Matrix

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Der Titel dieses Artikels ist auch der Titel eines Quellenbuches. Dieses ist unter Matrix (Quellenbuch) zu finden.

Die Matrix ist Nachfolger des im Crash von 2029 zerstörten alten Internets.

Allgemein[Bearbeiten]

Die Matrix besteht aus einem verschachteltes System von Computern, die durch das weltweite Kommunikationsgitter miteinander verbunden sind. Über die Matrix hat man Zugriff auf fast alle Computersysteme der Welt. Theoretisch hat ein User innerhalb von Sekunden auf einen Host Zugriff, auch wenn dieser auf der anderen Seite des Planeten ist. Die Matrix basiert komplett auf Virtueller Realität, da dies die einzige Möglichkeit darstellt, die gewaltigen Datenmengen von zigtausend Terra-Pulse täglich zu bewältigen. Dabei werden auch fast alle Telekomverbindungen, der 2D-TV- und Trideoempfang, und ein Großteil des Mobilfunks über die Matrix geleitet, was zur Folge hat, daß sie bereits in den 2040ern, 50ern und 60ern praktisch allgegenwärtig war, und ständig auch von Nicht-Deckern genutzt wurde.

Dem menschlichen Verstand - die Otaku/Technomancer einmal ausgenommen - ist der Fluß der Daten in der Matrix nicht unmittelbar zugänglich. Wären User weiterhin ausschließlich auf die Hilfsmittel einer veralteten Technik - wie Bildschirm, Tastatur und Maus - angewiesen, wäre das System nicht zu handhaben. Zum Glück eröffnete die ASIST-Technologie jedoch die Möglichkeit eines direkten neuralen Interfaces (DNI), das den Zugang zu Computern ermöglichte. Dieser Zugang erfolgt mittels eines Matrix-Metaphorischen Cybernetischen Interfaces, kurz Cyberterminal. Diese Matrix-Metaphorik ist erstaunlicherweise für alle Matrixbesucher gleich, ein Phänomen, das mit dem Begriff Konsensuelle Halluzination bezeichnet wird.

Shadowtalk Pfeil.png Solange man keine gute Caméra Obscura in sein Deck eingebaut hatte. Damit konnten die echten Cracks unter den Deckern praktisch jedem System ihre eigene Version der Virtuellen Welt aufzwingen und die Standard-Ikonographie ihren eigenen Phantasien anpassen... aber heute ist das natürlich Schnee von Vorgestern...
Shadowtalk Pfeil.png Kwang - the VERY Korean Technomancer

Dateien, Systeme, Hosts, die User - verkörpert durch die Persona - aber auch jedes Dienstprogramm, jede Email, jeder Virus und jede Schutzvorrichtung der Intrusion Countermeasures (IC, auch ICE genannt) werden durch grafische Icons dargestellt. Der User muß sich so keine Codes oder Befehlsfolgen mehr merken, er geht einfach auf ein virtuelles Objekt zu, und berührt es, um mit ihm zu interagieren, ein Programm auszuführen und ggf. eine Datei zu lesen oder auf sein Cyberterminal herunter zu laden. Möchte er einen Arbeitsvorgang programmieren, genügt es in den modernen Programmiersprachen, daß er in Gedanken die notwendigen Bewegungen ausführt bzw. einfach grafischer Elemente zusammenbaut.

Shadowtalk Pfeil.png Weswegen sich heut zu Tage selbst Analphabeten - einschließlich diverser Trogs - in der Matrix tummeln können... und da soll noch einer Sagen, diese Technologie wäre ein Segen für die Menschheit!
Shadowtalk Pfeil.png Avatar
Shadowtalk Pfeil.png Ich hatte Dich gewarnt, Avatar! - Die nächsten 24 Stunden darfst Du in unserer Schattenzelle über Deine hässliche anti-metamenschliche Einstellung nachdenken!
Shadowtalk Pfeil.png SYSOP
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Die Matrix basierte zwischen 2029 und 2064 praktisch komplett auf Glasfaserkabeln, wobei bei interkontinentalen Verbindungen von Anfang an auch Sateliten zum Einsatz kamen.

Shadowtalk Pfeil.png In den Barrens - oder den Slums von Harburg, was das betrifft - soll es teilweise noch Kupferkabel gegeben haben... sofern die lokalen Altmetallsammler die noch nicht geklaut hatten.
Shadowtalk Pfeil.png Lady Rat


Zugang zur Matrix[Bearbeiten]

Damit ein Benutzer in die Matrix kann, muss er sich einklinken. In Zeiten der alten Matrix stellte er eine Kabelverbindung zwischen seinem Cyberdeck und einen Jackpoint der Matrix her. Bei öffentlichen Cyberterminals - oder Telekoms - war der Jackpoint in der Regel fest eingebaut. Danach konnte er sich frei in der Matrix bewegen. Wenn er keine Datenbuchse besaß, und auch kein Elektrodennetz verwendete, war er gezwungen, auf veraltete Eingabehilfen wie Keyboard und Datenhandschuhe, VR-Brille und Bildschirm zurückzugreifen. - Die extrem reduzierte Geschwindigkeit bei diesen überholten Formen des Matrix-Zugriffs hatte zur Folge, daß Decker solche User - wie auch ihre Cyberterminals - spöttisch "Schnecke" nannten.

