr Mühe sie auszutauschen. Und in Lambeth ... werden sie vermutlich gegessen. Oder abgeschraubt und als Kleinteile in Shadowtown verkauft. Da gibt es in den Demitechläden und auf den Märten übrigens sehr gute Überwachungstech, wenn man mit BI leben kann und weiß wen man fragen muss.
Shadowtalk Pfeil.png Macha


Shadowtalk Pfeil.png Dann dürfen wir nicht vergessen wen man ursprünglich unter "Whitehall 1212" erreichen konnte nicht vergessen - das Scotland Yard, das für alles zuständig ist außer dem winzigen, Kameraverseuchten Abschnitt City of London - der hat eine eigene Polizei. Die Nummer funktioniert auch heute noch - wähl den Londoner Stadtteil und dann die 1212 an und du bekommst ein Polizeirevier. Zumindest fast überall.
Außerdem kann sich Scotland Yard damit rühmen eine der ältesten und größten Verbrecherdatenbanken zu haben, die existiert - das Home Office Large Major Enquiry System - HOLMES. Ja, der gute alte Sherlok ist nicht tot und arbeitet immernoch für Scotland Yard, wenn auch nichtmehr als Privatermittler, sondern als Regierungsagentensystem. Ich würde mich nicht wundern, wenn die so vergangenheitsbesessenen Briten das Icon ihrer HOLMES-Agenten nach dem Vorbild des Meisterdetektivs stricken. Und bei der Datenmenge und Rechenleistung die sie angeblich haben, würde eine KI in dem System nicht einmal auffallen. Das fehlt in Londons Paranoia noch: Angst vor ihrer eigenen Datenbank die nach ihrem geliebten Romanhelden heißt.
Shadowtalk Pfeil.png Felix