Die neue Matrix, die größtenteils von NeoNET aufgebaut wurde - als nach dem zweiten Matrixcrash am 2.11.2064 der Jormungand-Wurm und die EMP-Anschläge Winternights die alte, kabelgebundene Matrix weitestgehend zerstörte - läutete ein neues Kapitel des Zugriffs auf die Matrix ein. Die neue Matrix ist bekannt als the wireless world - die kabellose Welt oder als WiFi-Matrix. Man kann sich von fast jedem Ort der Welt kabellos, mit Hilfe eines Kommlinks in die Matrix begeben. Der Zugriff über direkte Kabelverbindungen hat so gut wie ausgedient und wird fast nur noch von Deckern in der Hoffnung benutzt, der Kabelzugang wäre schwächer bewacht als der kabellose. Wesentliches Merkmal ist auch, dass zur Virtuellen Realität, in die ein Matrix-User oder Hacker vollständig eintaucht (und die es in der alten Matrix gab) die Augmented Reality, die Erweiterte Realität, hinzugekommen ist, bei der die Wahrnehmung der stofflichen Welt um grafische (aber auch akustische und taktile) Matrix-Elemente erweitert und teilweise von diesen überlagert wird. - Als Hilfsmittel zur AR-Wahrnehmung und der Interaktion mit der AR haben Datenhandschuhe und -brille eine Renaissance erlebt.

Die Gitter[Bearbeiten]

Telekommunikationsgitter sind riesige dreidimensionale Räume, kleine Universen, in denen die Icons zahlloser Hosts, Datenübertragungen und Decker wie Sterne leuchten.

Das Globale Telekommunikationsgitter - kurz Grid - der Matrix untergliedert sich in folgende kleinere Organisationseinheiten:

Shadowtalk Pfeil.png Das sind die Konzernsysteme, wo Du die Paydata findest - aber auch Matrix-Portale, die allen mit den entsprechenden Interessen - teilweise gegen Mitgliedsgebühr - offen stehen, wie beispielsweise das MagickNet oder Yamatetsus alte Meta-Matrix... und natürlich auch die Datahavens.
Shadowtalk Pfeil.png Kwang - the VERY Korean Technomancer

Teilweise haben auch exterritoriale Konzernenklaven - etwa die transdanubrische «Platte» in Wien - ein gemeinsames PLTG, wobei die Systeme der einzelnen Konzerne, die auf der Platte sitzen, nochmal jeweils mit ICE gesichert sind.

Hosts[Bearbeiten]

Hosts dienen als Datenbanken, Bibliotheken, virtuelle Kaufhäuser, Chatrooms, virtuelle Spielhallen, private Treffpunkte, Mailboxen, lokalen Netzwerke, Archive, Banken und andere Schatzkammern. Bestimmte, sorgfältig überwachte Hosts mit extem wichtigen, heiklen oder wertvollen Daten sind absichtlich nicht an die Matrix angeschlossen und ein Decker muß über den sogenannten Jackpoint physisch direkt in ein solches System eindringen.

Shadowtalk Pfeil.png Was dann bedeutet, daß ein paar Shadowrunner in irgend ein gut gesichertes Konzerngebäude einbrechen müssen, und dabei so einen deckenden Stubenhocker oder Nerd mitschleppen und für ihn Kindermädchen spielen sollen, damit er an die entsprechende Offline-Speicherbank herankommt, deren Paydata ihr Mr. Johnson unbedingt haben will. - Eine extrem lästige Form von Run, wenn Dir einer Deiner Chummer das ganze zusätzlich schwer macht, weil die totale Couchkartoffel ist...
Shadowtalk Pfeil.png Curiosity Thrills the Cat

Hosts, Systeme und Gitter sind mit Farben - von Grün und blau über Gelb und Orange bis hin zu Rot - bezeichnet, was die Sicherheitsstufe, die Rechnerleistung und die zu erwartenden Abwehrprogramme gegen unautorisierten Zugriff darstellt. Gerüchte in der Schattenmatrix sprachen schon lange von Ultravioletten Hosts, die extrem realistisch modellierte Ikonografie mit einem Sicherheitslevel verbanden, das für die meisten Decker absolut tödlich war.

Ikonografie, Matrixrecht & Matrixsicherheit[Bearbeiten]

In einer seinerzeit von Fuchi Industrial Electronics ausgerichteten Konferenz über globale Matrixstandards wurde die Standard-Ikonografie für Systeme, Hosts usw. festgelegt. Diese Standard-Icons waren funktional aber in den Augen der Mehrheit der Decker auch öde und langweilig. Mit der zunehmend verbesserten Rechnerleistung nahm allerdings die Zahl der modellierten Systeme immer mehr zu, die eine vom Systemeigentümer oder Betreiber gewählte Metaphorik mit z. T. hyperrealistischer Grafik aufwiesen. 2064 - zum Zeitpunkt des 2. Matrixcrashs - stellten modellierte Systeme deshalb beinahe bereits den Standard dar. So konnten Hosts oder PLTGs etwa wie eine Domäne im mittelalterlichen Japan gestaltet sein, wie eine Ritterburg, wie das London der victorianischen Ära, wie ein von Fantasy-Wesen - oder Römern und Germanen - bevölkerter Wald oder wie ein Baseball- oder Wintersportstadion, wobei jeweils das Erscheinungsbild aller Dienstprogramme, der Personas und der Intrusion Countermeasures der jeweiligen Metaphorik folgte. User, die auf Grund ihrer Persona deutlich von der verwendeten Metaphorik abwichen, wurden vom System meistens sehr schnell als nicht autorisiert erkannt.

Um einen reibungslosen Ablauf des Datenverkehrs und damit ein gutes Geschäftsklima in der Matrix zu gewährleisten, schuf der Konzerngerichtshof die Corporate Court Matrix Authority (CCMA), zu der er den alte unabhängige ITCC umbaute, den der Gerichtshof 2032, im Zuge des Aufbaus der Matrix nach dem ersten Crash, übernahm. Das Konkordat des Zürich-Orbitals sollte gefährliche Technologien eindämmen oder ihre Anwendung verhindern, die die Matrix und/oder den Status Quo unter den Megakons bedrohte. Als sich in den 2050ern die schwerwiegenden Bedrohungen und Zwischenfälle in der Matrix häuften, wurde vom Konzerngerichtshof mit der Grid Overwatch Division (GOD) eine Art Matrixpolizei gegründet, die sich unter anderem mit den Otaku und der KI DEUS auseinandersetzen mußte (aber auch Schattendecker und Matrixannomalien jagte). Im zweiten Crash versagte diese jedoch kläglich...

Viele Rechtsordnungen bestimmen, daß bei Matrix-Straftaten das Gesetz des Landes anzuwenden ist, in dem sich der Körper des illegale Users zum Tatzeitpunkt befindet, und nach allgemeiner Rechtslage unterliegen Hosts jeweils nur den Gesetzen des Landes, wo der physische Standort des jeweiligen Servers und/oder der Firmensitz des Inhabers befindet. Manche Staaten haben eine Matrixpolizei, um unerwünschte Inhalte - radikale politische Propaganda, Pornographie, BTL-Handel oder Übertragungen von Blutsport - aus den öffentlichen Bereichen der Matrix herauszuhalten. Generell ist jeder Konzern - und auch jede andere Organisation oder Privatperson - für die Sicherheit seines Hosts selbst verantwortlich und unternimmt, was nötig ist, um ihn gegen illegales Eindringen und Diebstahl, Manipulation oder Zerstörung von Paydata zu schützen. Die meisten Staaten begrenzen per Gesetz die Leistungsfähigkeit von Cyberdecks, die sich in der Hand von Privatpersonen befinden dürfen und verbieten bestimmte Utilities wie Maskenprogramme oder Kampfutilities - insbesondere solche, mit denen die Persona eines anderen Users angegriffen, und diesem physischer Schaden zugefügt werden kann, wie es beim "Schwarzen Hammer" der Fall ist. - Für Konzerndecker exterritorialer Megakonzerne gelten diese Beschränkungen - zumindest in ihren eigenen Systemen - natürlich nicht! Die Legalität von potentiell für den Eindringling schwer gesundheitschädlichen oder tödlichen Intrusion Countermeasures - dem Schwarzen ICE - ist rechtlich umstritten, wenn sie in Systemen von nicht exterritorialen Konzernen oder Privatleuten installiert werden.

Quellen[Bearbeiten]

Dieser Artikel basiert teilweise auf einer älteren Fassung des Artikels Matrix in der Shadowhelix, wo er unter GNUFDL steht. Eine Liste der Autoren findet sich hier.

Primärquellen zur Matrix sind:

Weblinks[Bearbeiten]

Zusatzmaterial:[Bearbeiten]